Gepflegtes Gesicht und gestärktes Herz

Wolfsburg · Nach vier Jahren bekommt der VW Tiguan eine Auffrischung. Seine Optik wurde der aktuellen Designsprache der Marke angepasst, die Motoren wurden zum Teil in ihrer Leistung gesteigert und sind dennoch sparsamer.

 Der überarbeitete Tiguan ähnelt jetzt stärker den anderen Volkswagen-Modellen. Foto: np

Der überarbeitete Tiguan ähnelt jetzt stärker den anderen Volkswagen-Modellen. Foto: np

Wolfsburg. Der Tiguan von VW, ein sportliches Mehrzweckfahrzeug, kurz SUV, kam 2007 auf den Markt - sehr viel später als die meisten seiner heutigen Konkurrenten. Seinem Erfolg hat dies nicht geschadet. Der Wolfsburger Offroader rollte das Feld von hinten auf und fährt nun an der Spitze seiner Klasse. Jetzt hat VW den Wagen überarbeitet. Die Frontpartie ist glatter und optisch breiter geworden, sie ähnelt nun mit ihrem lamellen bewehrten Kühlergrill sehr stark der des Golf und des größeren Bruders Touareg. Während andere wie Ford oder Opel sich in kantigen, aggressiven Formen üben, wählt VW ein ruhigeres Design. Der erneuerte Tiguan wirkt trotzdem stramm und agil.
Diesen Charakter verstärken neue Frontscheinwerfer. VW hat nicht einfach ein paar Kunststoffteile ausgetauscht, sondern etliche Metallteile neu gestaltet sowie die Spaltmaße verringert und dafür auch die Pressen im Werk modifiziert. Am Heck runden nun Rückleuchten, die denen des Golf gleichen, den munteren Auftritt des Tiguan ab.
Unter neuem Blech stößt man auf neue Technik. Die Motoren - alle auch als Bluemotion-Versionen erhältlich - haben mehr Leistung und konsumieren bis zu 0,3 Liter weniger Treibstoff. Drei Vierzylinder sind neu im Programm. Insgesamt sind vier Benziner mit Leistungen von 122 PS/90 kW bis 210 PS/155 kW und drei Diesel mit Leistungen von 110 PS/81 kW bis 170 PS/125 kW im Angebot.
Der Tiguan wird wahlweise mit Front- oder dem Allradantrieb 4motion geliefert. Die Ausführung Track hat einen auf 28 Grad erhöhten Böschungswinkel vorne, der es ermöglicht, unwegsames Terrain zu bezwingen. Auf Asphalt fährt sich der Tiguan wie eine normale Limousine. Die Wankbewegungen der Karosserie halten sich in Grenzen. Vor allem, wenn das verstellbare Fahrwerk, das auf Wunsch erhältlich ist, auf Sport eingestellt wird. Die Federung ist dann immer noch angemessen komfortabel, Geradeauslauf und Kurveneigenschaften gewinnen jedoch erheblich. Die Lenkung ist präzise und gibt gute Rückmeldung, die manuelle Schaltung jedoch ist etwas hakelig. Die Bremsen erfordern einen beherzten Tritt, wenn kräftig verzögert werden soll, wirken aber auch bei einer flinken Abfahrt der Alpengefälle äußerst standfest. Am besten gefällt der 2,0-Liter-TDI mit 140 PS/103 kW (ab 29 600 Euro) und einem Spitzendrehmoment von 320 Newtonmetern bei 1750 U/min. Sein Verbrauch wurde von 6,3 auf 6,0 Liter Diesel gesenkt.
Zur Serienausstattung des Tiguan zählen ESP, sechs Airbags, Klimaanlage, elektrische Fensterheber, Multifunktionsanzeige, höhenverstellbare Vordersitze, Audioanlage sowie Aluräder.

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