Top-Produkte zur Reinigung Politur bis Zahnstocher: Diese Tools optimieren die Autopflege

Hagen/Hamburg · Wer sein Auto bestmöglich in Eigenregie pflegen will, braucht Hilfsmittel und optimale Produkte. Doch wie lassen sich gute Tools finden? Auf was schwören Profis? Und was taugen Hausmittel?

Nicht alle Produkte zur Autopflege sind gleich gut, ein Blick auf die Verpackung kann oft eine große Entscheidungshilfe sein.

Nicht alle Produkte zur Autopflege sind gleich gut, ein Blick auf die Verpackung kann oft eine große Entscheidungshilfe sein.

Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Auto reinigen: Wie finde ich die besten Produkte?

Hausmittel zur Autoreinigung nutzen? Ja, aber...

Die wichtigsten Autoreinigungsmittel im Schnell-Check

Gegen schlechte Gerüche kann man Essig und Wasser im Verhältnis eins zu eins in Schalen im Auto verteilen.

Gegen schlechte Gerüche kann man Essig und Wasser im Verhältnis eins zu eins in Schalen im Auto verteilen.

Foto: Christin Klose/dpa-tmn
  • Autoshampoo: Hier sollte man auf spezielle Waschmittel aus dem Autozubehör zurückgreifen und nach Anleitung vorgehen. Warmes Wasser hilft, die Wirkung zu steigern, ohne mehr Shampoo nehmen zu müssen. Im Zweifel lieber weniger als mehr Mittel nehmen.
  • Eimer: Zwei Eimer mit lauwarmem Wasser füllen. In den einen kommt das jeweilige Mittel. Der andere bleibt, wie er ist, um dort den Waschschwamm oder einen Waschhandschuh zu reinigen.
  • Essig: Essigwasser kann Gerüche neutralisieren und Bakterien abtöten, erklärt Markus Herrmann, Präsident des Bundesverbands Fahrzeugaufbereitung. Dafür reicht Apfelessig oder Essigessenz in der Verdünnung eins zu eins. Auf vier Schälchen verteilt, stellt man die Mischung vor die Sitze im parkenden Auto.
  • Felgenreiniger: An den Rädern hängt typischerweise hartnäckiger Schmutz. „Der Reiniger muss entsprechend aggressiv sein, um überhaupt eine Wirkung zu haben“, sagt Volkens. Gerade bei preiswerten Mitteln werde das durch einen hohen Säureanteil gelöst. Schutzbrille und Handschuhe sind deshalb angebracht.Ebenso - wie bei allen Mitteln - das penible Beachten der Einwirkzeiten in der Anleitung. „Die liegen teilweise bei nur einer Minute“, sagt Volkens.
Bei der Felgenpflege sollte man vorsichtig sein, bestimmte Hausmittel können dem Aluminium schaden.

Bei der Felgenpflege sollte man vorsichtig sein, bestimmte Hausmittel können dem Aluminium schaden.

Foto: Christin Klose/dpa-tmn
  • Glasreiniger: Hier können sich Experten zufolge Produkte aus dem Haushalt eignen. Dann aber zu einem guten Markenprodukt greifen, rät Lack- und Pflegeprofi Christian Petzoldt. Wobei spezielle Mittel aus dem Autozubehör auf Autoschmutz optimierte Rezepte haben.
  • Glycerin- oder Neutralseife: Dieses Produkt eignet sich, um Leder, Kunststoff- und Gummiteile zu reinigen. Dazu das Mittel in lauwarmem Wasser auflösen und ein nebelfeuchtes Tuch benutzen.
  • Haarshampoo ohne Conditioner (oder pH-neutrale Körperseife): Diese Hygieneprodukte aus der Drogerie können sich laut Christian Petzoldt für die milde Reinigung von Cabrioverdecken eignen.
  • Kaffeepulver: Bei leichten Gerüchen kann etwas Kaffeepulver helfen. Einfach ein Schälchen voll ins Auto stellen.
  • Knete: Reinigungsknete aus Tonerde gibt es im Autozubehör in verschiedenen Ausführungen. Dieses Spezialprodukt nimmt vom Lack ohne mechanischen Abtrag schonend spürbare Ablagerungen auf - zum Beispiel Bremsstaub, Insektenreste, festgetrocknete Teerspritzer oder Baumharze. Dieser Vorgang bereitet den Lack für die spätere Politur vor. Andernfalls können kleine Schmutzpartikel beim Polieren oder Wachsen für Kratzspuren und Hologramme auf dem Lack sorgen. Diese unschönen Schlieren sind im Licht deutlich sichtbar.
Bei Glasreiniger kann man auf Markenprodukte zurückgreifen, besser sind Mittel aus dem Autozubehör.

