Macht Schokolade glücklich?

Der Deutsche verzehrt pro Jahr durchschnittlich 8,3 kg Schokolade, eingeschlossen sind Pralinen, Schokoriegel und andere Schokoladenwaren. Manche schwören auf Schokolade als Trostspender, andere bekommen lediglich Pickel und Speckröllchen. Aber macht Schokolade wirklich glücklich?

Schokolade enthält die Aminosäure Tryptophan. Der in der Schokolade enthaltene Zucker stimuliert die Umwandlung im Gehirn von Tryptophan in das "Glückshormon" Serotonin. Serotonin hilft dem Gehirn, Impulse von Nervenzelle zu Nervenzelle weiter zu geben, es ist also ein Botenstoff der im Gehirn durchaus "gute Laune" verursachen kann. Schokolade enthält eine weitere Substanz, namens Phenylethylamin. Es steigert die Pulsfrequenz, erhöht den Blutdruck und den Blutzuckerspiegel, somit macht es wach. Aber auch andere Lebensmittel enthalten diese Stoffe, so dass Wissenschaftler heute davon ausgehen, dass der hohe Schokoladenkonsum in Deutschland nicht durch die glücklich machende Wirkung zu begründen ist.


Essen Frauen mehr Schokolade als Männer?

Ja, das belegen zumindest die Statistiken. Während Männer lieber herzhaft naschen, essen Frauen lieber süß und besonders gerne Schokolade. Auch dieses Phänomen wird durch den Serotoninspiegel erklärt. So beginnt dieser nach dem Eisprung langsam und kurz vor der Menstruation stark zu sinken. Die natürlichen Folgen sind Reizbarkeit und Stimmungsumschwünge, Schokolade bietet hier Abhilfe. Aber es würde auch mit allen anderen kohlenhydratreichen Lebensmitteln gehen.



Schokolade und Gewichtsreduktion

Besonders Übergewichtige Frauen berichten häufig vom Schokoladenheißhunger. Schokolade gilt beim Abnehmen als Tabu, da sie sehr fett- und zuckerhaltig ist. 100 Gramm Vollmilchschokolade enthalten mehr als 500 kcal. Das entspricht einer schon eher großen Mahlzeit. Trotzdem: Verbote verstärken den Reiz und das Verlangen danach steigt automatisch. Sollten Sie abnehmen wollen, arbeiten Sie nicht mit Totalverboten. Genehmigen Sie sich ruhig mal einen Riegel und kaufen ggf. nur einen Riegel oder drei Pralinen ein, dann ist die Versuchung nicht gegeben den Rest der Tafel oder Packung auch essen zu wollen.


Macht Schokolade süchtig?

In Schokolade sind Stoffe enthalten, die ein Sucht erregendes Potential besitzen. Diese sind allerdings in so geringer Konzentration enthalten, dass Unmengen Schokolade gegessen werden müssten, bis ein solcher Effekt auftritt. Menschen die von Schokoladensucht sprechen, meinen eher das Verlangen nach dem Genuss, was keinesfalls mit einer körperlichen Abhängigkeit zu tun hat.

Schokolade schmeckt im Winter besser!

Im Winter wird mehr Schokolade gegessen als im Sommer. Außerdem wird in Nordeuropa wesentlich mehr Schokolade verzehrt als in Südeuropa. Einige Stimmen behaupten das auch dies auf den im Winter sinkenden Serotoninspiegel zurückzuführen ist, da er auch von der Sonneneinstrahlung beeinflusst wird. Allerdings liegt auf der Hand, dass der Mensch im Sommer lieber erfrischendes Eis nascht, da Schokolade bereits ab 31° C zu schmelzen beginnt.

Ernährungsexpertin Katrin Kleinesper - e-Balance

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