Zwei Zafira gleichzeitig auf dem Markt
Rüsselsheim · Der Opel Zafira war 1999 der erste Kompaktvan eines deutschen Herstellers. Mit 1700 Litern Stauraum und sieben Plätzen lockte er 2,2 Millionen Käufer. Im Januar startet die dritte Generation: der Zafira Tourer.
Rüsselsheim. Als Opel 1999 den Zafira vorstellte, überzeugte der Kompaktvan auf Anhieb mit kräftigen Motoren, agilen Fahreigenschaften und großem, variablem Innenraum. Die beiden Sitze in der dritten Reihe - bei Nicht gebrauch nahezu unsichtbar auf dem Boden zusammenklappbar - waren eine vielbeachtete Neuheit.
Mit der dritten Generation, die Zafira Tourer heißt, will Opel der Konkurrenz nun erneut die Rücklichter zeigen. Die Preisliste beginnt bei 22 950 Euro. Das Spitzenmodell mit 165 PS/121 kW starkem Vierzylinder-Diesel gibt es ab 31 000 Euro. Der Zafira Tourer ist deutlich moderner gezeichnet als seine Ahnen. Mit einem schlanken Vorderwagen, markant geschwungenen Frontscheinwerfern und feiner Rückleuchtengrafik - auf Wunsch mit LED-Technik - lehnt er sich deutlich an Opels Spitzenmodell Insignia an. Die Silhouette des frontgetriebenen Viertürers wirkt schlank und gestreckt.
Der 4,66 Meter lange Tourer ist 19,5 Zentimeter länger als das bisherige Modell. In der Breite hat er um 13 Zentimeter auf 1,88 Meter zugelegt.
Der Innenraum ist höherwertig ausgestattet. Auch hier zitieren die Designer das Interieur des Insignia mit blitzenden Chrom rahmen und einer wohlsortierten Materialzusammenstellung. Die Sitzkonfiguration mit sieben Plätzen bleibt im Grunde unverändert. Das variable Flex7-Sitzkonzept (700 Euro Aufpreis im Grundmodell, in den anderen Versionen serienmäßig) macht den Tourer zum Reisewagen mit vorzüglichem Raumangebot. Vor allem die mittlere Bank mit drei Einzelsitzen bietet einen deutlich höheren Komfort. Die Lehne des Mittelplatzes lässt sich zusammenfalten und dient dann als Armauflage. Man kann die Sitze um 28 Zentimeter in Längsrichtung, die beiden äußeren zudem um fünf Zentimeter seitlich verschieben. Sie rücken so von den Türverkleidungen weg, was angenehme Armfreiheit bringt. In den Kofferraum passen bis zu 1860 Liter Gepäck. Das Trägersystem Flex-Fix (790 Euro), das in den hinteren Stoßfänger in tegriert wird, kann nun bis zu vier Fahrräder mit insgesamt 100 Kilogramm Gewicht aufnehmen. Die feine Federung und eine präzise Lenkung machen das Reisen im Tourer angenehm.
Zur Markteinführung stehen sechs Motoren zur Verfügung. Es gibt drei Benziner: einen 1,8-Liter mit 115 PS/85 kW sowie zwei 1,4-Liter-Turbos mit 120 PS/ 88 kW und 140 PS/103 kW. Die drei 2,0-Liter-Diesel bieten 110 PS/81 kW, 130 PS/96 kW und 165 PS/121 kW. Das 165-PS-Triebwerk, das 350 Nm Drehmoment liefert und 5,2 Liter auf 100 Kilometer verbraucht, wirkte bei ersten Testfahrten durchzugsstark. Dass es mit vernehmlichem Brummen unter der Haube werkelt, sei ihm verziehen. Das manuelle Sechsganggetriebe schaltet sich leicht und genau, Automatik kostet 1295 Euro Aufpreis.
Zwei sparsame Gasmotoren, einer für Erd- und einer für Autogasbetrieb, sind in Vorbereitung. Sie eignen sich für Vielfahrer, die geringe Kraftstoffkosten anstreben. Der bisherige Zafira bleibt mit dem Zusatznamen Family weiter im Programm. Er wird dem neuen Tourer, der eine Klasse höher angesiedelt ist, wohl kaum Konkurrenz machen.