Mit Optimismus zurück zum Erfolg

Köln · Das runderneuerte Topmodell Peugeot 508, das im Oktober Premiere hat, ist ein Ausdruck neuer Zuversicht. Künftig will der PSA-Konzern bei Peugeot und Citroën mit weniger Modellen mehr Kunden erreichen.

Köln. Viel ist geschrieben worden über die schweren Zeiten, die der PSA-Konzern mit den Herstellern Peugeot und Citroën durchlebt. Beide konzentrieren sich auf Europa, die Krise im Süden traf sie hart. Neue Wettbewerber wie Hyundai und Kia machen ihnen zu schaffen. Ein Werk wurde geschlossen, 11 000 Leute mussten gehen.
Nun sieht Peugeots Chef Maxime Picat das berühmte Licht am Ende des Tunnels. Die Marke sei zurück im Rennen. Der Absatz wuchs um fünf Prozent, dazu meldet China erfreuliche Zahlen. Das Unternehmen Dongfeng, einer der großen Hersteller dort - über den Konzern Geely auch mit Volvo verbandelt - ist mit 14 Prozent bei Peugeot ein gestiegen. Genau so viel übernahm der französische Staat.
Als Zeichen für die neue Zuversicht frischt Peugeot zum Pariser Salon im Oktober sein Spitzenmodell 508 auf: vier Zentimeter länger (4,88 Meter), mit neuer Front und selbstwusst präsentiertem Löwen in der Mitte, auf Wunsch mit modernsten LED-Scheinwerfern. Das überarbei tete Heck betont die Breite. Der Innenraum folgt der aus 208 und 308 bekannten Philosophie: Über das Lenkrad hinweg blickt der Fahrer auf hoch angebrachte Skalen - nicht wie üblich hindurch.
Weniger Knöpfe und Schalter


Die Zahl der Knöpfe und Schalter wurde drastisch reduziert, viele Funktionen werden jetzt über den großen Touch screen gesteuert. Neue Materialien bedeuten einen großen Schritt in Richtung Premium. Der 508 spielt in Frankreich die Rolle des eleganten großen Peugeot. Im Angebot ist auch ein Kombi - SW genannt - und die Variante RXH in Offroad-Optik.
Hybridantrieb ist ebenso dabei: mit Elektromotor (37 PS/27 kW) an der hinteren Achse und Diesel (163 PS/120 kW) an der vorderen. Der Normverbrauch beträgt lediglich 3,3 Liter (CO{-2}: 85 g/km) wie bei einem Kleinwagen. Das Basismodell 1.6 THP verfügt nun über 165 PS/121 kW. Mit der ebenfalls neuen Sechsstufen- Automatik sinkt der Norm verbrauch auf 5,6 Liter Super (CO{-2}: 129 g/km). Nochmals sparsamer ist der Diesel 508 Blue HDi. Dem Handschalter genügen nach der Norm vier Liter (CO{-2}: 105 g/km) - ein Spitzenwert für eine große Limousine mit 150 PS/ 110 kW.
Die Preise beginnen beim bisherigen Modell mit vergleichsweise günstigen 28 500 Euro, sie werden sich vermutlich kaum ändern. In Deutschland hat es der große Peugeot wie alle Nobel- Importe schwer: 2013 wurden lediglich 4400 Exemplare zu gelassen, von Audi A6, BMW 5er und Mercedes E-Klasse jeweils zehnmal so viele.
Künftig nur 13 statt 22 Modelle


Wichtiger als Neuerungen an der Spitze sind die Pläne für die absatzstarken Kleinen. Nur noch 13 statt aktuell 22 Modelle sollen die Produktion rationalisieren. Sicht- und fühlbare Aufwertung außen und innen sowie zusätz liche Ausstattung sollen die gesamte Marke höher positionieren, bessere Preise und höhere Erträge sichern.
Peugeot will in Zukunft anspruchsvolle Käufer gewinnen, die Schwestermarke Citroën samt ihrem Ableger DS soll eher junge, avantgardistische Modelle bieten. Bestes Beispiel ist der neue Cactus.
Das Peugeot-Programm beginnt mit dem gerade erneuerten Kleinwagen 108, der wieder gemeinsam mit Citroën C1 und Toyota Aygo in Tschechien produziert wird. Es folgen 208 und 308, beide jung und erfolgreich wie das vom 208 abgeleitete kompakte sportliche Mehrweckfahrzeug (SUV) 2008.
Es entfallen der Van 807, die Klappdach-Cabrios 207 CC und 308 CC. Auch bei den größeren SUV-Modellen 3008, 4008 und 5008 könnte Peugeot sich ein gestrafftes Portfolio vorstellen.

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