Nächster Halt: Waschstraße

Trier · Der Winter meinte es diesmal gut mit unseren Autos. Es gab kaum Schnee und Eis und damit auf den Straßen wenig Streusalz. Dieses ist noch immer der Erzfeind aller blanken Metallteile, vor allem der Bremsscheiben. So oder so sollten Autobesitzer ihr Gefährt aber gründlich reinigen.

 Blick durch die Windschutz scheibe eines PKWs in einer Waschanlage. Foto: dpa

Blick durch die Windschutz scheibe eines PKWs in einer Waschanlage. Foto: dpa

Foto: Oliver Berg (g_motor

Trier. Salzreste vom Unterboden zu entfernen, ist das Wichtigste beim Frühjahrsputz des Autos. Sie würden weiter wirken, wenn längst Sommer ist. Am bequemsten ist es, den Putz in der Waschanlage erledigen zu lassen, mit Rad- und Unterbodenwäsche. Am besten fährt man nach einer Fahrt im Regen in die Wasch straße. Der Schmutz ist dann schon eingeweicht.
Pflege für die Dichtungen


Nach der Wäsche sollte man alle Dichtungen an Türen und Hauben trocken wischen und mit einem Pflegemittel behandeln. Besonders empfiehlt sich ein Blick auf die Bremsscheiben, am besten mit einer Taschenlampe. Umlaufende, rostige Riefen bedeuten ungleichmäßige Wirkung und die Gefahr, bei der nächsten Hauptuntersuchung durchzu fallen. Es ist ratsam, auch einen Blick auf den Lack zu werfen. Polieren wird erst nach Jahren nötig, bei regelmäßiger Pflege wahrscheinlich nie. Pflege bedeutet vor allem, den Lack mit einer Wachsschicht zu überziehen. Sie lässt Regen, aber auch die Bürsten der Waschanlage nicht an den eigentlichen Lack herankommen. Die Wachsschicht ist einfach daran zu erkennen, dass Regen abperlt.
Auf Kratzer achten


Durch Split, den voraus fahrende Wagen hochgewirbelt haben, könnte die Fahrzeugfront beschädigt sein. Hier kann sich Rost einnisten - aber nicht, wenn die Platzwunde mit einem Tupfer Lack verschlossen wird. Kratzer lassen sich mit einem Pflegewachs überdecken, das in der Farbe passt. Unansehnlich gewordene Stoßfänger lässt ein Kunststoffreiniger wie neu aussehen.
Dann ist der Innenraum dran: aussaugen, Fenster säubern, am besten mit Glasreiniger. Arma turenbrett, Seitenflächen der Sitze sowie Türverkleidungen mit Kunststoffreiniger auf Vordermann bringen. Die Fußmatten rausnehmen und trocknen lassen. Alles aus dem Wagen nehmen, was unnötig mitfährt und das Gewicht erhöht. Falls noch ein Ski träger auf dem Dach ist: abbauen. Er macht Lärm und erhöht den Kraftstoffverbrauch. Wer Winterreifen montiert hatte, lässt jetzt allmählich wieder die Sommerräder anschrauben und mit dem richtigen Luftdruck versorgen. M+S-Profil bedeutet höheren Rollwiderstand und schnellere Abnutzung.
Für die Technik bedeutet der Winter meist keinen Stress. Ein vorzeitiger Ölwechsel ist nur nötig, wenn der Wagen viel unter erschwerten Bedingungen bewegt wurde, etwa ausschließlich auf Kurzstrecken. Mit einer Motorwäsche verschwinden Salzkrusten, die bei einigen Modellen für Startschwierigkeiten sorgen können. Dabei nicht auf Lüftungs kanäle, Lichtmaschine und Elektronik zielen. Scheibenwaschbehälter füllen und ausgefranste Wischerblätter erneuern.
Lange Garantie gegen Korrosion


Wie sich das ganze Thema Frühjahrspflege entspannt hat, zeigen auch die bis zu zwölf Jahre Garantie gegen Korrosion von innen, die heute fast alle Her steller geben. Sie ist in der Regel mit keinerlei Auflagen ver bunden: Unterbodenschutz oder Hohlraumkonservierung müssen nicht erneuert werden. Rost - das zeigt auch der jüngste Tüv- Report - ist bei halbwegs neuen Wagen kein Problem mehr.

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