Schöne heile Welt: Was steckt hinter "Vision Zero"?
Trier. · Visionen sind in der Regel die Vorstufe zu pragmatischen Lösungen, die lange unerreichbar schienen. Eine solche ist im Bereich Mobilität „Vision Zero“ (Null). Was verbirgt sich dahinter?
"Stop the Crash" nennt sich eine weltweite Informationskampagne von Global NCAP. Unter diesem Label versteht man die Dachorganisation der weltweiten NCAP-Organisationen. Das wiederum sind die Verbrauchervereinigungen für die Bewertung der Sicherheit von Neufahrzeugen. Neufahrzeuge werden beispielsweise vor ihrer Zulassung nach bestimmten Kriterien "gecrasht", also bestimmten Unfall-Simulationen unterzogen.
Anschließend erhalten die Hersteller für die Sicherheits-relevanten Merkmale des neuen Produktes Bewertungen, die sich in so genannten "Sternen" widerspiegeln. Diese Ergebnisse sind ebenso gefürchtet wie begehrt, geben sie dem Verbraucher doch nach objektiven Maßstäben Auskunft über passive und aktive Sicherheit eines Automobils. So müssen Fahrzeuge bestimmte Standards erfüllen, um bei der Bewertung ihrer Sicherheit die höchstmögliche Anzahl von Sternen zu erhalten. Die Bestnote sind fünf Sterne.
Inzwischen ist es längst üblich, dass selbst Fahrzeuge unterhalb der Oberklasse über bestimmte Assistenzsystemeverfügen, die der Sicherheit der Fahrzeug-Insassen dienen. Dabei geht es in erster Linie um Unfallvermeidung oder zumindest eine größtmögliche Minderung entstandener Unfallfolgen. In diese Kategorie fallen beispielsweise der Aufprallschutz für Personen, Fußgängerschutzsysteme oder die schon länger bekannten "Assis" wie das Anti-Blockiersystem der Räder (ABS), die elektronische Stabilitätskontrolle (ESC), Tote-Wankel-Warner, Abstandswarner, der Notbremsassistent sowie Systeme zur aktiven Geschwindigkeitsregelung . Sie alle haben je nach Hersteller verschiedene Namen oder Kürzel, verfolgen jedoch das gleiche Ziel: Vermeiden von Unfällen oder Abminderung deren Folgen.
Mit seinen Divisionen "Chassis & Safety" sowie Reifen engagiert sich neben etlichen anderen Partnern auch der Automobilzulieferer und Reifenhersteller Continental in dieser weltweiten Kampagne unter dem Dachverband von Global NCAP. In Form von Fahrdemonstrationen wollen die Initiatoren über die Vorteile der bereits serienmäßig verfügbaren Sicherheitstechnologien aufklären. Ziel ist es dabei, dass diese oft Leben rettenden technologischen Entwicklungen immer mehr in Fahrzeugen der Klein- und Kompaktwagenklasse Eingang finden.
"Neben den bekannten aktiven und passiven Sicherheits-Systemen geht es bei dieser Kampagne aber auch um die Sensibilisierung für ausreichend hohen Reifen-Luftdruck und genügend Restprofiltiefe", begründet Continental sein Engagement bei "Stop the Crash." Reifen sind die einzige Verbindung zur Straße und müssen daher alle auftretenden Kräfte auf einer Fläche von der Größe einer Postkarte zuverlässig auf die Straße bringen. Deshalb, so ein Conti.-Sprecher, wolle das Unternehmen " weltweit so viele Autofahrer wie möglich über den Sicherheitsgewinn durch den Einsatz von Hochtechnologie-Reifen mit korrektem Reifenluftdruck und ausreichender Restprofiltiefe informieren."
Continental hat sich daher langfristig die so genannte "Vision Zero" (also null Tote, oder Verletzte, besser noch null Unfälle) zum Ziel gesetzt. Damit geht das Unternehmen auch mit der gleichnamigen Kampagne des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) und dessen Partnern einher. Weltweit partizipieren mittlerweile drei Viertel aller zugelassenen Autos von Produkten, Systemen oder dem Ergebnis technischer Lösungen des Hannoveraner DAX-Unternehmens.