Bei Glasreiniger kann man auf Markenprodukte zurückgreifen, besser sind Mittel aus dem Autozubehör.

Foto: Christin Klose/dpa-tmn
  • Kunststoffpflege (oder ein Cockpitspray): Dieses Mittel kann nach der Reinigung mit einem weichen Schwämmchen aufgetragen werden. Auf silikonhaltige, glänzende Mittel besser verzichten. Gute Produkte bieten UV-Schutz. Der schützt die Farbe und die Flexibilität der Oberflächen. Pflegeprofi Petzoldt bevorzugt flüssige Mittel, da sich diese mit einem Schwämmchen zielgerichteter auftragen lassen.
  • Mikrofasertücher: Tuch ist nicht gleich Tuch. Für ein Auto werden mehrere Tücher und verschiedene Arten von Tüchern gebraucht. Solche mit sichtbarer Webstruktur nehmen zum Beispiel gut Polierreste auf.
  • Pinsel: „Der kann gut in Richtung Staubsauger Schmutzpartikel pinseln“, sagt Bernd Volkens. Weiche Pinsel aus Naturhaar eignen sich laut Petzoldt, um in enge Winkel oder Lüftungsschlitze zu kommen. Kunststoffpinsel dagegen könnten für statische Aufladung sorgen und ziehen Staub wieder an. Etwaige Metallteile am Pinsel abkleben, damit diese nicht irgendwo gegen schlagen und Schäden verursachen.
  • Politur: Ist der Lack nach einer gründlichen Wäsche glänzend, glatt wie Glas und perlt das Wasser in kleinen, fein gewölbten Tröpfchen ab, erübrigt sich eine Politur. Gibt es noch Unebenheiten, kann Reinigungsknete helfen. Danach den Lack mit einem Wachs versiegeln, um ihn gegen mechanische und chemische Einwirkungen zu schützen. Hat die Glanzwirkung aber nachgelassen und sind feine Kratzer vorhanden, kommt eine Politur zum Einsatz.

Welche Autopolitur braucht man für was?

Oldtimer benötigen spezielle Pflegeprodukte, da handelsübliche Mittel meist auf moderne Lacke und Oberflächen abgestimmt sind.

Oldtimer benötigen spezielle Pflegeprodukte, da handelsübliche Mittel meist auf moderne Lacke und Oberflächen abgestimmt sind.

