Exklusive Autos zu günstigen Preisen

Kerpen · Gerade mal 700 Autos verkauft Ssangyong in diesem Jahr in Deutschland. Im kommenden sollen es 1000 werden. Exklusivität ist den Fahrern also sicher. Neue Kunden will der kleinste koreanische Hersteller mit günstigen Preisen locken.

 Der Korando ist das Einstiegsmodell des koreanischen Herstellers Ssangyong. Foto: Ssangyong

Der Korando ist das Einstiegsmodell des koreanischen Herstellers Ssangyong. Foto: Ssangyong

Kerpen. Ssangyong ist die älteste Automarke in Korea. Sie gehörte zeitweise Daewoo und dem chinesischen Hersteller SAIC. 2009 als Jahr der Finanzkrise brachte fast das Ende - die Produktion schrumpfte auf 35 000 Autos. Die Rettung kam aus Indien wie auch für Jaguar und Land Rover. Der Mahindra-Konzern, früher im Geschäft mit Nachbauten älterer US-Jeeps, übernahm. Trotz vergleichsweise kleiner Produktion steht Ssang yong heute wieder auf gesunden Füßen. Bis 2016 will die Marke den Absatz auf 230 000 Autos verdoppeln.
Wechselvoll ist die Geschichte auch in Deutschland. Ab 1996 versuchte der japanische Hersteller Daihatsu die koreanischen Fahrzeuge zu vermarkten, jedoch ohne großen Erfolg. Das Vertriebsnetz schrumpfte auf wenige Händler. 2004 machte der niederländische Nobel-Importeur Kroymans, der damals für Bentley, Cadillac und Corvette tätig war, einen neuen Anfang. Er überlebte die Finanzkrise nicht. Erst seit 2011 gibt es wieder einen deutschen Importeur. Ssangyong baut in kleinen Stückzahlen auch große Limousinen. Nach Europa kommen indes nur die Geländewagen. Einstiegsmodell ist der Korando im kompakten SUV-Format: 4,41 Meter lang und 1,71 Meter hoch, mit gefälliger, von Altmeister Giugiaro gezeichneter Karosserie. Angeboten wird er mit Benzin- oder Dieselmotor (jeweils 2,0 Liter Hubraum, 150 PS/110 kW und 175 PS/129 kW) sowie mit Front- und Allradantrieb. Der Preis ist attraktiv. Er beginnt bei 19 990 Euro inklusive fünf Jahre Garantie.
Wer ein in der Marke ausgefallenes, robustes und leicht zu fahrendes sportliches Mehrzweckfahrzeug (SUV) sucht, findet im Korando durchaus eine Alternative. Er sollte aber einen der etwa 100 Händler in der Nähe haben.
Eine Nummer größer ist der Rexton. Sein Kühlergrill scheint an Mercedes-Benz angelehnt. Die Schwaben arbeiteten in der Tat mit Ssang yong zusammen. Unter der Haube findet sich noch heute ihr 2,7-Liter-Fünfzylinder-Diesel, der in Korea in Lizenz gebaut wird. 4,72 Meter lang und mannshoch (1,83 Meter), verkörpert der Rexton einen klassischen Geländewagen mit Allradantrieb, sieben Sitzen und stolzen 3,5 Tonnen Anhängelast. Der Diesel leistet 161 PS/118 kW, mit Automatikgetriebe 18 PS mehr. Damit kommt der Zweitonner munter zur Sache, allenfalls die leichtgängige, gefühllose Lenkung und der schlechte Geradeauslauf stören das Fahrvergnügen. Der Preis entschädigt: Das Topmodell Sapphire kostet mit Automatik und Komplettausstattung 40 990 Euro.
An frühere Zeiten mit eher kuriosen Karosserien erinnert der Actyon Sports (19 990 Euro). Ein großer Pick-up, üppige fünf Meter lang, mit viertüriger, im Fond enger Karosserie und zwei Quadratmetern offener Ladepritsche. Als Zubehör gibt\'s dicke Chrombügel. Er befördert Männer und Material zur Baustelle, aber auch die Familie samt Fahrrädern ins Wochenende. Zugelassen wird er als Lastwagen mit Steuervorteilen.

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