Die italienische Variante

Frankfurt · Fiat nutzt seine Beteiligung am amerikanischen Chrysler-Konzern, um auf Basis des Modells Journey die neue Großraum limousine Fiat Freemont auf zubauen. Der in Mexiko gefertigte Sieben sitzer kommt im September auf den Markt.

 Der neue Fiat Freemont zählt zur Klasse der Minivans und bietet bis zu sieben Sitzplätze. Foto: np

Der neue Fiat Freemont zählt zur Klasse der Minivans und bietet bis zu sieben Sitzplätze. Foto: np

Frankfurt. Fiat ist ein Spezialist für Kleinwagen. In höheren automobilen Klassen hält nur noch der Doblò die Fahne der Italiener hoch, denn die Baureihen Croma, Ulysse und Multipla wurden in den vergangenen Jahren eingestellt. Nun nutzt Fiat seine jüngst erworbene Beteiligung am amerikanischen Hersteller Chrysler. Dessen Großraumlimousine Journey wird kostengünstig als Basis für den neuen Fiat Freemont verwendet. Der Siebensitzer kommt am 10. September in Deutschland ab 25 990 Euro auf den Markt. Doch der Chrysler-Van wurde nicht einfach übernommen, sondern grundlegend überarbeitet. Neue Motoren, verbesserte Fahreigenschaften und ein deutlich höherwertiger Innenraum kennzeichnen die italienische Variante. Das Interieur des Freemont macht einen wesentlich besseren Eindruck als das des Journey. Chrom- und Lackintarsien vermitteln Eleganz. Die Sitze bieten eine gute Seitenführung und ordentlichen Komfort.
Technisch ist die Überarbeitung nur zum Teil gelungen. Die Schaltung des serienmäßigen Sechsganggetriebes ist weiterhin nicht besonders präzise. Die Lenkung wirkt leichtgängig, aber sie vermittelt kaum Gefühl für den Traktionszustand der angetriebenen Vorderräder. Die Federung dagegen ist harmonisch ab gestimmt und bietet einen ge lungenen Kompromiss zwischen agilem Fahrverhalten und komfortablem Gleiten.
Punkten kann der Freemont vor allem mit seinem variablen Innenraum. Seine sieben Sitze lassen sich in 32 verschiedenen Konfigurationen aufstellen. Das Gepäckabteil lässt sich bei Bedarf von 136 auf 1461 Liter erweitern. Ein zusätzliches Staufach befindet sich unter seinem Boden.
Das Platzangebot für die Passagiere ist vorne und in der mittleren Reihe sehr gut. Wie bei den meisten Siebensitzern dieser Klasse haben es in der letzten Reihe jedoch nur Kinder bequem. Ein Leichtgewicht ist der 4,89 Meter lange Freemont nicht. 1874 Kilogramm wiegt er unbeladen, fast 2,5 Tonnen darf er maximal auf die Waage bringen. Enttäuschend ist dabei die geringe Anhängelast von nur 1100 Kilogramm. Fiat wolle im Zuge der Modellpflege noch daran arbeiten, verspricht der Konzern.
Die beiden 2,0-Liter-Vierzylinder-Dieselmotoren mit 140 PS/ 103 kW und 170 PS/125 kW arbeiten laufruhig und vibrationsarm. Gebaut werden sie in den italienischen Fiat-Werken. Im mexikanischen Chryslerwerk Toluca werden sie in die europäischen Versionen der Baureihe eingepflanzt. Beide Triebwerke liefern 350 Newtonmeter Drehmoment und verbrauchen nach der Norm 6,4 Liter Diesel.
Fiat bietet neben der Basisversion Freemont (25 990 Euro) mit ESP, Alurädern und CD-Radio die Ausführung Urban (27 290 Euro) an, die zusätzlich Freisprechanlage, elektrisch verstellbaren Fahrersitz sowie Licht- und Parksensoren hat. Im Herbst kommen eine Allrad- und eine Automatikversion.

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