Foto: Benjamin Nolte/dpa-tmn
  • Poliermaschinen: Zum Polieren mit Maschinen - vor allem mit hochdrehenden und rotierenden - raten die Experten nur geübten Anwendern. „Wenn ich über Kanten von zum Beispiel Hauben poliere, kann es sein, dass ich da, wo der Lackfilm sowieso dünner ist, auch schnell bis zur Grundierung durchpoliere“, sagt Petzoldt. Hier macht nicht die Maschine den Profi - sondern die Erfahrung.
  • Polierschwamm: Das Auftragen und Einarbeiten der Politur funktioniert am besten mit einem Polierschwamm aus Schaumstoff. „So etwas nutzen auch die Profis auf ihren Poliermaschinen“, sagt Petzoldt. Und auch wenn sie manchmal noch auf Verpackungshinweisen steht - Finger weg von Polierwatte! „Es hat sich herausgestellt, dass sie auf modernen Lacken meist schon nach den ersten Anwendungen für schlierenhafte Oberflächen sorgt“, sagt der Fachmann.
  • Polsterschaum: Dieses Produkt ist mit Vorsicht zu genießen. Nur bei starken Verschmutzungen rät Christian Petzoldt dazu. Bei normalen Alltagsverschmutzungen reichen mildere Mittel aus.
  • Spezialreiniger: Solche Mittel gibt es für alle erdenklichen Verschmutzungen wie etwa Vogelkot, Baumharz und Teer, die mit milderen Mitteln vielleicht nicht mehr weggehen.
  • Spülmittel: Angetrocknete Insektenreste auf dem Auto lassen sich idealerweise mit lauwarmem Wasser und etwas Spülmittel einweichen. Dazu Zeitungspapier oder weiche Tücher nassmachen und die betroffenen Abschnitte einweichen. Die Reste lassen sich danach leichter und vor allem gefahrloser für Lack und Kunststoffteile entfernen.
  • Staubsauger: Ein normaler Staubsauger kann noch hilfreicher bei der Autopflege sein, wenn er sich mit Zubehöraufsätzen bestücken lässt. Zum Beispiel, um in Ritzen zu gelangen. Ein Nass-Sauger kann sich zur Behandlung von starkem Schmutz auf Polstern eignen.
  • Vereiserspray: Gibt es unter anderem im Sportbedarf, in Apotheken oder den Sportabteilungen großer Supermärkte. Damit lässt sich Schokolade oder Kaugummi in Autopolstern vereisen und danach zerkrümeln und wegsaugen, erklärt Aufbereiter Markus Herrmann.
  • Wachse und andere Versiegelungen: Glanz entsteht in erster Linie durch eine gute Politur, so Petzoldt. Eine glanzpolierte Fläche wird durch eine Versiegelung - klassischerweise ein Wachs - geschützt.

Welche Autowachse gibt es und wofür sind sie gut?

  • Polierwachse: Diese Mittel konservieren nicht nur, sondern polieren den Lack etwas auf. So wird aus zwei Arbeitsschritten einer. Das ist praktisch bei Lackoberflächen in einem noch guten Zustand. Glanzeffekt und Wetterschutz sind aber in der Regel nicht so hoch wie bei der einzelnen Verwendung von Politur und Wachs.
  • Flüssige Wachse und pastose Wachse: Pastose Wachse sind meist etwas standfester, also resistenter gegen Witterung und Wäschen. Flüssige Wachse sind einfacher zu verarbeiten.
  • Naturbasierte Wachse wie das bekannte Carnaubawachs: Diese Wachse werden mit Ölen oder milden Lösemitteln gestreckt, um überhaupt geschmeidig zu sein. Ein extrem hoher Carnauba-Anteil ab 20 Prozent verbessert Petzoldt zufolge nicht unbedingt das Ergebnis. Ob sich ein natürliches Wachs empfiehlt, hängt auch vom Wagen ab.
  • Künstliche Wachse: Diese Produkte machen den Hauptanteil moderner Versiegelungen aus. Auch Hartwachse sind künstliche Wachse, sie können aber auch flüssig vorkommen. Hart meint die verlängerte Standfestigkeit im Gegensatz zu naturbasierten Wachsen.
  • Einige Wachse haben auch Polymerbeimischungen wie etwa Polytetrafluorethylen (PTFE), besser bekannt unter dem Markennamen Teflon. Und es gibt Wachse mit einem kleinen Carnaubawachs-Anteil - aber mehr, um das Produkt entsprechend so nennen zu können, ordnet Petzoldt ein.
  • Wollfaden: „Damit lässt sich mit etwas Übung Schmutz aus Fugen hebeln“, nennt Bernd Volkens als Tipp.
  • Zahnstocher: „Wenn man vorne ein bisschen draufkaut - entsteht sowas wie ein Minibürstchen für ganz enge Winkel“, so Volkens.
(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort