Testbericht Halbe Portion

TRIER · Einstiegsmodell des kleinsten SUV: Der BMW X1 mit Dreizylinder und Frontantrieb im TV-Test

 Baby-SUV aus München: Mit dem BMW X1 als Dreizylinder bieten die Münchener ein gelungenes Gesamtpaket bei den kleinen SUV an.

Baby-SUV aus München: Mit dem BMW X1 als Dreizylinder bieten die Münchener ein gelungenes Gesamtpaket bei den kleinen SUV an.

Foto: Jürgen C. Braun

Drei Zylinder unter der Motorhaube und der Antrieb auf die Vorderräder. So was ist ein – ja was denn nun? So was ist wirklich ein BMW – ungelogen! Wie fährt sich das Fahrzeug eines Premium-Herstellers, dessen Produkte in der Regel als Hecktriebler oder Allradler daherkommen und eher die doppelte Anzahl an Zylindern haben? Das wollten wir wissen: der BMW X1sDrive18i im TV-Test.

So ein X1 ist mit weniger als 1,5 Tonnen ein Leichtgewicht. Dennoch interessiert neben Optik, Raum, Variabilität, Ausstattung, Komfort und Fahrverhalten in erster Linie eines: Was treibt der kleine Kraftspender da vorne unter der Haube?

Der 1,5-Liter-Turbobenziner schlägt sich wacker und lebhaft. Die 136 PS des „eingedampften“ Aggregats entwickeln ihre Leistung von Beginn an angenehm und gleichmäßig. Natürlich brabbeln da vorne nun mal keine sechs Töpfe, sondern es knurrt eher ein wenig. Aber an der Laufruhe des Motors mangelt es nicht, und auch über Leistungsverlust im Alltagsbetrieb können wir nicht klagen. Von daher spricht nichts gegen den solchermaßen mit einem ungewöhnlichen  Motor ausgestatteten kleinen Freund in einem Premium-Auto aus München.

 An Raum für Passagiere und Gepäck mangelt es nicht in dem kleinen X1 von BMW.

An Raum für Passagiere und Gepäck mangelt es nicht in dem kleinen X1 von BMW.

Foto: Jürgen C. Braun

Und wenn es mal richtig flott gehen soll, zeigt das Triple-Triebwerk seine durchaus vorhanden Muckis: 204 km/h Spitze aus je einem halben Liter Hubraum und ein Drehmoment von 220 Newtonmetern ab 1250 Umdrehungen: Da gibt es nichts zu meckern. Erst ziemlich weit oben im Drehzahlbereich merkt man dann hinter dem Steuer, dass der X1 halt eben doch nicht als Zehnkämpfer auf die Welt gekommen ist.

Gut, wir sind schon agilere BMW-Produkte gefahren, aber wirklich enttäuschend ist das, was da mit dem kleinen X1 auf der Landstraße im Kurvengeschlängel machbar ist, nicht.

Und sonst so? Typisch BMW, Premium eben, ist das, was so „drum herum“ um das Motörchen an Auto ist: Das komfortable, dennoch leicht zu „handhabende Drive-Bediensystem etwa. Und das ausreichende Platzangebot in dem kleinen X1 sowohl für Mitfahrer wie für Gepäck.

Der X1 ist damit zwar kein Transporter, aber mit ein bisschen Verstand beim Packen und etwas Mithilfe des Fahrzeugs passt durchaus einiges hinein. Das liegt auch an der umklappbaren Lehne des Beifahrersitzes. Und hinter der im Verhältnis 40-20-40 teilbaren sowie in der Neigung verstellbaren Fondsitzlehne kann man zwischen 505 und 1550 Liter Gepäck verstauen. Zuladen darf man im X1 sDrive18i bis zu 595 Kilogramm – und an den Haken des Hängers darf man noch einmal bis zu 1,7 Tonnen nehmen.

Gewachsen ist in der zweiten Generation der Innenraum. In der Höhe macht das exakt 5,3 Zentimeter aus, was vor allem Fahrer und Beifahrer zugute kommt. An elektronischen Helferlein wie in den großen SUV mangelt es nicht. Stop-and-Go-Funktion, Toter Winkel-Warner, Spurverlassens-Warner, Auffahrwarner mit City-Anbremsfunktion. Sehr angenehm in der Wahrnehmung ist das Head-up-Display mit wechselndem Informationsangebot. Ins Internet gelangt man über die im Fahrzeug integrierte Sim-Karte. Rasch und zügig funktioniert die Anbindung des Handys mit weiteren Apps.

Unser Fazit: Das kleinste SUV aus München lässt nichts an der Premium-Ausstattung der größeren Modelle vermissen. Der Fronttriebler vermittelt, wenn man denn weiß, wie ein solcher Antrieb beim Ein- und Auslenken im Kurvenbereich zu handeln ist, durchaus Laune. Und das Wichtigste: Die drei „Töpfe“ da vorn rauben dem Kleinen nicht die Zugehörigkeit zur Kategorie „Premium.“

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