Das Beste vom Boxer

Friedberg · Der japanische Allrad-Spezialist Subaru will mit einem preisgünstigen Coupé im Sportwagen geschäft mitmischen. Der Neue namens BRZ hat allerdings Heckantrieb - das sorgt für ein un verfälschtes Fahrgefühl.

 Der neue Subaru BRZ ist ein 2+2-sitziges Sportcoupé mit Heckantrieb und drehfreudigem Boxermotor. Foto: Subaru

Der neue Subaru BRZ ist ein 2+2-sitziges Sportcoupé mit Heckantrieb und drehfreudigem Boxermotor. Foto: Subaru

Friedberg. Bisher verbanden viele mit dem japanischen Hersteller Subaru überwiegend biedere Modelle, meist mit Allradantrieb. Mit dem neuen BRZ ändert sich das. Denn als Symbol einer bereits vor sieben Jahren geschmiedeten Allianz zwischen Toyota und Subaru wird es ab sofort einen erschwinglichen Sportwagen aus Japan geben, allerdings ohne Allradantrieb. Das Kürzel BRZ steht für die englischen Begriffe boxer engine (Boxer motor), rear wheel drive (Hinterradantrieb) und zenith (Zenit) - womit die Ingenieure zu verstehen geben, dass sie aus dem Motor das Beste herausgeholt haben.
Das Konzept des BRZ dürfte einzigartig sein: Ein tief unter der Motorhaube liegender 2,0-Liter-Vierzylinder-Boxermotor leitet die Kraft über ein Sechsgang getriebe auf die Hinterräder. Auf Wunsch gibt es eine sechsstufige Automatik. Der kompakte, modern gestaltete 2+2-Sitzer, den Toyota als nahezu baugleichen GT86 anbietet, weist am Heck einen mächtigen Diffusor auf, der die beiden verchromten Auspuffrohre einrahmt und einen stämmigen Abschluss formt. Rückleuchten und Spoiler wirken ein wenig wie vom Tuner nachgerüstet, passen aber zu den elegant in die Karosserie einfließenden Kotflügeln, die wie ein Gruß aus den 1960er Jahren wirken.
Der BRZ ist dank der gut verteilten Achslast von 53 zu 47 (vorn zu hinten) auf jedem Slalomkurs ein echter Spaßgarant. Im Alltagsverkehr dauert es seine Zeit, bis der Wagen auf Touren kommt. Der Drehzahlhunger des Boxermotors ist seine konzeptionelle Schwachstelle. Gleichwohl machen der sehr tiefe Schwerpunkt des Wagens, die hervorragenden Bremsen und das aufwendig konstruierte Fahrwerk auf flotter Fahrt viel Freude. Aspekte wie der sehr klein geratene Kofferraum (243 Liter) oder die dürftigen Notsitze hinten rücken dann schnell in den Hintergrund.
200 PS/147 kW, 205 Newtonmeter bei 6400 Umdrehungen und ein Leergewicht von weniger als 1300 Kilogramm ermöglichen einen Sprint auf Tempo 100 in 7,6 Sekunden. Der Vortrieb endet bei 230 km/h. Das sind freilich Werte, die heutzutage auch ein gut motorisierter Opel Astra als Vertreter der Kompaktklasse bietet. Der Innenraum erfreut Mitglieder der Generation Spiel konsole: Funktionalität ist Trumpf, der Fokus liegt auf der intuitiven Bedienung und einer aufgeräumten, fahrerorientierten Armaturentafel.
Der Subaru BRZ kostet 29 990 Euro, etwa so viel wie ein kraftvoller VW Scirocco. Sieben Airbags, Bi-Xenon-Scheinwerfer, Klima-Automatik, Tempomat und ein Multimedia-Audiosystem samt Bluetooth-Funktion sind in dem scharf kalkulierten Einstiegspreis bereits enthalten. Hinzu kommt das klassische Sportwagengefühl, das nur ein leichtes Fahrzeug mit Heck antrieb bietet.

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