Kein Stress bei der Abfahrt Tipps für die Fahrt in den Urlaub: Das Auto packen wie ein Profi

Die erste Hürde einer jeden Urlaubsreise ist das Packen. Je nach Größe des Autos oder Umfang des Gepäcks kann das zu einer echten Herausforderung werden. Wie sie mit wenigen Kniffen ihren Stauraum maximal nutzen und auch bei einem Crash möglichst sicher bleiben.

 Das Verladen des Urlaubsgepäcks kann schnell chaotisch werden. Die richtige Planung hilft.

Das Verladen des Urlaubsgepäcks kann schnell chaotisch werden. Die richtige Planung hilft.

Foto: HUK-Coburg

Egal, ob man mit dem SUV oder Kleinwagen unterwegs in den Urlaub ist. Ein clever gepacktes Auto spart Zeit, Nerven und erhöht die Sicherheit im Straßenverkehr deutlich. Wir zeigen Ihnen, wie sie mit der richtigen Planung das meiste aus ihrem Stauraum rausholen.

Große und schwere Gegenstände zuerst ins Auto packen

Die schwersten und sperrigsten Packstücke sollten immer zuerst einen Platz finden, am besten am Kofferraumboden direkt hinter den Sitzen beziehungsweise über der Hinterachse. Nach Gewicht sortiert können dann die leichteren Gepäckstücke darüber gepackt werden. Je tiefer das Gewicht verteilt wird, desto besser liegt der Wagen bei der Fahrt in der Kurve.

Bei einem Auto mit offenem Kofferraum, zum Beispiel bei einem Kombi, sollte das Gepäck nicht über die Rückbank hinausragen, da diese Gepäckstücke bei einem Unfall zu gefährlichen Geschossen werden. Bei einem Crash mit 50 Stundenkilometern erreicht ein 20 Kilo schwerer Koffer eine Wucht von bis zu einer Tonne. Ein Sicherheitsnetz zum Kofferraum kann hier einen lebenswichtigen Unterschied machen. Auch Spanngurte und Anti-Rutsch-Decken sind beim Packen des Autos sinnvoll.

Kleine Gegenstände sichern und Lücken im Auto nutzen

Die Anzahl loser, kleiner Gegenstände sollte im Auto möglichst gegen Null gehen, da auch diese bei einem Unfall zu fiesen, kleinen Geschossen werden können. Zu Beginn des Packens lohnt es sich, den Platz unter den Sitzen oder unbelegte Fußräume voll auszunutzen. Hier können sehr gut Vakuumbeutel zum Einsatz kommen, die vor allem das Volumen von Decken, Kissen und anderen weichen Gepäckstücken extrem verringern. Lebensmittel und Spielzeuge sind gut in Jutebeuteln untergebracht, die man an die Nackenstützen der Vordersitze hängen kann. Ist man nur maximal zu zweit unterwegs, kann es sich auch lohnen, die Rückbank vor dem Packen umzuklappen oder komplett aus dem Auto zu entfernen.

Vorausplanen und Wühlen vermeiden

Die während der Fahrt wichtigen Utensilien sollten immer griffbereit gepackt sein. Dazu gehören nicht nur Lebensmittel und Getränke. Auch Unterhaltung für Mitfahrer und Spielzeug für Kinder sollten zum Anheben der „Quängelschwelle“ nicht zu tief im Kofferraum vergraben sein. Besonders wichtig ist, Warnwesten, Verbandkasten und Warndreieck nicht unter einem Berg aus Gepäck zu begraben. Da in Deutschland und vielen Urlaubsländern eine Warnwestenpflicht besteht, sollten diese zu Beginn des Packens rausgelegt werden, um am Ende einen schnell griffbereiten Platz zu finden.

Noch mehr Platz gefällig? – Was man bei Dachboxen beachten muss

Bei Dachboxen sind zwei Dinge besonders wichtig: Die zulässige Dachlast und die Höchstgeschwindigkeit. Wie viel man seinem Wagen aufs Dach schnallen darf, findet man in der Bedienungsanleitung des Autos. Auch die zulässige Höchstgeschwindigkeit ist dort zu finden. In der Box vorhandene Fangnetze oder Spanngurte und eine stabile Frontversteifung sind Anzeichen einer guten Dachbox. Beim Packen sollten die schwersten Gepäckstücke in die Mitte. Die Front sollte gut gepolstert sein, um Bewegungsenergie abzufedern. Hier bieten sich vor allem Decken oder Taschen mit Kleidung an.

Fahrradträger auf dem Autodach oder am Heck?

Beide Arten von Fahrradträgern haben Vor- und Nachteile. Dachfahrradträger ermöglichen eine freie Sicht und der Zugang zum Kofferraum bleibt frei. Die Aerodynamik leidet dabei jedoch stärker als bei Heckfahrradträgern und man sollte zu jeder Zeit niedrig hängende Äste, Unterführungen, Brücken und Tunnel im Auge behalten. Von schwereren E-Bikes und Pedelecs auf dem Dach ist abzuraten.

Heckgepäckträger versperren zwar die Sicht und erschweren (je nach Modell) den Zugang zum Kofferraum, dafür beeinträchtigen sie das Fahrverhalten des Wagens nicht so stark, wie ein Dachträger. Ein stabiler Heckträger sorgt für den sicheren Transport von bis zu drei Rädern. Für E-Bikes und Pedelecs sind Heckträger zu empfehlen. Dabei muss man die maximale Traglast der Anhängerkupplung berücksichtigen. Kleinteile wie zusätzliche Lampen, Luftpumpen oder Fahrradschlösser gehören in den Innenraum des Wagens.

Erst das Auto packen, dann nochmal messen: Reifendruck und Fahrverhalten

Generell gilt: je schwerer ein Auto bepackt ist, desto länger wird der Bremsweg. Auch das Kurvenverhalten verschlechtert sich mit jedem Gepäckstück. Wer mit einem voll beladenen Auto unterwegs ist, sollte daher defensiv fahren und nicht zu schnell in die Kurven gehen. Besonders Autobahnabfahrten sollen mit Respekt genommen werden.

Vor jeder Urlaubsreise sollte außerdem der Reifendruck kontrolliert werden. Ein voll beladenes Auto braucht deutlich mehr Reifendruck als ein leeres. Den empfohlenen Druck findet man entweder in der Gebrauchsanleitung oder, bei den meisten Autos, im Tankdeckel. Durch den verlagerten Schwerpunkt des Autos kann es sogar notwendig sein, die Scheinwerfer neu zu justieren.

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