Thymian braucht anderen Wein als Rosmarin

Mainz (dpa/tmn) · Der passende Wein zum Essen ist für Gourmets unverzichtbar. Manche Kräuter geben Speisen jedoch ein so ausgeprägtes Aroma, dass die Auswahl des edlen Tropfens nicht ganz einfach ist.

Wird dunkler Braten und Fleisch mit kräftigen Röstaromen zum Beispiel mit Salbei kombiniert, empfehlen sich kräftige Rotweine mit nachhaltigen Tanninen (Gerbstoffen), sagt Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut in Mainz. Das könne ein Dornfelder, Lemberger oder im Barrique ausgebauter Spätburgunder sein. In Verbindung mit Gemüse und hellen Fleischgerichten rät er zu Weißweinen mit milder Säure, „vielleicht auch einer gewissen Reife“, da das strenge, kräftige Kraut im Mund leicht zusammenziehend wirke.

Aus der mediterranen Küche nicht wegzudenken ist Thymian mit seinem eher bitteren Geschmack und seinen Gerbstoffen. „Die ausdrucksvollen Aromen der kleinen Pflänzchen suchen auch im Wein Ausdruck und Kraft, gepaart mit einer frischen Säure, wie man sie beispielsweise in einem Spätburgunder Weißherbst findet“, erläutert Büscher. Riesling - auch mit einer dezenten Restsüße - passe vor allem gut zu Speisen mit Zitronenthymian.

Rosmarin ist dagegen ein Kraut, das häufig mit fruchtig-frischen Gemüsen zum Beispiel in leichten provençalischen Gerichten eine Rolle spielt. Dieser Stil sollte dann auch im Wein gesucht werden, empfiehlt der Experte: Fruchtigere Rotweine mit weniger vordergründigen Tanninen, aber auch ein kerniger Riesling mit einem Hauch Restsüße seien eine gute Wahl.

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