Test Mehr Leistung, mehr Reichweite, mehr Alltag: Der neue Nissan Leaf im TV-Check

Trier · Die zweite Generation des weltweit am meisten verkauften Elektro-Fahrzeugs, des Nissan Leaf, rückt noch näher an die Alltagsbedingungen heran. Der TV ist den neuen Nissan Leaf bereits gefahren.

Fahrbericht: Nissan Leaf im Test
Foto: Jürgen Braun

Mit neuer, (stärkerer) Batterie, mehr Leistung, erheblich vergrößerter Reichweite und einer völlig neuen Optik ist der Leaf Nr. 2 kein Update der Erstlings-Ausgabe. Auf den ersten Blick wirkt er wie ein ganz normaler Kompakter mit einem Verbrenner unter der Haube. Ähnlich wie auch schon beim Micra hat Nissan dem verspielten „Knuddel-Image“ mittlerweile Adieu gesagt und dem Leaf ein Äußeres verpasst, dass ganz bewusst „auf CW getrimmt“ wurde (Wert 0,28) um möglichst windschlüpfrig und Energie-freundlich zu sein.

Die Seitenlinie wird von einer Falz über den Schwellern dominiert. Die schmalen Rückleuchten wurden bis in die Seiten hinein gezogen. Um einen möglichst geringen Luftwiderstand auf zu bauen, wurden der Unterboden, das Design der Radhäuser und Räder und die eigens dafür ausgeformte Heck-Stoßstange besonders intensiv konturiert. Ein Aufwand, der mit zum erwähnten CW-Wert von 0,28 beigetragen hat.

Fahrbericht: Nissan Leaf im Test
Foto: Jürgen Braun

Wo bisher ein virtuelles Bäumchen über Fahrstil des Fahrers und „verschwendete“ Energie Auskunft gab, prangt jetzt ein beidseitiges Kombi-Display. Der analoge Tacho auf der rechten Seite informiert über die Geschwindigkeit. Die digitalen Anzeigen auf der linken Seite geben Auskunft über Ladezustand, Rest-Reichweite und erzielte Rekuperation. Geblieben ist der blau illuminierte Knauf zum Einstellen der verschiedenen Fahrmodi. Da die Außenmaße des neuen Leaf fast identisch mit denen des Vorgängers sind, (4,49 m Länge, 1,79 m Breite, 1,54 m Höhe) , ist das Platzangebot geblieben.

Neuer Akku sorgt für eine Reichweite von 415 Kilometern

Die Akku-Einheit hat zwar exakt die gleichen Ausmaße wie das Vorgänger-Modell, glänzt aber mit einer Speicherkapazität (40 kw/h gegenüber früher 30), was die Energie-Dichte der Lithium-Ionen-Zellen um rund zwei Drittel erhöht. Das sorgt vor allem für andere Dimensionen bei der Reichweite. Die wird mittlerweile durch ein neues, näher an der Realität angesiedeltes Messverfahren mit Namen WLTP ermittelt. Das Kürzel steht für den Anglizismus (World Harmonized Light Vehicle Test Procedure). Bisher wurde nach dem sogenannten NEFZ-Verfahren („Neue Europäische Fahrzyklus“( gemessen. Dessen Werte ergaben sich aus Tests auf dem Rollen-Prüfstand und nicht auf der Straße,.

Nach WLTP beträgt die Reichweite im Stadtverkehr für den neuen Leaf nun 415 Kilometer. Im kombinierten Zyklus von Stadt und Überlandverkehr soll er bei 285 Kilometern liegen. Das Aufladen funktioniert wie bisher über eine der beiden Steckdosen an der Front des Fahrzeugs. An einer Hochleistung-Steckdose lässt sich der Akku in 40 bis 60 Minuten bis zu 80 Prozent aufladen. Erheblich länger dauert es bei der Wallbox f(acht Stunden für eine Vollladung), oder einer normalen Haushalt-Steckdose (21 Stunden).

Zur neuen Leaf-Generation gehört neben Stau- und teilautonomen Spurhalte-Assistenten auch ein Einpark-Automat, der den Stromer ohne Zutun des Fahrers in eine Parklücke bugsiert. Die Preisliste beginnt bei 31.950 Euro. Die Wartezeit beträgt etwa sieben Monate.

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