Ein Wiesel aus Rüsselsheim

Rüsselsheim · Vor eineinhalb Jahren brachte Opel seinen Lifestyle-Mini Adam auf den Markt. Der Kleinwagen erzielt beachtliche Verkaufserfolge. Nun kommt eine weitere Version: der robust wirkende Adam Rocks mit Stoffschiebedach.

 Foto: GM Company

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Rüsselsheim. Opels Hitparade liest sich in diesem Sommer so: Insignia 50 Prozent, Mokka 27 und Cascada 22. Das sind die Absatzsteigerungen, die diese Baureihen im Vergleich zum Vorjahr gerade erreicht haben. Und der nächste Chartstürmer läuft sich schon warm. Opel will den Verkauf des knuffigen Kleinwagens Adam mit einer neuen Vari ante befeuern. Der Adam Rocks wirbt neben den schon verfüg baren Versionen Jam, Glam und Slam um Kunden.
Seine eigene Linie in Crossover-Optik - Klein wagen im Geländewagen-Kleid - und eine um 1,5 Zentimeter höhergelegte Karosserie soll neue Zielgruppen erreichen. Andreas Marx, Marketing-Direktor bei Opel, weist ihm die Sonderrolle im Portfolio zu: "Mit seinen auffälligen Kunststoffanbauteilen erinnert der Adam Rocks an Trendsportler wie Boarder oder Biker, die sich auch mit Protektoren gegen Gefahren schützen." In der Tat trägt der Rocks Kriegsbemalung. Die grauen Stoßfänger sind nicht besonders hübsch, stecken aber Park rempler leicht weg. Die Rad häuser und die Schweller sind mit Planken im gleichen Farbton bewehrt. Die erhöhte Boden freiheit steigert die Chance, ausgefahrene, schlechte Wege zu meistern.
Ein Allradantrieb ist für das kompakteste Crossover-Modell auf dem Markt jedoch nicht geplant. Dafür ist ein Faltschiebedach als Serienausstattung. Es öffnet bei jeder Geschwindigkeit in fünf Sekunden und schließt bis 140 km/h problemlos. Schwarz und Dunkelbraun stehen als Farben für das Stoffverdeck zur Wahl.
Durchzugskraft und Laufruhe


Besonders erfreut der 3,75 Meter lange Adam Rocks mit einem neuen 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner. Er leistet 115 PS/ 85 kW. Eine Variante mit 90 PS/ 66 kW soll folgen. Das kräftigere Triebwerk beweist famose Durchzugskraft schon bei niedrigen Drehzahlen, arbeitet lauf ruhig und akustisch unaufdringlich. Die bisher angebotenen Saugmotoren bleiben da in weniger guter Erinnerung. Auch beim Verbrauch hat die neue Maschine die Nase vorn. Nach der Norm benötigt sie 5,1 Liter Super. Der herkömmliche 1,2-Liter-Benziner mit 70 PS/51 kW braucht 0,4 Liter mehr.
Unterwegs erweist sich der Adam Rocks als das Wiesel unter den Kleinwagen. Die sehr leichtgängige Lenkung lässt ihn um die Kurven wedeln wie jener kleine Räuber mit den scharfen Krallen. Die im Serienformat 17 Zoll großen Räder sorgen für gute Bodenhaftung. Gegen Übermut sind ESP und eine elektronische Überwachung des Toten Winkels mit von der Partie. Einen Park assistenten gibt es ebenso.
Das wichtigste Merkmal, in dem sich Adam und sein Ableger Rocks unterscheiden, sind jedoch die vielfältigen Individualisierungsmöglichkeiten. 17 Lackfarben, sechs verschiedene Rad designs, neun verschiedene Kühlergrill-Querspangen sowie eine Vielzahl von Sitzbezügen und Interieurvarianten samt mehrfarbigem LED-Licht machen jeden Rocks zum Unikat.
Billig ist der zweitürige Kleinwagen nicht. 15 990 Euro kostet das Rocks-Grundmodell. Mit Extras wird es im Durchschnitt auf 17 000 Euro kommen - noch mal 1000 Euro mehr als die bisherigen Versionen. So kommt Geld in Opels leere Kassen. Und das braucht die General-Motors-Tochtermarke, die älter als der US-Mutterkonzern ist, nach vielen Jahren bitterer finanzieller Verluste dringend.

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