Vernünftiges Stadtauto nicht nur für Frauen

Im Straßenbild haben die meisten Autofahrer den Nissan Micra an den niedlichen Kulleraugen direkt erkannt. Der Nachfolger verzichtet nicht nur darauf, sondern ist auch insgesamt "erwachsener" gezeichnet.

 Der fünftürige Nissan Micra bietet fünf Sitzplätze. Im Fond wird's allerdings eng. Foto: np

Der fünftürige Nissan Micra bietet fünf Sitzplätze. Im Fond wird's allerdings eng. Foto: np

Brühl. Der neue Nissan Micra wird sparsamer als sein Vorgänger, denn der Hersteller bietet den beliebten Kleinwagen jetzt mit Dreizylinder-Benzinmotoren an. In der Einstiegsversion kostet der Micra mit dem modernen Aggregat 10 740 Euro. Ab der zweiten Ausstattungsstufe "Acenta" ist die Klimaanlage serienmäßig an Bord.

Aus 1,2 Liter Hubraum schöpft der Dreizylinder in der Basisversion 80 PS/59 kW. Das reicht sowohl für den Stadtverkehr als auch für längere Strecken über Land. Der Ampelstart gelingt zügig, auf Landstraßen sind sogar Überholmanöver möglich. Selbst auf Autobahnen wird er mit einer Spitze von 170 km/h nicht zum Bremser.

Der Normverbrauch liegt bei 5,0 Litern Super. In der Praxis wird es etwa ein Liter mehr sein, aber das ist immer noch sparsam für ein Auto, das 970 Kilogramm wiegt. Der neue Micra 1.2 lässt sich über ein gut abgestuftes Fünfganggetriebe schalten. Auf Wunsch liefert Nissan eine CVT-Automatik.

Bei höheren Geschwindigkeiten wird der Motor akustisch zwar nicht aufdringlich, aber den etwas rauen Lauf eines Dreizylinders kann er nicht verhehlen. Im Leerlauf sind leichte Vibrationen zu spüren.

Ab Herbst gesellt sich eine mit Kompressor aufgeladene Variante hinzu. Bei gleichem Hubraum leistet sie 98 PS/72 kW. Diese Version ist noch etwas durchzugsstärker als der Sauger und, zumindest auf dem Papier, noch sparsamer: nur 4,0 Liter Super werden als Normverbrauch genannt.

Zu diesem ausgezeichneten Wert trägt die Start-Stopp-Automatik bei, die allerdings nur gegen Aufpreis geliefert wird. Der Preis für den Micra 1.2 Kompressor steht noch nicht fest. Bei Nissan ist man sich sicher, dass die Kunden die nicht mehr angebotene Dieselversion angesichts des jetzt präsentierten Spritspar-Benziners nicht vermissen. Ohnehin wird der Selbstzünder in den kleinen Fahrzeugklassen nur sehr selten geordert.

Zu den Stärken des neuen, auf 3,78 Meter gewachsenen Modells zählen die gute Übersichtlichkeit und die bequemen Sitze. Der Micra lässt sich leicht einparken - auch ohne die optionale Einparkhilfe für 500 Euro. Beim Rangieren in kleine Parklücken hilft der Wendekreis, der nur knapp neun Meter beträgt. Bei der Bedienung gibt es ebenfalls keine Probleme, die Elemente und Anzeigen sind funktional gestaltet.

Im Fond haben die Insassen mehr Platz als zuvor, weil der Radstand auf 2,45 Meter gewachsen ist. Ins variable Gepäckabteil passen zunächst 261 Liter, wer mehr braucht, klappt die Rückbank mit wenigen Handgriffen um und erhält dadurch 1132 Liter Ladevolumen.

Das Fahrwerk hat Nissan gutmütig abgestimmt, die Lenkung arbeitet präzise und leichtgängig. Die Bremsen und der serienmäßige Schleuderschutz ESP verrichten ihre Dienste ohne Tadel. In zügig durchfahrenen Kurven neigt sich die Karosserie zur Seite. Rundherum gibt es aber wenig zu nörgeln.

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