Ein Kraftprotz knausert beim Konsum

Stuttgart · Sportliche Mehrzweckfahrzeuge, kurz SUV, gelten als schwer, dick und durstig. Die dritte Generation der M-Klasse von Mercedes-Benz soll diesen Ruf gerade rücken. Mit sechs Litern Diesel begnügt sich das Einstiegsmodell - das sind 28 Prozent weniger als beim vergleichbaren Vorgänger.

 An der neuen M-Klasse von Mercedes beeindrucken vor allem Design und Verbrauchswerte. Foto: Daimler

An der neuen M-Klasse von Mercedes beeindrucken vor allem Design und Verbrauchswerte. Foto: Daimler

Stuttgart. Das Design der neuen M-Klasse von Mercedes ist gelungen. Vorne ist das SUV runder geworden, Dynamik verströmt der mächtige Kühlergrill, in dessen Mitte unübersehbar ein Mercedes-Stern sitzt. Die Seiten flächen prägt ein filigranes Linienspiel, gut geraten ist vor allem das Heck mit einer sehr sach lichen und dennoch spannungsreichen Gestalt.
Auch der Innenraum ist gelungen. Das Armaturenbrett vor dem Beifahrer ist abgesenkt, was ein deutlich besseres Raumgefühl schafft. Der Fahrer muss sich mit einem kleineren Blinkerhebel arrangieren, der bei der Bedienung immer noch gern mit dem darunter liegenden Hebel der Geschwindigkeitsregelung verwechselt wird.
Mercedes hat zum ersten Mal ein Stabilisierungssystem für 3700 Euro im Programm der M-Klasse, das Kurvenneigung weitgehend verhindert und dem schweren Brocken die Fahr eigenschaften einer Limousine verleiht. Es ist an die Luft federung gekoppelt, die weitere 1700 Euro kostet. Wer die Möglichkeiten des traktionsstarken Allradantriebs wirklich im Gelände nutzen will, ist mit dem On-Offroad-Paket (1300 Euro) gut beraten, das Fahrprogramme für unterschiedliches Terrain bietet und das Mitten differenzial vollständig sperren kann.
Zur Serienausstattung zählt eine feinfühlige, siebenstufige Automatik, die den Verbrauch senkt. Außerdem wurde die Aerodynamik verbessert. Der sogenannte CW-Wert von 0,32 für den Luftwiderstand sei der beste der Klasse, sagt Mercedes. Auch die verbesserten Neben aggregate des Motors helfen beim Sprit sparen. Doch vor allem der Einsatz eines Vier- statt eines Sechszylinders senkt den Konsum. Zum ersten Mal findet er sich in einem Premium-SUV. Der ML 250 mit dem neuen 204 PS starken Dieselmotor und Bluetec-Technik kostet 54 978 Euro. Der Vier zylinder arbeitet relativ leise und durchzugsstark, aber etwas rauer als der V6-Diesel mit 3,0 Litern Hubraum für 58 726 Euro, der es auf 258 PS/190 kW bringt und 6,8 Liter konsumiert.
Beide Triebwerke arbeiten mit einer die Stickoxide reduzie renden Harnstoffeinspritzung, AdBlu genannt, deren Einfüllstutzen direkt neben dem für den Kraftstoff hinter dem Tankdeckel sitzt. Die dritte Version im Programm ist ein V6-Benziner mit 306 PS/225 kW und einem Normverbrauch von 8,5 Litern Benzin, die 56 763 Euro kostet.
Spaß macht die direkte und genaue Lenkung, mit der sich das SUV zielgenau um die Kurven steuern lässt. Vor allem die geringen Windgeräusche erfreuen zusätzlich. Mit 690 bis 2010 Litern Kofferraumvolumen ist die M-Klasse Lademeister im Segment. 800 Kilogramm Zuladung sind erlaubt. Allerdings bringt selbst die leichteste M-Klasse 2150 Kilogramm auf die Waage. Im Anhängerbetrieb sind bis zu 3,5 Tonnen erlaubt.

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