Stoßdämpfer als Schutzengel

Trier · Jedes zweite Auto ist mit defekten Stoßdämpfern unterwegs. Das ergab eine Untersuchung, die ein Stoßdämpfer-Hersteller in Auftrag gegeben hatte. Mögliche Folgen sind ein verlängerter Bremsweg, Kontrollverlust in der Kurve oder Versagen des Antiblockiersystems (ABS).

 Die Stoßdämpfer kann man bald in einem überprüfen lassen, wenn die Winterreifen aufgezogen werden. Foto: Auto-reporter

Die Stoßdämpfer kann man bald in einem überprüfen lassen, wenn die Winterreifen aufgezogen werden. Foto: Auto-reporter

Trier. Viele Autofahrer wissen nicht, dass sie mit kaputten Dämpfern ein erhebliches Sicherheitsrisiko eingehen. Sie glauben, dass Stoßdämpfer entweder gar nicht oder nur sehr spät im Autoleben verschleißen. Als Faustregel gilt: Je älter das Auto ist, desto wahrscheinlicher sind auch die Stoßdämpfer defekt. Die höchste Defektrate, so das Ergebnis der betreffenden Expertise, liege bei Fahrzeugen im Alter von mehr als zehn Jahren vor: 60,3 Prozent dieser Autos sind beim Stoßdämpfertest durchgefallen.
Aber auch einige jüngere Wagen fielen durch Fehlermeldungen auf: Von 152 getesteten Jahreswagen wurden bei 28 Autos Defekte am Fahrwerk festgestellt - die durchschnittliche Lauf leistung betrug 30 971 Kilometer.
Unabhängig vom Alter zeigen die Testergebnisse, dass bei einer Laufleistung von bis zu 25 000 Kilometern bereits rund 22 Prozent, bei 50 000 knapp 32 Prozent und bei 75 000 Kilometern Laufleistung über 43 Prozent der getesteten Autos kaputte Stoßdämpfer aufwiesen. Dies untermauere, dass die üblicherweise empfohlene Erstprüfung ab 60 000 Kilometer Laufleistung nicht ausreiche, um die einwandfreie Funktionsfähigkeit der Stoßdämpfer zu gewährleisten.
Oft bleibt der Defekt unbemerkt, da die Funktionstüchtigkeit schleichend abnimmt und der Fahrer sich an die schlechteren Fahreigenschaften gewöhnt. Häufig merkt jener erst in einer Gefahrensituation, dass er keine richtige Kontrolle mehr über sein Fahrzeug hat.
Besonders gefährlich ist das, wenn durch schweres Gepäck im Auto die Stoßdämpfer zusätzlich belastet werden. Viele Autobesitzer erfahren erst in der Werkstatt, dass sie sich seit Jahren einem großen Risiko aussetzen, weil sie die Stoßdämpfer ihres Fahrzeugs niemals haben überprüfen lassen. So fahren Autos mit neuen Stoßdämpfern plötzlich wieder wie neu. Eine passende Gelegenheit zur Überprüfung ist, wenn die Winterreifen montiert werden. Dann sind die ansonsten verborgenen Stoßdämpfer frei zugänglich. jüb

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