Energieschub erhöht die Reichweite
Rüsselsheim · Nissan bringt im Sommer sein überarbeitetes Elektroauto Leaf mit einer um gut zehn Prozent höheren Reichweite auf den Markt. Der Preis von 29 690 Euro ist im Vergleich zum Vorgänger 4300 Euro niedriger.
Rüsselsheim. Auch wenn das Elektroauto nicht richtig in Fahrt kommt und namhafte Hersteller die Entwicklung rein elektrisch betriebener Fahrzeuge eingestellt haben, investieren Nissan und sein Kooperationspartner Renault unbeirrt in die Elek tromobilität. Renault bietet bereits vier Elektromodelle an (Kangoo, Fluence, Twizy und Zoe), und Nissan stellt dem Leaf im kommenden Jahr das leichte Nutzfahrzeug NV200 in einer Elektroversion zur Seite. Zudem will Nissans Luxustochter Infi niti ein rassiges Gefährt unter Strom setzen.
Den japanischen Ingenieuren ist es nun gelungen, die Reichweite des vollmundig als New Leaf angekündigten Nachfolgers auf 199 statt bisher 175 Kilometer zu erhöhen. Zudem ist das Mittelklassemodell jetzt ab 29 690 Euro erhältlich. Das sind 4300 Euro weniger als bislang. Allerdings wird die Ausstattung abgespeckt. Die Batterie bietet Nissan in Deutschland jetzt auch im Leasing an: Wer drei Jahre lang 79 Euro monatlich für die Batterie zahlt, kann den Leaf ab 23 790 Euro kaufen.
Im vergangenen Jahr haben hierzulande 512 Kunden einen Leaf erworben. Der neue Leaf ist dank verbesserter Aero dynamik windschlüpfiger (Luftwiderstandsbeiwert: 0,28), das Leer gewicht sinkt um 32 auf 1474 Kilogramm. Das Fahrwerk des Leaf ist neu abgestimmt und die Lenkung direkter eingestellt. Hinzu kommen komfortablere Sitze und ein wenig mehr Beinfreiheit im Fond. Einem Wunsch der Kunden entsprechend ist die Innenausstattung künftig nicht mehr allein in einem hellen Ton, sondern auch in Schwarz erhältlich.
Kofferraum 40 Liter größer
Da der Elektroantrieb jetzt komplett im Vorderwagen untergebracht ist, wächst der Gepäckraum im Heck um 40 Liter. Eine bessere Bremsenergie rückgewinnung und eine Wärmepumpe, die die Klima anlage sparsamer macht, tragen zur höheren Reichweite bei. Der Leaf wird im britischen Werk Sunderland gebaut, in dem auch das Modell Qashqai vom Band läuft.
Erste Testfahrten zeigten einmal mehr, dass die angegebene Reichweite reine Theorie ist. Der Leaf ist zwar ein vollwertiges fünfsitziges Fahrzeug, man kann in ihm aber eben nicht einfach mal schnell am Stück über den Brenner düsen. Im Gegensatz zum Kleinwagen Renault Zoe lässt sich der Leaf an jeder Haushaltssteckdose aufladen. Eine spezielle Schnellladebox von Nissan, mit der sich die Ladezeit auf vier Stunden halbiert, ist jedoch in Deutschland nicht zu gelassen.