Angstgegner für Audi und BMW

Stuttgart · Das "aufsehenerregendste Fahrzeug" im kompakten Premiumsegment sollte die neue A-Klasse von Mercedes laut Designchef Gordon Wagener werden. Mit flachem Dach und progressiver Optik ist das wohl gelungen.

 Mit sportlicher Optik soll die neue A-Klasse von Mercedes-Benz auch jüngere Käufer begeistern. Foto: Daimler

Mit sportlicher Optik soll die neue A-Klasse von Mercedes-Benz auch jüngere Käufer begeistern. Foto: Daimler

Stuttgart. Mercedes\' A-Klasse tritt seit diesem Wochenende vor allem gegen BMW 1er und Audi A3 an. Die Preise beginnen bei 23 978 Euro für den A 180 mit 122 PS/90 kW. Es stehen zunächst drei Benziner und drei Diesel zur Wahl.
Innen bietet die neue, 4,29 Meter lange A-Klasse viel Platz auf den vorderen Sitzen. Im Fond sind die Platzverhältnisse dank 2,70 Meter Radstand für zwei Insassen noch ganz gut. Vorn sitzen die Insassen niedrig, hinten überraschend hoch. Im Fond schränkt daher das abgesenkte Dach die Kopffreiheit größerer Passagiere ein. Durch die schmale Heckklappe passen mäßige 341 Liter (maximal bis zu 1157 Liter) Gepäck.
Sind Interieur und Cockpit überwiegend in sportlichem Schwarz gestaltet, wirkt das zwar exklusiv und hochwertig, aber von der Atmosphäre her ziemlich dunkel. Daran ändern auch die runden, silbern glänzenden Lüftungsdüsen und andere Chromeinrahmungen nicht viel. Zweifellos stimmt der Qualitäts eindruck, alle Bedienelemente sind solide und einfach zu bedienen. Ausnahme: der sportlich-kurze Handschalthebel, bei dem je nach Fahrerposition und Größe die Armauflage im Weg ist.
Der Bildschirm unter anderem für das optionale Infotainmentsystem erscheint fast schwebend über der Mitte der Armaturen tafel. Toll wirken auch die Sportintegralsitze. Sie geben vorzüg lichen Halt, sind aber mit ihren feststehenden Kopfstützen nicht jedermanns Sache.
Bei den Dieselmotoren empfiehlt sich das kraftvolle und sparsame Aggregat im 200 CDI (136 PS/100 kW, 300 Nm). Der A 220 CDI wird erst ab Dezember ausgeliefert. Wer sparen will, ist mit dem A 180 CDI, der aus 1,5 Litern Hubraum 109 PS/80 kW und 260 Newtonmeter Drehmoment holt, gut bedient. Der kleine Diesel stammt aus der Zusammenarbeit mit Renault und verbraucht im genormten Mix nur 4,5 Liter (CO{-2}-Ausstoß: 98 g/km). Der 180 CDI kostet 26 477 Euro.
Laufruhe und Durchzugskraft aus niedrigen Drehzahlen sprechen für den 2,0-Liter-Benziner, dessen Werte auf dem Papier beeindrucken. Wer aber von dem 211-PS-Motor im A 250 erwartet, dass er Bäume ausreißt, muss das insbesondere bei der optionalen Siebenstufen-Automatik DCT relativieren.
Selbst in der Einstellung Sport oder wenn der Fahrer über die Paddel am Lenkrad schaltet, braucht der Motor bei starkem Druck aufs Gaspedal eine Pause von einer gefühlten Sekunde, bis er loslegt. Zunächst macht sich der Vierzylinder akustisch bemerkbar, dann setzt er den Befehl in Vorwärtsdrang um. Darauf sollte sich der Fahrer bei Überholmanövern einstellen. Am Gewicht wird es wohl nicht liegen, denn das Basismodell bringt 1400 Kilogramm auf die Waage, der A 250 keine 100 Kilo mehr (jeweils ohne Zusatzausstattung).

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