Leicht und locker über Buckelpisten

Wolfsburg · Der VW Passat Alltrack bietet mehr Bodenfreiheit und eine Off road-Optik. Er soll auf Schotter gleichermaßen zurechtkommen wie auf Asphalt. Das Allrad system namens 4motion kostet jedoch 1900 Euro Aufpreis.

 Offroad-Optik und eine erhöhte Bodenfreiheit sind Merkmale des VW Passat Alltrack. Foto: VW

Offroad-Optik und eine erhöhte Bodenfreiheit sind Merkmale des VW Passat Alltrack. Foto: VW

Wolfsburg. Ein bisschen Schminke tut immer gut. Und da sportliche Mehrzweckfahrzeuge - kurz SUV - hoch im Kurs stehen, kann ein Kombi ein paar ihrer Gene gut vertragen. VW macht jetzt mit dem Passat das, was Audi mit A4 und A6 erfolgreich einführte: Eine leicht geländegängige Variante verstärkt das Angebot der Passat-Baureihe. Alltrack heißt der neue Ableger. Es gibt ihn auch mit Frontantrieb in Kombination mit dem 1,8-Liter-Benzinmotor (160 PS/118 kW) ab 33 450 Euro und dem 2,0-Liter-Diesel mit 140 PS/103 kW ab 34 325 Euro. Die 4motion genannte Allradausführung kostet 1900 Euro Aufpreis. Ab 23. März ist der Wagen im Handel.
Gewonnen hat der Alltrack vor allem unten. Um drei Zentimeter wurden Federn und Dämpfer gestreckt. Ein Plus, das dem Passat auf ausgefahrenen Wegen und auch in tieferem Schnee hilft, voranzukommen. Der solide Unterfahrschutz aus Stahlblechen an Front und Heck schützt die empfindlichen Bauteile des Motors und der Auspuffanlage. Der Alltrack hat außerdem geänderte Stoßfänger, breitere Seitenschweller und einen Lackschutz an den Radhäusern bekommen. Leichtmetallräder im 17-Zoll-Format gehören ebenso zur Serienausstattung wie eine Klima-automatik. Für das Fahren im Gelände gibt es wie bei Tiguan und Touareg eine Offroad-Taste, mit der bis 30 km/h Geschwindigkeit die Fahreigenschaften auf den Einsatz abgestimmt werden: Die Gasdosierung wird erleichtert, bergab hält der Alltrack das gewählte Tempo selbstständig, und das Doppelkupplungsgetriebe DSG schaltet im manuellen Betrieb nicht mehr automatisch hoch. Eine Berganfahrhilfe ist ebenfalls dabei, aber die gibt es mittlerweile bei fast allen Straßenfahrzeugen.
Die Fahrwerksabstimmung haben die Entwickler an den höherliegenden Schwerpunkt und die erweiterten Einsatzmöglichkeiten angepasst. Wankbewegungen fallen nicht auf. Allenfalls das etwas rauere Abrollen der Räder kündet von der strammer ausgelegten Federung. Weniger gut ist die Kombination des 210 PS/ 155 kW starken 2,0-Liter-Benziners mit dem Doppelkupplungsgetriebe gelungen. Diese nur als Allrader angebotene Alltrack-Version ist mit einer Freilauffunktion ausgestattet. Beim Gaswegnehmen trennt die Kupplung die Antriebswellen vom Motor, der sich flink entspannt und dann nur noch mit Leerlaufdrehzahl läuft. Wer nach dem Verzögern jedoch einen schnellen Spurt hinlegen will, wird arg enttäuscht. Nicht das Turboloch bremst den spontanen Vorwärtsdrang, vielmehr braucht die Elektronik gefühlte drei Sekunden, bis sie die Motordrehzahl mit der entsprechenden Übersetzung harmonisiert hat und den Kraftschluss im Antriebsstrang wieder herstellt. Wenigstens tut sie das immer völlig ruckfrei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort