Großraumlimousine wird zum Geheimtipp

Wolfsburg · Seit 2010 ist der aktuelle Sharan auf dem Markt. Nun hat VW seine Großraumlimousine überarbeitet. Am wichtigsten sind die modernisierten Motoren und die neue Unterhaltungselektronik.

 Foto: VW

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Foto: Volkswagen AG (g_motor

Wolfsburg. In Europa sind Vans - auch mit praktischen Schiebe türen - in den vergangenen Jahren vom beliebten Familienauto zu einer Art Geheimtipp für Menschen mit Platzbedarf geworden.
Auf dem Markt tummeln sich immer mehr hochbeinige Geländewagenverschnitte in allen erdenklichen Größen und Formen - mit bis zu sieben Sitzen. Bei den Vans bevorzugen zudem mehr Kunden die kompakteren Modelle. Das zeigen auch die Verkaufszahlen von VW. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres griffen in Deutschland 7232 Käufer zum Sharan und 19 455 Kunden zum 32 Zentimeter kürzeren Touran (4,53 Meter lang). Die aktuelle Modellgeneration des Sharan ist seit September 2010 im Verkauf.
Nun hat VW seinem geräumigsten PKW eine Auffrischung gegönnt. Dabei stehen neben neuen Farben und Stoffen vor allem Unterhaltungselektronik, Assistenzsysteme und Motoren im Mittelpunkt. Die behut samen Überarbeitungen außen zeigen sich am Heck. Hier glimmen die LED-Rückleuchten in einer neuen Form. Ansonsten lockern ein paar präzise Lichtkanten im Blechkleid die bewährte Kastenform auf.
Im Cockpit wurden lediglich einige Materialien von Zierteilen ausgewechselt. Es kommt neueste Technik in Form der zweiten Generation des sogenannten modularen Infotainmentbaukastens zum Einsatz. Auf dem bis zu 6,5 Zoll großen zentralen Bildschirm kann man sich nun auch Daten des Smartphones angezeigen lassen. Die Anbindung erledigt die Funktion App-Connect für 205 Euro Aufpreis.
Sehr variables Sitzsystem


Das Sitzsystem im Fond überzeugt wie schon bisher durch seine Variabilität. Alles lässt sich schnell verschieben oder komplett umklappen. Standardmäßig wird der Sharan als Fünfsitzer ausgeliefert, der Aufpreis für die beiden zusätzlichen Mitfahrmöglichkeiten in der dritten Reihe liegt bei 1180 Euro. In das dahinterliegende Gepäckabteil passen dann noch 300 Liter. Beim Fünfsitzer sind es 955 Liter, mit um gelegten Rücklehnen dachhoch bis zu 2430 Liter. Ein gänzlich ebener Ladeboden ist im Fünf sitzer allerdings nicht hinzu kriegen. Hier bleibt eine Stufe hinter den umgeklappten Sitzen.
Für den Sharan gibt es fortan zwei Benziner und drei Diesel, alle mit Direkteinspritzung und Turbolader. Im Vergleich zu den bisherigen Motoren verbrauchen sie nach Herstellerangaben bis zu 14 Prozent weniger Kraftstoff und erfüllen die Abgasnorm Euro 6. Serie ist nun ein Stopp-Start-System, das den Motor abschaltet, sobald der Wagen steht.
Als Benziner sind der 1.4 TSI mit 150 PS/110 kW und der 2.0 TSI mit 220 PS/162 kW verfügbar. Die 2,0-Liter-Diesel bieten 115 PS/85 kW, 150 PS/110 kW und 184 PS/135 kW. Den niedrigsten Verbrauch erreicht der Einstiegsdiesel. Ihm genügen glatte fünf Liter nach Norm. Den Allrad antrieb 4Motion (Aufpreis 2100 Euro) gibt es ausschließlich für den mittleren Diesel mit Handschaltung.
Bei ersten Testfahrten harmonierte der 2,0-Liter-TDI mit 150 PS/110 kW gut mit dem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe (Aufpreis 2225 Euro). Der gleich starke handgeschaltete 1.4 TSI tat sich nicht ganz so leicht damit, die 1,7 Tonnen zu beschleunigen, obwohl es dem Benziner auf dem Papier nicht an Drehmoment (250 Nm) und damit an Durchzugskraft mangelt. Der Einstiegspreis für den aufgefrischten Sharan liegt bei 32 000 Euro.

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