Der Micra: Eine Neu-Definition

TRIER · Im TV-Fahrbericht heute die japanische Kompakt-Limousine mit dem 90-PS-Diesel.

TRIER Der Micra war über Jahre hinweg (genau seit 1983) ein Frauen-Liebling unter den Kompaktfahrzeugen: Hübsch anzusehen, bunte Farben, Glubschaugen. Klein, fast kugelförmig, irgendwie niedlich. Das ideale Auto für die Damenwelt, sollte man meinen. Und jetzt? Der TV-Fahrbericht des neuen Nissan Micra mit dem 90 PS starken Dieselherz.
Beim ersten Hinsehen bemerkt man: Das sind ganz andere Dimensionen und Proportionen als das, was man bisher unter einem Nissan Micra verstanden hatte. Die fünfte Generation des Japaners hat es in sich. Einen neuen Charakter, eine neue Ausrichtung, einen neuen Auftritt. Sie hat sich sowohl in der Optik, wie im Anforderungsprofil als auch in der Technik erheblich verändert. Was sich auch auf das Fahrgefühl positiv auswirkt.
Um siebzehn Zentimeter in die Länge, um deren acht in die Breite gewachsen. Ein interessantes Wechselspiel mit konkaven und konvexen Stilelementen mit einer eigenwillig geschwungenen seitlichen Sicke. Die Türgriffe der hinteren Türen des ausschließlich als Fünftürers angebotenen Japaners sind in die oberen Ecken der Fenster integriert. Das ist eine echte Neu-Definition.
Der Micra hebt sich nicht nur von seinen Vorgängern, sondern auch von der Masse der Mitbewerber in diesem Segment ab. Dank dieser Vorgaben hat er beim Kofferraumvolumen um satte 300 Liter zugelegt. Inklusive der asymmetrisch geteilten Rückbank sind das 1004 Liter. Gegenüber den langjährigen Konkurrenten wie Ford Fiesta, VW Polo oder Opel Corsa hat sich das Fahrzeug im wahrsten Sinne des Wortes gestreckt und kratzt an einem höheren Fahrzeug-Segment.
Auch die Insassen partizipieren von der neuen Konfiguration durch mehr Kopf-, Bein- und Ellbogenfreiheit. Dank Sitzhöhenverstellung und zweifach veränderbarer Lenksäule lässt sich rasch die passende Sitzposition finden. Dem Zeitgeist angemessen hat der Hersteller zudem das Multimedia-Angebot und eine Vielzahl an Assistenzsystemen erweitert. Zudem erfolgt die Steuerung der meisten Fahrzeug-Funktionen zusätzlich über das Infotainment-System. Zur Ausstattung N-Connecta des Testwagens gehört die neueste Generation des NissanConnect Navigationssystems.
Die serienmäßige Ausstattung umfasst einen Notbrems-Assistenten mit Fußgängererkennung, einen Berganfahrassistenten sowie eine aktive Spurkontrolle. Optional sind ein Totwinkel-Warner, der Spurhalte-Wächter und eine Verkehrszeichen-Erkennung.
Der 90-PS-Diesel glänzt durch ein breites Drehmoment-Band, bietet im höheren Drehzahlbereich bedeutend mehr an Reserven, als es die angegebenen 90 PS vermuten lassen. Das Auto liegt satter auf der Straße als der Vorgänger. Beim Handling kommt mehr Rückmeldung von der direkten Lenkung. Und unser selbst ermittelter Testverbrauch liegt zwar immer noch deutlich über den Hersteller-Angaben, ist aber eine echte Ansage in Sachen Verbrauchsminderung.

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