Kias kleines SUV treibt’s richtig bunt

Frankfurt · Kleine SUVs machen auf dem deutschen Markt das am schnellsten wachsende Segment aus. Da will Kia nicht beiseite- stehen und bringt jetzt den 4,14 Meter langen Stonic in den Handel.

 Für den Kia Stonic stehen 29 Ein- und Zweifarb-Lackierungen sowie drei Interieur-Farbpakete zur Auswahl. Fotos: Kia

Für den Kia Stonic stehen 29 Ein- und Zweifarb-Lackierungen sowie drei Interieur-Farbpakete zur Auswahl. Fotos: Kia

Foto: WGM
 Farbliche Akzente lassen das Cockpit des Stonic peppig wirken.

Farbliche Akzente lassen das Cockpit des Stonic peppig wirken.

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Frankfurt Stark im Aufwind befinden sich derzeit die kleineren SUVs. Vom Absatz her lassen sie die größeren Modelle der Kompakt-SUVs wohl bald hinter sich. Dabei will auch Kia mitmischen und bringt jetzt nach dem erfolgreichen kompakten Sportage das kleine SUV Stonic auf den Markt. Der Wagen ist nur 4,14 Meter lang. Er wird ohne Allradantrieb ausgeliefert.
Nicht nur mit dem kraftvoll markanten Design spricht der Stonic viele Kunden an. Kia hat ihm zudem eine modifizierte Tigernase verpasst, die Dachlinie sportlich-niedrig und die Proportionen insgesamt mit kurzen Überhängen stimmig gehalten. Ein weiterer, von vielen geschätzter Vorteil ist die erhöhte Sitzposition.
Vier Erwachsene (maximal fünf) fühlen sich gut untergebracht. Wenn Fahrer und Beifahrer ihr Gestühl nicht zu weit zurückschieben, bleibt im Fond des Fünftürers, der kein "Baby-Sportage" sein will, noch genug Platz für die Beine. Auch die Kopffreiheit reicht für gängige Körpergrößen aus. Ins Ladeabteil passen 352 Liter, maximal bis zu 1155 Liter Gepäck.
Kia bietet für das kleine SUV 29 Ein- und Zweifarb-Lackierungen. Auch bei den Interieurfarben - insgesamt gibt es drei Pakete - und der emotionalen Innenbeleuchtung wird geklotzt, bei den Materialien weniger. Cockpit-Elemente wie Armaturentafel oder Seitenverkleidungen müssen mit Hartplastik auskommen. Die Bedienung ist übersichtlich. Ein großer Drehregler ist zum Beispiel für die Klimaanlage zuständig. In der Ausstattungsstufe "Edition 7" muss sie manuell bedient werden, ab "Vision" gibt es eine Klimaautomatik.
Viele andere Einstellungen lassen sich über den Touchscreen vornehmen, deshalb stören keine unnötigen Schalter, Tasten oder Hebel. Ansonsten wird, wie bei neuen Modellen üblich, die Vernetzung großgeschrieben. Als erster Kia verfügt der Stonic über ein Infotainment-System mit Sieben-Zoll-Touchscreen und Smartphone-Integration.
Als Antrieb stehen drei Benziner und ein Diesel parat. Dieser in der Praxis sparsame und durchzugsstarke 1.6 CRDi mit 110 PS bekommt vorläufig keinen Filter gegen Stickoxide. Stärker gefragt sind in der kleinen Fahrzeugklasse ohnehin die Benziner. Es stehen zwei Sauger zur Auswahl: ein 1,2-Liter mit 84 PS/62 kW und 122 Newtonmetern maximalem Drehmoment sowie ein 1,4-Liter mit 99 PS/73 kW und 133 Nm. Topmotorisierung ist der 1,0-Liter-Turbo-Dreizylinder (1.0 T-GDI) mit 120 PS/88 kW und 172 Nm. Sie verbraucht nach der Norm 5,0 Liter Super.
Auf ersten Testfahrten gab sich der kleine Dreizylinder in den unteren Gängen sehr lebendig. Beim Durchdrücken des Gaspedals knurrt er bauarttypisch kernig, hält sich aber ansonsten akustisch zurück. Der Sprint von 0 auf 100 km/h gelingt in 10,3 Sekunden. Der sechste Gang erscheint etwas lang übersetzt, da fehlt der Durchzug unter etwa 2000 Touren vor allem beim Beschleunigen und an Steigungen. Es handelt sich halt um einen Spar- und Schongang zum Mitschwimmen auf der Autobahn.
Nur der 1,2-Liter-Basisbenziner ist mit einem Fünfganggetriebe kombiniert. Bei allen anderen Modellvarianten gibt es sechs Gänge serienmäßig. Erst im nächsten Jahr wird für den 1.0 T-GDI ein von Kia selbst entwickeltes Siebenstufen-Doppelkupplungsgetriebe erhältlich sein. Eine Hybridversion soll ebenfalls später kommen.
Der südkoreanische Hersteller bietet vier Ausstattungsstufen an. Für die bis hin zur Klimaanlage schon ordentlich ausgestattete Basisstufe "Edition 7" (ab 15 790 Euro) werden sich voraussichtlich 15 Prozent der Käufer entscheiden. Standard in dieser Einstiegsstufe sind neben Radio, Bluetooth-Spracherkennung und Start-Stopp auch sechs Airbags, erweitertes Stabilitätssystem, Gegenlenkunterstützung und Berganfahrhilfe. Darauf folgt die Stufe "Vision" (ab 17 490 Euro), unter anderem mit Klimaautomatik, LED-Tagfahrlicht beheizbarem Lederlenkrad, Sitzheizung und Parksensoren hinten. Sie soll 35 Prozent der Käufer überzeugen. Beim "Spirit" (ab 18 990 Euro) inklusive 3,5-Zoll-Display, Notbremsassistent, Müdigkeitserkennung, Rückfahrkamera und Spurhalteassistent liegt die Erwartung am höchsten (42 Prozent). Den kleinen Restanteil soll die feine "Platinum Edition" (ab 23 890 Euro) ausmachen, unter anderem mit elektrischem Glasschiebedach, Lederbezügen, Karten-Navigation, Smart-Key, Querverkehrswarner und Spurwechselassistent.
Karosserie und Fahrwerk geben keinen Anlass zum Meckern. Das Chassis wirkt stabil und verwindungssteif. Bereits auf den ersten Kilometern spürt der Fahrer, dass der Stonic vom Rüsselsheimer Entwicklungszentrum "europäisch" abgestimmt ist. Der Kleinwagen gibt sich agil, nicht zuletzt durch die direkte Lenkung. Gut fürs Manövrieren ist der kleine Wendekreis (10,4 Meter). Die Federung ist relativ straff ausgelegt, aber nicht unkomfortabel.
Bei Kia soll der Stonic hinter dem Sportage und dem Kompaktwagen Ceed die Nummer drei im Verkauf werden. Die Verkaufsstrategen betonen, dass ihr neustes Modell den meisten Konkurrenten wie Renault Captur, Peugeot 2008, Opel Crossland X oder Mazda CX-3 in den verfügbaren Ausstattungsdetails überlegen ist. Der Neue ist seit 30. September im Handel.

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