Köln. Bei Toyotas japanischer Edeltochter Lexus kommt einem hierzulande unwillkürlich das Bild vom Kampf gegen Windmühlen in den Sinn. Die Konkurrenz der einheimischen Karossen von Audi, BMW und Mercedes scheint übermächtig. Trotzdem feilt Lexus unbeirrt an seinen Modellen, baut die Hybridflotte aus und gilt als Geheimtipp.
Die Stufenhecklimousine IS hat in der dritten Generation zweifellos ein charaktervolles Auftreten, nicht zuletzt dank ihres auffälligen Designs. Deutlich tritt beim Lexus der bullige und von zackigen Scheinwerfern umgebene Kühlergrill hervor. Scharf gezeichnete Kanten sorgen auch entlang der Flanken sowie am Heck für gewollte Aufmerksamkeit. Dem neuen Lexus IS wurde damit ein Hauch von Aggressivität verordnet, mit dem der Japaner mit Heckantrieb im Straßenbild nicht untergeht.
In der Länge hat das Fahrzeug um acht Zentimeter auf 4,67 Meter und in der Breite um einen Zentimeter auf 1,81 Meter zu gelegt. Für die Insassen ist vor allem der Längenzuwachs im komfortablen Fond spürbar. Insgesamt gilt der Innenraum eines Lexus als sichere Bank: Bequemlichkeit, ordentliches Material samt guter Verarbeitung und ein aufgeräumtes Cockpit gehören im IS zum guten Ton. Einzig das vorsintflutlich kompliziert zu bedienende Navigationssystem lässt beim Fahrer ein wenig Missmut aufkommen.
Der 208 PS/153 kW starke V6-Benziner ist aus dem Vorgänger bekannt und bringt den IS 250 zuverlässig voran. Sein Normverbrauch beträgt unspektakuläre 8,6 Liter Super. Anstelle der Dieselversion, die laut Lexus außerhalb Europas bislang keine Bedeutung für den Absatz hatte, betritt der Lexus IS 300h die automobile Bühne. Der Hybrid ist eine Kombination von Vier zylinder-Benziner und Elektro motor. Die Gesamtleistung beträgt 223 PS/164 kW und zeigte auf ersten Testfahrten, dass in Verbindung mit dem stufenlosen CVT-Getriebe stets genügend Kraft für flotte Überholvorgänge vorhanden ist. Peilt der Fahrer den angegebenen Normverbrauch von 4,3 Litern Super an, ist allerdings ein höchst zurückhaltender Umgang mit dem Gaspedal nötig. Da der Strom speicher unterhalb des Gepäckraumbodens untergebracht ist, stehen fürs Ladegut ordentliche 450 Liter zur Verfügung.
Der Einstieg beginnt mit dem V6-Benziner IS 250 zu einem Preis ab 34 200 Euro, die Hybridversion IS 300h kostet ab 36 700 Euro - die 2500 Euro mehr entsprechen etwa dem Preisaufschlag für eine Diesel variante.