Zurück in die Wüste: Der Hyundai Tucson im TV-Check

Trier · Zurück in die Wüste: Aus dem Hyundai ix35 ist wieder der Tucson geworden: So hieß der SUV schon einmal. Was sich dennoch geändert hat im TV-Check.

 Zurück zu den Namens-Wurzeln: der neue Hyundai Tucson. TV-Foto: Jürgen C. Braun

Zurück zu den Namens-Wurzeln: der neue Hyundai Tucson. TV-Foto: Jürgen C. Braun

Schon Darwin wusste vor eineinhalb Jahrhunderten, dass "nur jene Spezies überlebt, die sich am besten dem Wandel anpasst." Diese These des weltweit anerkanntesten Evolutions-Biologen war sicherlich nicht der Grund, warum der südkoreanische Autobauer Hyundai sein neues Kompakt-SUV Tucson zu dessen Markteinführung Marketing-strategisch geschickt mit der Aura des "Change" (Wandel) umgibt.

Unverkennbar indes ist jedoch, dass bei den Produkten aus Korea immer mehr das Aussehen, das Design, die Anmutung und nicht mehr der reine Kosten/Nutzen-Faktor ein Kriterium be der Kaufentscheidung sind. Von daher hat sich schon ein Wandel in der Wahrnehmung und der Außendarstellung vollzogen. Sieht man sich den Nachfolger des ix 35, der davor schon einmal so hieß, wie er jetzt wieder heißt einmal an, dann weiß man auch, warum Hyundai diesen Gaul gesattelt hat.

Der neue Tucson ist kein seelenloser, kantiger Geselle mehr, der im kantigen Allerlei der Konkurrenz abtaucht und mitschwimmt. Thomas Bürkle, einst von BMW abgeworbener genialer Blechkleid-Schneider, verantwortet das Design der Hyundai-Modelle, die allesamt (nicht nur der Tucson) auf europäische Verhältnisse und Bedürfnisse zugeschnitten sind. Warum Hyundais neue Designsprache "Fluid Sculpture heißt und warum sich diese Vorgabe wie ein Credo durch alle Baureihen zieht, zeigte Bürkle uns nicht nur anhand des Originals, sondern auch unter Zuhilfenahme etlicher Exponate und Modellversuche, die der Hersteller zur Präsentation des neuen Fahrzeugs inszeniert hatte.

Bürkles, und damit Hyundais, neues Kompakt-SUV, entworfen im europäischen Designcenter in Rüsselsheim, prägen dominante optische Charakteristika: Wie etwa der mächtige, hoch aufragende Hexagonal-Kühlergrill. Dazu seitliche Sicken, die sich von scharfen Kanten absetzen und in ein kraftvolles Heck münden:. Ein Heck übrigens dessen Tür sich wie von Zauberhand von selbst öffnet, wenn der Tüten bepackte Fahrer nur kurz mit dem Schlüssel hinter der Klappe wartet. Ideenlos, seelenlos, ist anders. War früher.

Nirgendwo als beim optischen Auftritt des neuen Tucson, der gegen VW Tiguan, Mazda CX-5 oder Nissan Qashqai antreten soll, wird der Wandel deutlich. Der Wandel von der einstigen Billigmarke aus den frühen 1990er Jahren zur Trendmarke. Das Prinzip des "The trend is your friend" verfolgen die Koreaner denn auch stringent durch die gesamte Angebotsreihe. Das Angebot wird rundum permanent erneuert, soll kraftvoller, emotionaler, werden. Drei neue Fahrzeuge, sechs Facelifts sprechen eine deutliche Sprache. Der älteste Hyundai wird im Herbst nach der IAA gerade einmal 18 Monate alt sein.

Im Interieur des Tucson, der in Länge (sieben Zentimeter), Breite (drei Zentimeter) und Radstand (ebenfalls drei Zentimeter) zugelegt hat, paaren sich Funktionalität und Komfort. Es herrscht kein verwirrendes Überangebot von Drehknöpfen und Schaltern im Konsolenbereich und auf der Armaturentafel. Materialien und Verarbeitung müssen zudem vor der Konkurrenz längst nicht mehr den Hut ziehen. Ein weiteres Plus ist die Rückbank mit einer mehrfach verstellbaren Lehne. Der Kofferraum mit zweitem Unterbodenfach und seinem Volumen von 513 bis zu 1500 Litern Fassungsvermögen ist nach Hyundai-Angaben der Größte im Segment. Im Vergleich zum Vorgänger ix 35 hat er um runde 10 Prozent zugelegt.

Hinzu kommt eine umfangreiche Serienausstattung in den Varianten Classic, Trend, Style und Premium, die zudem zahlreiche Individualisierungs-Möglichkeiten bietet. Das sind Assistenzsysteme jeder erdenklichen Art (sowohl unter Sicherheits- wie auch unter Komfortaspekten). Dazu kommen eine Lederbestuhlung, klimatisierte Sitze, beheizbares Lenkrad: Noblesse a la Südkorea.
Der neue Tucson ist wiederum in einer 2WD-Variante wie auch als Allradler erhältlich. Das Leistungsspektrum changiert bei Benzinern und Selbstzündern zwischen 115 und 186 PS. Der Fronttriebler mit einem 132 PS starken 1,6-Liter-Saugbenziner macht ab 22.400 Euro den Anfang der Preisgestaltung. Ende der Fahnenstange ist bei 34.450 Euro. Neu im Angebot ist ein 1,6 Liter Turbo-Benziner mit 175 PS und 265 Newtonmeter Drehmoment, der auch im i30 und im Sportcoupé Veloster eingesetzt wird. Für die Übertragung der Kraft bietet Hyundai auch ein siebenstufiges Doppelkupplungsgetriebe(in der Einführungsphase nur in Kombination mit Allrad und dem Benziner) an.

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