Einmal um die ganze Welt ...

Weiterstadt · {Scaron}koda bietet nun G-Tec-Versionen seines Kleinwagens Citigo und des kompakten Octavia an. Beide Modelle können mit Erd- und Biogas sowie mit Benzin fahren.

Weiterstadt. Algen und Kuhmist sollen künftig bei der Kraftstoffproduktion eine entscheidende Rolle spielen. Der Landwirtschaftsbetrieb Bioscience in Lelystad bei Amsterdam - eine von 250 ähnlichen Anlagen in den Niederlanden - erzeugt Bio-Methan für Autos. Der Brennstoff, den modifizierte Benzinmotoren nutzen können, entsteht in einer landwirtschaft lichen Produktionsgemeinschaft.
Kuhdung, Pflanzenreste und Algen werden zur Fermentierung in Tanks gefüllt, das entstehende Gas gereinigt und abgezapft. Danach gelangt es über Leitungen oder Tankwagen zu den Ver brauchern.
Das bei der Verbrennung entstehende Kohlendioxid (CO{-2}) wurde der Atmosphäre während des Wachstums der Pflanzen entzogen. Bio-Methan - vergleichbar mit Erdgas - gilt daher als CO{-2}-neutrale Energieform. "Der in einem Jahr anfallende Dung von fünf Kühen würde genügen, um einen Kompaktwagen einmal um den Erdball fahren zu lassen. Das entspricht einer Strecke von etwa 40 000 Kilometern", sagt Chris de Visser, Leiter der Bio science-Station.
Treibstoff für 800 000 Autos


750 Millionen Kubikmeter Bio-Methan produzieren die niederländischen Betriebe zur Zeit insgesamt im Jahr. Das reicht, um etwa zehn Prozent der acht Millionen zugelassenen Autos in den Niederlanden mit Treibstoff zu versorgen.
{Scaron}koda setzt darauf, dass sich diese Entwicklung auf andere Länder Europas ausweitet und hat gerade zwei Fahrzeuge mit Gasantrieb neu vorgestellt. Zusammen mit den besonders sparsamen Greenline-Dieselmotoren, die in fast allen Baureihen zu finden sind, stellen Citigo G-Tec und Octavia G-Tec die "ökologische Speerspitze" im Portfolio dar, mit der die Marke noch grüner werden will. 112 Modellversionen im Angebot sind schon heute mit weniger als 120 Gramm CO{-2}-Ausstoß pro Kilometer unterwegs. Dieser Anteil am Modellprogramm soll weiter wachsen, die Emissionen weiter sinken. "Der Erdgasantrieb ist eine wichtige Säule in unserer Nachhaltigkeitsstrategie", sagt Frank Welsch, Vorstand für technische Entwicklung bei {Scaron}koda. Da die Marke Wert auf ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis lege, sei es auch wichtig, dass die alternative Technik bezahlbar sei.
Damit sich der höhere Preis für den Gasantrieb amortisiert, müssen Citigo G-Tec und Octavia G-Tec allerdings ein ordentliches Stück fahren. Ab 12 640 Euro, also etwa 1800 Euro mehr als ein Modell mit reinem Benzin antrieb, kostet der gasbetriebene Kleinwagen Citigo G-Tec. Bei einer Ersparnis bei den Treibstoffkosten von ungefähr einem Drittel (etwa 5,00 statt 7,50 Euro je 100 Kilometer) bedarf es einer Fahrtstrecke von circa 70 000 Kilometern, um den höheren Preis auszugleichen. Eine für den Kleinwagen ausnehmend lange Tour.
Zuschuss vom Energieversorger


Aber es gibt bei der Anschaffung eines Gasautos Fördergeld von Energieversorgern. Das macht die Rechnung attraktiver und reduziert die notwendige Strecke auf weniger als die Hälfte. Zudem ist der Wieder verkaufswert eines Gasfahrzeugs nach Ansicht der Autobewerter höher als der eines herkömmlich motorisierten Wagens.
Die aktuelle Zahl der Erdgas tankstellen in Deutschland liegt bei etwa 1000. Nicht jeder findet eine Station direkt vor der Haustür. Aber beide {Scaron}kodas sind bi valent (zweigleisig) ausgelegt: Der Motor verarbeitet gleichermaßen Gas und Benzin, weshalb auch ein herkömmlicher Tank an Bord ist. {Scaron}koda hat sich für den Erdgas-Antrieb (CNG) entschieden, der als umweltfreundlicher gilt als die Alternative Autogas, kurz LPG.

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