Leichtfüßiger Aufstieg in die Oberklasse

Ingolstadt · Nach einer umfassenden Fitnesskur präsentiert sich der Audi A6 leichter und sparsamer als das bisherige Modell - und vor allem komfortabler. Damit schließen die Limousine und der Kombi Avant zur Oberklasse auf.

 Foto: Audi

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Ingolstadt. Seit 17 Jahren rollt der Audi A6 in der gehobenen Mittelklasse auf den Straßen. Die dritte Generation wurde nun um fassend überarbeitet. Leichtbau und stärkere, optimierte Motoren machen den A6 sparsamer. Bei den besonders effizienten Modellen - Beiname Ultra - sinkt der Schadstoffausstoß im Vergleich zu den bisherigen Ver sionen um bis zu 22 Prozent.
Basismodell ist die Limousine 1.8 TFSI für 38 400 Euro. Der Kombi A6 Avant 1.8 TFSI startet bei 40 900 Euro, der Schlecht-Wege-Kombi A6 Allroad Quattro 3.0 TDI bei 56 650 Euro. Die Spitzenmodelle S6 und RS6 Avant stehen für 75 400 und 109 200 Euro bei den Händlern.
Beim Design der viertürigen Limousine wurde nachgeschärft. Besonders die Front mit neuen Scheinwerfern, die grundsätzlich über Xenon-Technik verfügen, hat gewonnen. LED-Licht mit Matrix-Regelung ist als Option im Angebot. Bei diesen Leuchten lassen sich einzelne LED-Module im Fernlicht-Modus gezielt ansteuern. So wird der Gegen verkehr trotz Fernlicht nicht geblendet. Auffällig ist außerdem das dynamische Blinklicht. Sein Leuchtenband erhellt sich nicht als Ganzes, sondern durch die sogenannte fließende An steuerung schrittweise - ähnlich einer Lichter kette.
Keine Stahlfedern mehr


Neue Wege gehen die Fahrwerksentwickler bei der Federung. Im A6 Ultra mit 190 PS/ 140 kW starkem 1,8-Liter-Benzinmotor ersetzen schraubenförmige Wendel aus glasfaserverstärktem Kunststoff die bisherigen Stahlfedern. Das spart nicht nur 4,4 Kilogramm Gewicht ein, sondern erweist sich auch als sehr komfor tabel und sensibel ansprechend. Unbeladen wiegt der leichteste A6 dank dieser Technik und weiterer Änderungen nur 1535 Kilo.
Weitere Benzinversionen sind der 2,0-Liter mit 252 PS/185 kW und der 3,0-Liter-V6 mit 333 PS/ 245 kW. S6 und RS6 Avant bilden mit 450 PS/331 kW und 560 PS/ 412 kW aus jeweils acht Zylindern die Spitze. Sie verlangen 9,2 und 9,6 Liter Super auf 100 Kilometer. Zudem stehen fünf Diesel zur Auswahl: zwei 2,0-Liter mit 150 PS/110 kW sowie 190 PS/140 kW und drei 3,0-Liter-V6 mit 218 PS/160 kW, 272 PS/200 kW und 320 PS/ 235 kW. Für besonders sportliche Fahrer ist das Editionsmodell 3.0 TDI competition gedacht, das in A6 und A6 Avant dank Zusatzboost (kurzzeitig erhöhter Ladedruck in beiden Turboladern) auf 326 PS/240 kW kommt.
Bei ersten Testfahrten erwies sich der Diesel mit 190 PS/ 140 kW als sprintstark, leise und überraschend handlich. Immer ist genügend Kraft verfügbar. 400 Nm Drehmoment stehen dafür bereit, der Normverbrauch von 4,4 Litern Diesel kann sich sehen lassen. Geschaltet wird bei den weniger kräftigen Modellen mit einem neuen, leichteren Sechsganggetriebe. Stärkere Versionen bekommen die Automatik S-Tronic mit sieben Stufen.
Das erweiterte Ausstattungsangebot soll Audis Anspruch auf beste Vernetzung unterstreichen. Ein schnellerer Prozessor hilft der Navigation auf die Sprünge. Selbst bei aufwendigen Routenberechnungen muss man nicht mehr warten. Internetzugang ist selbstverständlich, und wie bereits beim Audi TT lässt sich der Raum zwischen den beiden Rundinstrumenten im Cockpit als Monitor zur Darstellung der Strecke nutzen.
Für die Erneuerung des Oberklassemodells A8 muss sich Audi etwas einfallen lassen. Denn der A6 erfüllt bereits alle Begehr lichkeiten, die bislang manchen Käufer zum A8 gelockt haben.

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