Sportlicher Van mit einer Prise Oberklasse

Brühl · Vor 31 Jahren schuf Renault als erster europäischer Hersteller eine Fahrzeugklasse, die als Großraumlimousine Geschichte geschrieben hat. In den USA war der Chrysler Voyager ein Jahr früher erschienen. Der neueste Renault Espace trägt nun auch Züge eines sportlichen Mehrzweckfahrzeugs.

 Foto: Renault

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Brühl. Renaults neuer Espace ist kein typischer Minivan mehr. Bei der fünften Generation handelt es sich um einen Crossover - eine Mischung aus Van und sportlichem Mehrzweckfahrzeug (SUV). Er erscheint als eine mutige Weiterentwicklung, sieben Zentimeter niedriger als bisher, mit auffällig geschwungenen Linien sowie flacheren Fenstern. Der Neu ankömmling streckt sich mit 4,86 Metern exakt auf die gleiche Länge wie der bisherige verlängerte Grand Espace. Der Radstand ist leicht auf 2,88 Meter gewachsen, was zu einem groß zügigen Innenraum führt.
Beim der neuen Version, die nur noch in einer Länge ange boten wird, kann man wählen, ob fünf oder sieben Plätze an Bord sind. Eine höhere Bodenfreiheit als beim Vorgänger und die leicht nach hinten versetzte zweite Sitzreihe ließen die Gepäckraumgröße beim Fünfsitzer um 100 auf 680 Liter abnehmen. Werden die Rück sitze im Boden versenkt, steigt die Ladekapazität auf 2101 Liter, wenn man in dachhoch belädt (Siebensitzer: 2035 Liter).
Die Ladekante ist um zehn auf weniger rückenfreundliche 71 Zentimeter nach oben gerutscht. Dafür haben die Passagiere in der zweiten Reihe vier Zentimeter mehr Beinfreiheit. Wer die beiden Einzelplätze in Reihe drei für 800 Euro Aufpreis bestellt, muss sich darüber im Klaren sein, dass sie vornehmlich für Kinder ge eignet sind.
Ebene Ladefläche auf Knopfdruck


Praktisch ist der Klappmechanismus: Per Tastendruck kann man das Gestühl in den beiden hinteren Reihen vom Cockpit aus einzeln oder zugleich zusammenfalten. Dadurch entsteht ein ebener Ladeboden. Fahrer und Beifahrer sind durch eine breite Mittelkonsole voneinander getrennt. Darüber thront hochkant ein großer berührungsempfind licher Bildschirm, mit dem sich vom Radio über das Navi bis zur Klimaanlage und den Assistenz systemen alles steuern lässt.
Drei Motoren bietet der französische Hersteller für den neuen Espace an. Aus jeweils 1,6 Litern Hubraum kitzelten die Ingenieure Leistungen von 130 PS/96 kW, 160 PS/118 kW und 200 PS/147 kW heraus. Der stärkste Motor ist ein Benziner, die beiden anderen Triebwerke verbrennen Diesel. Bei ersten Testfahrten überzeugte der Selbstzünder mit 160 PS/ 118 kW nicht zuletzt durch das sanft schaltende Sechsstufen-Doppelkupplungsgetriebe. Es ist eine feine und leise Angelegenheit, solange man entspannt dahingleitet und das Fahrzeug nicht voll beladen ist. Auf heftiges Beschleunigen reagiert der Dieselmotor etwas zögerlich und mit leicht protestierendem Unterton.
Das Multi-Sense-System - ab der mittleren Ausstattung Intens serienmäßig - stellt mehrere Fahrprogramme zur Verfügung: Eco, Comfort, Neutral und Sport. Hinzu kommt ein frei einstell barer Modus namens Perso. Je nach Programm reagieren Gas pedal, Lenkung, Gangschaltung und Dämpfer unterschiedlich empfindlich. Zudem kann man über Multi-Sense die Beleuchtung im Innenraum, Farbe und Darstellung der Instrumente, Motorsound und Klimatisierung programmieren. Die höchste Ausstattungsstufe Initiale verfügt serienmäßig über eine Allradlenkung, welche die hinteren Räder elektronisch mitlenkt. Spätestens da keimt der Hauch von Oberklasse auf, der ab Mitte Mai bei den Renault-Händlern zu spüren sein soll.

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