Testbericht Kurz, knapp, hübsch

TRIER · Heute im TV-Fahrbericht: Die neue Generation des Kia Picanto mit 67 PS starkem Dreizylinder.

 Eine sportliche, dynamische Form weist die zweite Generation des Kia Picanto auf.

Eine sportliche, dynamische Form weist die zweite Generation des Kia Picanto auf.

Foto: Jürgen C. Braun

Kompakte Abmessungen, ganz kurze Überhänge, um möglichst viel Raumgewinn zu erzielen. Und natürlich ein hübsches, ansprechendes Äußeres für die oft anvisierte weibliche – und jüngere – Kundschaft: So präsentieren sich in der Regel die Fahrzeuge des sogenannten A-Segments, die vor allem einen Auftrag haben: das Grundbedürfnis nach Mobilität zu erfüllen.

Mit diesem Profil angetreten ist auch der neue Kia Picanto, den wir im TV-Fahrbericht als Dreizylinder-Benziner vorstellen. Mit der Optik des Vorgängers, einem eher kantigen, unscheinbaren und so gar nicht nach ein wenig ­Lifestyle anmutenden Vorgänger hat die neue Generation kam noch etwas gemein.

Der neue Rio ist eher dem etwas größeren Venga nachempfunden. Scharfes Seitenprofil, Dachspoiler, Seitenschweller. Große Scheinwerfer, der Kia-typische Kühlergrill. Dieser kleine Koreaner pocht auf Eigenständigkeit im Outfit, betont aber die Zugehörigkeit zu den „Brüdern und Schwestern“ der Modellpalette. Sportlich und dynamisch kommt er jetzt daher – nicht mehr als dröge, langweilige Kiste.

Der kernige Dreizylinder unter der Haube gibt sich gleich beim Anlassen als solcher zu erkennen.  Mit 67 PS ist der Picanto kein Leistungs-Wunder, eher zäh im Anzug. Spurtqualitäten wurden aber auch nicht verlangt. Unter 3000 Touren sollte man nicht hochschalten, sonst fällt das kleine Triebwerk wieder in den Keller.

 Auch im Interieur ist die neue Picanto-Generation bei großzügigem Platzangebot aufgehübscht worden.

Auch im Interieur ist die neue Picanto-Generation bei großzügigem Platzangebot aufgehübscht worden.

Foto: Jürgen C. Braun

Im Fahrverhalten offenbart der Picanto eine neutrale Abstimmung von Federung und Dämpfung, erfreut mit Kurvenstabilität und schluckt erfreulich viele der hochdrehenden Motorgeräusche. Die Lenkung erfordert mitunter leichte Korrekturen, das typische Untersteuern gehört dazu. Das Raumgefühl ist für ein 3,60 Meter kurzes und nicht einmal 1,50 Meter hohes City-Car erstaunlich. An Kopf-, Bein- und Schulterfreiheit fehlt es im Rahmen dessen, was angesichts dieser Vorgaben erwartet werden darf, nicht. Etwas größer könnte nur die Bein-Auflagefläche sein.

Kia hat sich mit Erfolg darum bemüht, dem Picanto Lifestyle-Atmosphäre mit auf den Weg zu geben. Das Armaturenbrett ist etwas geschwungen, lässt in der Mittelkonsole Platz für Handling an Getränkedosen, für die es ausfahrbare Halter gibt, oder für anderen Krimskrams.

AUX- und USB-Anschlüsse fehlen ebenfalls nicht. Üppiger Stauraum findet sich in den Türfächern für die beiden vorderen Plätze. Das wirkt in der Summe stimmig, passend, gut aufgeräumt und versprüht dennoch leicht anheimelnden Charme.  Die Designer haben bei der Gestaltung der neuen Picanto-Generation viele gute Ideen in die Tat umgesetzt. Der Neue ist ein erfreuliches „Form-follows-function“-Auto.

200 Liter Fassungsvermögen umfasst der Kofferraum. Das ist nicht gerade viel, liegt aber auf einer Höhe mit der Konkurrenz. Die Hecköffnung ist zwar klein geschnitten, allerdings lässt sich die Rücksitzbank zur Hälfte geteilt umklappen. Ein spezieller Mechanismus für die Sitzfläche ermöglicht eine ebene Ladefläche. Die Gurtschlösser lassen sich an der Seite in einen Schlitz stecken, dadurch sind sie beim Vergrößern des Kofferraums nicht im Weg.

Die Ausstattungsvariante „Spirit“ unseres Testfahrzeugs umfasst sieben Airbags, Klimaanlage, LED in den Außenspiegeln, 15-Zoll-Leichtmetallfelgen und eine Berganfahrhilfe. Hinzu kommen ein Picanto-Komfort-Paket für 760 Euro und ein Navi für 990 Euro.

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