"Bestes Jahr seit langem"

Trier/Köln · Was der Golf für Volkswagen, der Astra für Opel, das ist der Focus für Ford. Das Modell aus der Kompaktklasse ist mehr als nur der Bestseller des Autobauers, er ist auch so etwas wie dessen Gesicht. In diesem Jahr will Ford mit einer erweiterten Modellpalette neue Käuferschichten erobern.

Trier/Köln. Seit April 2011 ist die mittlerweile dritte Generation des Ford Focus auf dem Markt. Mehr als 37 000 Einheiten des im saarländischen Saarlouis produzierten Kompaktfahrzeugs hat Ford in Deutschland im vergangenen Jahr verkauft. Neben vielen neuen Assistenzsystemen, die dem Fahrer das Leben im und mit dem Auto erleichtern, bietet Ford im Focus auch neue Motoren an. Darunter ist ein 1,6 Liter großer Turbo-Benziner, mit dem der Spagat zwischen Dynamik, Umweltfreundlichkeit und günstigeren Verbrauchswerten geschafft werden soll. Etwa ein Drittel aller Focus-Käufer habe sich, so der Hersteller, für den Benzin-Direkteinspritzer mit Turbo aufladung entschieden.
Kürzlich lief in Köln die Produktion eines neuen Ottomotors an, der nun weltweit in Kompakt- und Kleinwagenmodellen von Ford Verwendung finden soll. Der 1,0-Liter-Dreizylinder mit wahlweise 100 oder 120 PS und Emissionswerten von weniger als 120 Gramm CO{-2} pro Kilometer wird zunächst im Focus ein gesetzt. Später soll der kompakte Drei zylinder auch den Van C-Max und den neuen B-Max antreiben. Mit der Markteinführung von Letzterem Mitte dieses Jahres wird die Produktion des Ford Fusion nach einem Jahrzehnt eingestellt.
Neue Fabrik in Köln


Eigens für die Fertigung des neuen Motors mit variabler Ventilsteuerung hat Ford mehr als 100 Millionen Euro in eine neue Fa brik in Köln investiert. Konzernchef Alan Mulally höchstpersönlich hat das Werk eröffnet und dabei betont, dass "das Europa-Geschäft ein fundamentaler Baustein unserer Strategie ist."
Ford bemüht sich derzeit um eine erfolgreiche Krisenbewältigung. Über Jahre hinweg hatte der US-Autobauer mit sinkenden Produktionszahlen und dem zufolge auch mit einem schrumpfenden Marktanteil in Deutschland zu kämpfen. Vom zweistelligen Wert früherer Jahrzehnte ist Ford zwar noch weit entfernt. Doch immerhin vermeldet der Konzern für Oktober 2011 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Zuwachs von 1,1 Prozentpunkten auf 7,7 Prozent beim PKW-Marktanteil.
Dieses Ergebnis sei das Resultat einer "attraktiven Modell palette", sagt Ford-Marketingchef Wolfgang Booms: Da auch die Absatzzahlen im Nutzfahrzeugbereich dank des Zugpferds Ford Transit positiv seien, sehe es so aus, "als solle 2011 das mit Abstand erfolgreichste Jahr seit 1998 für uns werden."
Für 2012 hat Ford die Einführung neuer Modelle in verschiedenen Segmenten angekündigt. Der neue Ford Focus ST soll, beatmet von einem 250 PS starken 2,2-Liter-EcoBoost-Vier zylinder, ab Mitte des Jahres Liebhaber bei der GTI-Fraktion finden. Neu in diesem Jahr wird auch der Pick-Up Ford Ranger mit zwei neuen Euro-5-Motoren sein: Ein Vierzylinder-Diesel mit 2,2 Litern Hubraum und wahlweise 125 oder 150 PS. Dazu wird mit dem Ford Focus Electric das erste batterie-elektrische PKW-Modell von Ford in Deutschland auf den Markt kommen. Ohne den Ausstoß von Emissionen soll er eine Reichweite von 160 Kilometern aufweisen. Preise für dieses Modell nennt Ford derzeit noch nicht.

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