Herbstferien ohne Reue

Trier · Die Herbstferien stehen vor der Tür: Ab 4. Oktober haben Pennäler und Lehrer in der Region zwei Wochen frei vom Schulstress. Dann ist der Nachwuchs vielleicht mit Eltern oder selbst im Auto unterwegs. Dabei gibt es trotz eines (fast) grenzenlosen Europas mehr Fallen auf der Straße als gedacht. Die Geheimniskrämerei hat einen Namen: Hinterlandkontrollen.

Trier. Die Dänen wollen es zwar noch nicht richtig wahrhaben und opponieren wieder dagegen mit fleißigem Hinschauen am eigentlich eingemotteten Schlagbaum. Dennoch, Fakt ist: Innerhalb Europas sind die Schlagbäume gefallen, und es gibt keine Grenzkontrollen mehr. Das heißt aber noch lange nicht, dass es keinen Zoll mehr gibt. Hinterlandkontrolle heißt im Behördendeutsch der Einsatz der Zoll fahnder auf Autobahnen und Landstraßen überall in Deutschland.
Was heißt das genau, und was ist der Auslöser solchen Vorgehens? Gesucht wird bei den Hinterlandkontrollen vor allem Schmuggelware. Das sind beispielsweise vietnamesische Zigaretten, die über die polnische Grenze nach Deutschland kommen. Ebenso wie Betäubungsmittel oder Rauschgift, das zum Beispiel aus den Niederlanden mitgebracht wird. Von Zigaretten aus Luxemburg in der Region ganz zu schweigen.
Bei unseren niederländischen Nachbarn sind zum Beispiel - anders als bei uns - Haschisch und Marihuana für den Privatbedarf immer noch frei verkäuflich und nicht verboten. Gelegenheit jedoch schafft bekanntlich Diebe - in diesem Fall besser: Schmuggler. Und die schnappen sich die Zöllner. Sie kennen alle Verstecke, auch die exotischsten. Sind dann auch noch Spürhunde dabei, haben Schmuggler so gut wie überhaupt keine Chance.
Drogenbesitz generell strafbar


Der Besitz von Rauschgift steht in Deutschland nach wie vor unter Strafe. Für etwaige Konsumenten sei daher festgehalten: Es ist ein hartnäckiges Gerücht, dass kleine Mengen zum persönlichen Gebrauch erlaubt wären. Das ist falsch. Schon der Besitz kleinster Mengen ist und bleibt eine Straftat. Auch das Autofahren unter Drogeneinfluss wird akribisch unter die Lupe genommen bei solchen Gelegen heiten. Wird man unter Drogen am Steuer eines Fahrzeugs angetroffen, droht nämlich obendrein auch noch der Verlust des Führerscheins. Und den gibt es erst wieder zurück nach einer aufwendigen medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU). "Idiotentest" nennt der Volksmund dieses auch nicht eben preiswerte Verfahren.
Das Fahren unter Drogen hat aber auch dramatische Auswirkungen auf den Versicherungsschutz. Der anerkannte Experte Christian Weishuber vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) erklärt: "Bei Fahrten unter Drogeneinfluss droht bei einem Unfall der Verlust des Versicherungsschutzes in der Kasko versicherung. Auch in der Haftpflichtversicherung hat man Einschränkungen. Dann droht beispielsweise ein Selbstbehalt von bis zu 5000 Euro. Auch die Höhe der gesamten Ver sicherungssumme vermindert sich von 100 Millionen auf 7,5 Millionen Euro."
Das geht also richtig ins Geld. Deswegen am besten ganz die Finger weg von dem Kram und auch keine vielleicht gut gemeinten, aber eben nicht zugelassenen Dinge mitbringen. Denn die Hinterland kontrolle bringt alles an den Tag.

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