Gebrauchtwagen-Check Keine große Sache: So schneidet der Honda Jazz bei der HU ab

Berlin- · Der Jazz ist ein Kleinwagen. Und er macht Anleihen bei den Vans: höherer Aufbau, mehr Platz im Innern. Die zwischen (2008 bis 2019) gebauten Auflagen treten bei der HU gut auf - mit Abstufungen.

Klein, aber flexibel: Der Honda Jazz ist ein praktischer Kleinwagen - auf was ist beim Gebrauchtkauf zu achten?

Klein, aber flexibel: Der Honda Jazz ist ein praktischer Kleinwagen - auf was ist beim Gebrauchtkauf zu achten?

Foto: Honda/dpa-tmn

Der Jazz ist bei Honda ein Klassiker - das Ur-Modell kam bereits 1984 heraus, war aber noch ein typischer Kleinwagen. Dem Segment gehören zwar auch die im neuen Jahrtausend herausgebrachten Neuauflagen an, doch sie sind Microvans mit entsprechendem Innenraumangebot. Bilanz bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU): je neuer, desto besser.

Modellhistorie: Ein Modell mit dem musikalischen Namen hatte Honda bereits in den 1980er Jahren auf dem Markt. Sein Revival erlebte der Jazz 2002. Weitere Modellgenerationen kamen 2008 (GE) und 2015 (GK) heraus. Modellpflegen erhielt der Kleinwagen 2011 - ein Hybridmodell wurde eingeführt - und dann 2017. Die aktuelle Auflage des Jazz ist seit 2020 im Handel.

Karosserievarianten: Je nach Auflage gibt es einen Unterschied im Aufbau: Während die zweite Generation noch deutliche Merkmale eines Vans mit höherem Aufbau besitzt, ist die Drittauflage schnittiger gezeichnet, bietet aber immer noch eine variable Rückbank wie sein Vorgänger. Beide Versionen besitzen Türen auch im Fond.

Abmessungen (laut ADAC): Generation GE: 3,90 m x 1,70 m x 1,53 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 375 l bis 1341 l (Hybrid: 332 l bis 1323 l); Generation GK: 4,00 m x 1,69 m x 1,53 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 354 l bis 1314 l.

Stärken: Dank flexiblem Innenraum lassen sich im Jazz, obwohl Kleinwagen, auch sperrige Gegenstände transportieren. Die Motoren gelten als langlebig. In Sachen HU heimst der neuere Jazz im „Auto Bild Tüv-Report 2023“ den Siegertitel unter der Kleinwagen ein.

„Mustergültige Ergebnisse“ liefern demnach beide Generationen bei Achsaufhängungen und -federn sowie Antriebswellen und Lenkanlagen. Bei beiden zeigen sich auch Bremsleitungen und -schläuche oft makellos, das Abblendlicht und die Blinker solide. Ölverlust und gammelige Auspuffanlagen sind selten.

Schwächen: Den älteren Jazz plagen vereinzelt marode Lenkgelenke sowie Fehler der hinteren Beleuchtung. Bei der dritten und vierten HU stellen die Prüfer mangelnde Wirkung der Fußbremse fest.

Der Zustand der Bremsscheiben lässt ab der dritten HU im Alter von sieben Jahren zu wünschen übrig. Im Bremskapitel ist das neuere Modell „deutlich besser“, so der Report.

Pannenverhalten: Vor allem die Batterie und die Zündkerzen vermasseln dem Jazz die Pannenbilanz. Erstere zählen zu den Mängelschwerpunkten bei Autos der Erstzulassungsjahre 2008 bis 2011, 2013 bis 2015 sowie 2017 bis 2020. Letztere betreffen Autos von 2009 und 2010 sowie 2014 bis 2018. Somit landet das Modell fast aller Baujahre in der ADAC-Pannenstatistik auf Plätzen im Mittelfeld oder dahinter. Ausgerechnet nur ältere Modelle landen auf guten Plätzen.

Motoren: Generation GE: Benziner (Vierzylinder mit Frontantrieb): 66 kW/90 PS bis 88 kW/120 PS; Hybrid (Vierzylinder + E-Motor mit Frontantrieb): 65 kW/88 PS + 10 kW/14 PS.Generation GK: Benziner (Vierzylinder mit Frontantrieb): 75 kW/102 PS und 96 kW/130 PS.

Marktpreise (laut „DAT Marktspiegel“ der Deutschen Automobil Treuhand mit jeweils statistisch erwartbaren Kilometern):- Jazz 1.5 i-VTEC Dynamic (2017); 96 kW/130 PS (Vierzylinder); 85 000 Kilometer; 11 450 Euro.- Jazz 1.5 i-MMD Hybrid Comfort OPF (2020); 80 kW/109 PS (Vierzylinder); 46 000 Kilometer; 16 300 Euro.- Jazz 1.3 i-VTEC Trend (2016); 75 kW/102 PS (Vierzylinder); 97 000 Kilometer; 8475 Euro.

© dpa-infocom, dpa:230526-99-837975/2

(dpa)
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