Audis Leichtgewicht

Ingolstadt · Der neue Audi A3 ist außen und innen ein wahres Schmuckstück geworden. Er überzeugt auch mit neuester Elektronik und einer gelungenen Fahrwerksabstimmung. Der Erfolg scheint trotz stolzer Preise sicher.

 Wie alle neuen Audi-Modelle hat die dritte Generation des A3 einen mächtigen Kühlergrill. Foto: Audi

Wie alle neuen Audi-Modelle hat die dritte Generation des A3 einen mächtigen Kühlergrill. Foto: Audi

Ingolstadt. Der VW Golf erfüllt normale Ansprüche. Der Audi A3, der auf der gleichen Plattform basiert, ist für alle, die es einen Tick eleganter und nobler wollen. Die Rechnung ist aufgegangen: 2,8 Millionen Exemplare hat Audi seit 1996 von den ersten beiden Generationen des A3 gebaut. Im August erscheint er in dritter Auflage: mit neuester Technik inklusive aller elektronischen Helfer aus der Oberklasse, in der Form geschärft und mit einer Inneneinrichtung, die den viel strapazierten Begriff Premium wirklich verdient. Drei Beispiele aus der langen Liste: Der Luftstrom aus den vier Düsen im Armaturenbrett lässt sich nicht nur in Stärke und Richtung variieren, sondern kann auch wie aus einem Fön auf die Insassen zielen oder breit im gesamten Innenraum verteilt werden. Die Bodenplatte im Kofferraum lässt sich in zwei Höhen einlegen, seitliche Nocken halten sie fest, wenn darunter zu hantieren ist. Die Frontscheibe enthält eine Dämmfolie für einen noch leiseren Innenraum.
Mit 4,24 Metern hat der neue A3 exakt die Länge des bisherigen. Der Radstand wuchs um eine Daumenbreite auf 2,60 Meter, dazu ist das Dach über dem Fond höher. Auch große Mitfahrer stoßen hier nun nicht mehr an. Bequemen Zugang zur zweiten Reihe indes bringt erst der im Herbst folgende Fünftürer Sportback. Der Kofferraum wuchs um 15 auf 365 Liter, das Umklappen der Rücksitzlehne lässt 1100 Liter Laderaum entstehen.
Im Rückspiegel ist es nicht leicht, den A3 von den übrigen Audis zu unterscheiden: mächtiger Grill wie bei allen neueren Modellen, Tagfahrlichter als zackige Leisten. Die Linie wurde breiter, kräftiger, auch von hinten mit angedeutetem Diffusor und kleinem Spoiler. Die Seite streckt die von den Scheinwerfern bis zu den Rückleuchten verlaufende Tornado-Linie. Hochfeste Stahlsorten, Aluminium und Kunststoff senken das Gewicht auf 1250 Kilogramm. Der neue A3 ist damit so leicht wie die erste Generation, trotz Fünf-Sterne-Sicherheit, trotz viel mehr Ausstattung.
Schon der weitgehend neu entwickelte Basismotor (1,4 Liter, 122 PS/90 kW) bringt kräftigen Schwung. 203 km/h, Beschleunigung von null auf 100 km/h in 9,3 Sekunden, Normverbrauch 5,2 Liter. Später erscheint dieser Turbo zusätzlich mit 140 PS/ 103 kW und einer Sonderfunktion: Bei geringer Last werden zwei der vier Zylinder abgeschaltet, der Verbrauch sinkt auf 4,9 Liter. Ab Start lieferbar sind zudem der 1.8 TFSI mit 180 PS/132 kW (232 km/h) und der 2.0 TDI in neuer Form mit 150 PS/110 kW. Später im Jahr folgt ein sparsamer 1.6 TDI mit 105 PS/77 kW und nur 3,8 Litern Verbrauch. Angedacht sind auch eine Erdgas-Version, ein kräftiger S3 und Hybrid- beziehungsweise Elektroantrieb.
Die leisen Benzinmotoren, die leicht und exakt schaltenden sechs Gänge, die hervorragenden Sitze sowie die großen klaren Instrumente machen das Fahren zum Vergnügen. Die serienmäßige Doppelkupplungs-Automatik (S-Tronic) beim 180-PS-Benziner agiert weich und rasch. Lob verdient die Fahrwerksabstimmung selbst ohne aufpreispflichtige Drive-Select-Regelung.

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