Lucky jagt die Monster aus seinem Mund
Als Ratte hat Lucky zwar nur 16 Zähne - vier weniger als ein Kind und gerade mal die Hälfte eines erwachsenen Menschen. Aber auf schöne gesunde, weiße Zähne, wie die Leute in der Zahnpasta-Werbung sie haben, ist er ganz scharf. Jetzt hat Lucky ein "Zahnzauberzelt" besucht und jede Menge über das richtige Zähneputzen erfahren.
Kelberg/Hermeskeil. Eigentlich möchte Lucky auch von der leckeren Gummibärchenfarbe kosten, die Alwine Schmiedkunz Melina (8) und Francesca (7) auf die Zunge tropft. "Fahrt jetzt mit der Zunge über eure Zähne, und nun kommt mit ins Zahnzauberzelt", fordert die Gesundheitspädagogin die beiden Kelberger Mädchen auf.
Im Zelt ist es dunkel und eng; doch als Alwine Schmiedkunz eine besondere Lampe (eine "Schwarzlichtlampe") anschaltet und Melina und Francesca einen Spiegel hinhält, ist Lucky froh, dass er die Szene nur beobachtet und nicht selbst getestet wird. Mit dem Zähneputzen ist Lucky nämlich immer ziemlich schnell fertig. Und unter der Schwarzlichtlampe werden auf den Zähnen der Mädchen hässlich leuchtende Flecken sichtbar - "eine Folge von nicht perfekt geputzten Zähnen", sagt Alwine Schmiedkunz.
Gott sei Dank hört sich das überhaupt nicht vorwurfsvoll und streng an, denkt Lucky, und passt umso lieber auf, was "die Gesundheitspädagogin der Arbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege (AGZ) den Grundschülerinnen erklärt und vorführt.
Dabei lernt Lucky auch das Walross Max Schrubbel kennen; es ist aus Plüsch und wie Lucky selbst ein Maskottchen. Außerdem ist die Pferdehandpuppe Benny im Einsatz. Benny sperrt gerade das Maul gaaanz weit auf, damit Alwine Schmiedkunz mit ihrer Riesenzahnbürste überall hinkommt. Da platzt es aus Lucky heraus. "Ein schönes Gebiss!", ruft er bewundernd. Die Zahnputz-Fachfrau zwinkert ihm zu und sagt lachend: "Das wird ja auch immer gründlich und von allen Seiten geputzt." Kinderleicht lösen Melina und Francesca die Aufgaben am Glücksrad: Möhren, Äpfel und Fischstäbchen sind gut für die Zähne, Pralinen und Bonbons schlecht. Alwine Schmiedkunz schenkt ihnen eine Zahnbürste, einen Apfel und ein Tütchen zuckerfreie Brause.
Dann kommen die Eltern an die Reihe. "Kinder mit gesunden Milchzähnen bleiben zu 90 Prozent zahngesund fürs ganze Leben", betont die Gesundheitspädagogin. "Das sind ja fast alle", rechnet Lucky still vor sich hin. Bis ins Grundschulalter hinein sollen Eltern ihren Kindern abends die Zähne putzen. Dass Zahnpflege schon beim zahnlosen Baby anfängt, findet Lucky komisch, deshalb hakt er nach. "Wenn Eltern liebevoll den Kieferkamm ihres Babys massieren, gewöhnt sich das Kind früh an die Zahnpflege", erklärt Alwine Schmiedkunz. Und sobald der erste Zahn da sei, werde er mit einer Kinderzahnbürste und einem Hauch Kinderzahncreme geputzt. "Übrigens ist das auf dem Schoß besonders gemütlich", rät die Gesundheitspädagogin.
Beim Kindergartenkind wird die Zahnpflege am besten Teil des abendlichen Rituals: waschen, Schlafanzug anziehen, Zähne putzen, Geschichte vorlesen, einschlafen. "Und wenn ein Kind sich wehrt?", will Lucky wissen. "Da hilft Ablenkung am besten", sagt die Expertin und zählt auf: eine Geschichte erzählen, singen, Späße machen. Oder Zähne putzen als Abenteurererlebnis: "Wir jagen jetzt die Zähnemonster aus deinem Mund. Da, hinter dem Zahn, versteckt sich eins!" Dieser Tipp gefällt Lucky am besten. Heute Abend wird er auf Monsterjagd gehen. EXTRA Die Landesarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege (LAGZ) ist eine vor 25 Jahren gegründete Initiative der Zahnärzte, der Gesetzlichen Krankenkassen und der Landesregierung in Rheinland-Pfalz. Ihr Hauptanliegen ist, Kinder dabei zu begleiten, sich selbstverantwortlich um die eigene Zahngesundheit zu kümmern. Kontakt zur LAGZ: Telefon 0621/5969156 oder 5969146, Internet: www.lagz-rlp.de (bb)