Kontrolle ist besser

Trier · Autohersteller müssen ab November neue Fahrzeuge mit einem Reifendruckkontrollsystem ausstatten. Was bewirkt der Reifendruck eigentlich, und wie profitiert der Kunde von der neuen Verordnung? Außerdem: Wie der gefürchtete Platten etwas von seinem Schrecken verliert.

 Platt – was nun? Beschädigte Reifen lassen sich oft noch reparieren. Foto: Automedienportal

Platt – was nun? Beschädigte Reifen lassen sich oft noch reparieren. Foto: Automedienportal

Trier. Ganz ehrlich: Wann haben Sie zum letzten Mal den Druck Ihrer Reifen überprüft? Ist wahrscheinlich eine ganze Weile her - wie bei den meisten von uns. Etwa ein Drittel der zugelassenen Fahrzeuge ist, so eine Untersuchung des Herstellers Bridgestone, mit zu niedrigem Druck in den Pneus unterwegs. Das kann fatalen Schaden anrichten.
Der richtige Reifendruck erhöht die Sicherheit. Denn die Gummis sind mit vier Stellen in der Größe einer Ansichtskarte der einzige Kontakt zur Fahrbahn. Falscher Reifendruck kann, wenn es ganz schlimm kommt, zur Unbeherrschbarkeit des Fahrzeugs führen. Zudem halten die Reifen dann nicht lange, was wiederum ins Geld geht.
Seit längerem hat die EU Druck gemacht, was zur Folge hatte, dass die Autobauer ihre ab November eingeführten Modelle mit einem Reifendruckkontrollsystem - Tyre Pressure Monitoring System (TPMS) genannt - ausrüsten müssen. Dieses System warnt den Fahrer bei zu geringem Luftdruck. Der Reifendruck beeinflusst aber auch den Spritverbrauch und damit den CO{-2}-Ausstoß. Falscher Reifendruck ist also auch ein Klimakiller.
Und wenn es dann doch mal zu einer Reifenpanne kommt? Ein Platten kostet Zeit, Nerven und Geld. Mit ein paar Vorbereitungen könne er jedoch seinen Schrecken verlieren. Zweckmäßig ist ein mitgeführtes vollwertiges Ersatzrad. Stauraum und Gewicht sparend ist dagegen ein Pannenhilfeset mit integriertem Kompressor.
Für Urlauber, die auf Nummer sicher gehen wollen, empfiehlt sich ein nicht montierter, passender Ersatzreifen, der im Bedarfsfall in einer Werkstatt aufgezogen wird. Im Ausland ist diese Lösung sinnvoll, da häufig kein passender Reifen kurzfristig parat ist.
Kleinere Durchstiche von Schrauben oder Nägeln kann Reifendichtmittel aus der Sprühdose abdichten. Dazu wird das Füllstück am Ende des Schlauchs direkt auf das Ventil geschraubt. Ein Druck auf das Flaschenventil pumpt das Dichtmittel in den Reifen und stellt gleichzeitig einen Fülldruck her. Um das Dichtmittel im Reifen zu verteilen, muss das Auto sofort bewegt werden. Gefahren werden sollte damit nicht schneller als 60 km/h.
Zuverlässig abdichten lassen sich kleinere Schäden mit einem Pannenset. Dabei muss der Fremdkörper vorher entfernt werden. Der integrierte und über den Zigarettenanzünder betriebene Kompressor schafft es, den Reifen bis zum vorgeschriebenen Fülldruck aufzupumpen. Es gibt im Handel verschiedene Versionen, bei denen entweder das Dichtmittel sofort in den Reifen geblasen oder nach Entfernen des Ventileinsatzes von Hand eingefüllt wird.
Ein beschädigter Reifen muss nicht zwangsläufig ausgemustert werden. Unter bestimmten Voraussetzungen kann er durchaus noch einmal in einer KFZ-Werkstatt repariert werden und ist anschließend wieder voll einsatz fähig.

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