Der Schutzengel des Motors

Trier · Dem Motorenöl und seinen Konsistenzen wird - im Vergleich zur tech nischen Entwicklung im Motorenbau - oft nur wenig Beachtung geschenkt.

Trier. Die Antriebsaggregate unserer Autos haben sich in den vergangenen Jahren stetig verbessert. Direkt einspritzende Benzinmotoren, immer kleinere Hubräume, aber dennoch höhere Leistung und geringerer Energiebedarf.
Das für das Triebwerk so überlebenswichtige Öl aber ist zumindest rein äußerlich gleich geblieben. Goldgelb und dickflüssig kommt es in die viel belasteten Lager. Deren Kühlung ist eine vielfach unterbewertete Aufgabe des Motorenöls. Doch viel zu selten lassen Autofahrer dem flüssigen Gold jene Aufmerksamkeit zukommen, die ihm zusteht. Dabei verdeutlichen die technischen Angaben auf den Behältern, dass sich gerade bei den sogenannten inneren Werten des Öls viel getan hat.
Das allgemein bekannte Motorenöl stammt aus der Vakuum-Destillation von Erdöl. In der Raffinerie werden den Vakuum-Destillaten unerwünschte Bestandteile entnommen oder auch umgeformt. Dann folgen hochkomplexe Arbeitsschritte, in denen genau definierte Molekül strukturen zusammengesetzt werden. Darunter versteht man den vielfach verwendeten Begriff synthetisieren. Zudem werden weitere Wirkstoffe (Additive) zugefügt, die für eine effek tive Schmierung erforderlich sind.
Vor dem Hintergrund der oft bis auf 30 000 Kilometer Laufleistung verlängerten Wechsel-Intervalle sind diese Zusätze besonders wichtig. Denn auch das beste Schmieröl ist einem langwierigen, schäd lichen Alterungsprozess unterworfen. Gut behandeltes Öl ist quasi der Schutzengel für einen einwandfrei funktionierenden Motor.
Mit dem so wichtigen Öl sollte man also sorgsam umgehen. Das heißt: auf die vorgeschriebenen Wechsel-Intervalle achten. Im Prinzip kann, wer eine Möglichkeit hat, das Fahrzeug auf eine Grube zu fahren und die ökologischen Richtlinien zur Entsorgung des Altöls zu berücksichtigen, selbst Hand anlegen.
Dennoch empfehlen Experten in der Regel den Besuch des Fachmanns. Hans-Georg Marmit, Sprecher der Sachverständigen-Organisation Küs mit Sitz in Losheim am See sagt: "Die Küs legt dem Verbraucher beim Ölwechsel den Gang in die Werkstatt nahe. Dort sind Fachleute am Werk, die das notwendige Material wie Grube, Öl, Filter oder Dichtungsringe haben. Und das Wichtigste: der Kunde hat eine Garantie für die geleistete Arbeit. Denn in diesem sensiblen Bereich sind hohe Drücke am Werk. Wenn da eine Schraube mal nicht richtig an gezogen wird, kann das fatale Folgen haben." jüb

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