Die Edel-Japaner kommen

Luxemburg/Trier · Seit wenigen Tagen ist nahe der Hauptstadt Luxemburgs die japanische Luxusmarke Infiniti mit einem Kundencenter vertreten. Die exklusive Nissan-Tochter expandiert derzeit stark. Der neue Standort im Herzen Europas ist auch für Freunde gehobener Fahrkultur aus der Region in kurzer Zeit erreichbar.

Luxemburg/Trier. Der Markt für ausländische Luxusautomobile ist in Deutschland überschaubar. Einen Namen gemacht hat sich Lexus als Upperclass-Ableger von Toyota. Aber auch diese Tochtermarke hat es schwer gegen die etablierte Konkurrenz der süddeutschen Premiumanbieter oder etwa Jaguar. Um in diesem Segment erfolgreich zu sein, braucht es nicht nur Mut und Selbstbewusstsein, sondern auch eine Produktpalette, die dieses Vertrauen in die eigene Stärke rechtfertigt. Infiniti, 1989 gegründet, ist seit Jahren vor allem in den USA ein fester Begriff im automobilen Hochpreissegment. Nun will das Unternehmen in Europa expandieren. Vor knapp zwei Jahren öffnete das erste Infiniti-Zentrum in Hamburg. Hinzu gekommen sind Niederlassungen in Berlin, Dresden, Frankfurt und Düsseldorf. In Luxemburg schlägt Infiniti eine weitere Bleibe auf, die auch ein Signal in die Region Mosel-Eifel-Saar-Hunsrück sendet. Das Motto der Edel-Japaner: Klasse statt Masse. Das Großherzogtum als Drehscheibe des europaweiten Börsen- und Investmenthandels passt zum selbst ernannten Premiumanspruch der Marke, deren 20. europäischer Standort Luxemburg ist. "Wir haben hohe Begehrlichkeiten, auch wegen unserer Kooperation mit Daimler", sagt Patrick Lahr, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des luxemburgischen Infiniti-Partners By Lentz. Auch und vor allem für Geschäftsreisende, die viel mit hochwertigen Dienstfahrzeugen unterwegs sind, sieht sich Infiniti als Alternative.Kompaktwagen ist geplant

Das Unternehmen will seine Produktpalette, die bisher sechs Modelle in verschiedenen Karosserievarianten (Limousine, Coupé, Cabriolet und SUV) umfasst, weiter ausbauen. So soll spätestens in zwei Jahren auch ein Kompaktfahrzeug auf Mercedes-Benz-Basis gegen Modelle wie BMW 1er, Audi A1 oder Jaguar X-Type antreten. Seit September 2011 gehört ein Hybrid-Fahrzeug der M-Bau reihe mit Bremsenergie-Rüc k gewinnung zur Modelrange. Die heckgetriebene Limousine bringt es auf eine Gesamtnennleistung (Benzin- und Elektroantrieb) von 364 PS. Die Preisliste beginnt bei 56 500 Euro.Zur Kundenklientel der japanischen Premiummarke gehören in erster Linie Geschäftsleute, leitende Angestellte und Selbstständige, die eine individuelle Alternative zum bestehenden Angebot im Hochpreissektor suchen. Um diesen Kundenkreis langfristig zu binden, geht Infiniti mit einem Hol- und Bring service über 250 Kilometer an den Markt. "Unser Center in Luxemburg ist mit allen erforder lichen Werkstatt-Tools ausgestattet. Die Mitarbeiter haben die entsprechende Aus- und Weiterbildung für den Service unserer Autos", sagt Lahr. Infiniti ist in Deutschland noch relativ unbekannt. Ähnlich wie Toyota mit Lexus oder GM mit Cadillac will Nissan den Markenauftritt als oberes Ende des Luxussegments sukzessive ausbauen. Auch in der Region will sich das Haus mit seinem neuen Standort einen Namen bei der entsprechenden Kundenklientel machen "Bis zum Jahr 2017 wollen wir europaweit etwa 20 000 Fahrzeuge pro Jahr absetzen", sagt ein Sprecher. Infos unter www.infiniti.lu

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