Alte Batterien in Uhren und Fernbedienungen weiternutzen

Pfinztal (dpa/tmn) · Leer ist nicht immer gleich leer. Wenn Batterien in einem Elektrogerät am Ende sind, muss man sie nicht gleich wegwerfen. Für weniger stromhungrige Anwendungen kann durchaus noch genug Saft im Energiespeicher stecken.

 Alte Batterien müssen nicht gleich im Müll landen. Oft ist noch genug Energie für weniger hungrige Geräte vorhanden - etwa für die Fernbedienung. Foto: Jens Schierenbeck

Alte Batterien müssen nicht gleich im Müll landen. Oft ist noch genug Energie für weniger hungrige Geräte vorhanden - etwa für die Fernbedienung. Foto: Jens Schierenbeck

Wenn Batterien der Saft ausgeht, landen sie oft im Müll. Dabei ist meistens noch Restenergie vorhanden, die man nutzen kann. Gerade in Geräten wie Spielzeugautos, in denen hohe Ströme fließen, machen Batterien schnell schlapp. „Da kann aber noch 20 bis 30 Prozent Restenergie drin sein“, sagt Jens Tübke vom Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ITC.

Für Geräte mit niedrigem Stromverbrauch wie Uhren oder Fernbedienungen reicht das oft aus: Eine Fernbedienung könne mit Batterien aus Kinderspielzeug zum Beispiel noch ein halbes Jahr laufen, sagt Tübke. Auch die Computermaus kann noch einige Tage Strom aus alten Batterien ziehen. Ob noch Restladung vorhanden ist, kann man mit Batteriemessgeräten feststellen - oder man steckt die Batterien einfach testweise in ein anderes Gerät.

Will man Restenergie optimal nutzen, ist es sinnvoll, Batterien mit ähnlichem Ladestand zu kombinieren, erklärt Michael Koswig von Stiftung Warentest. Überprüfen kann man den Ladestand mit einem Messgerät, das es für einige Euro im Elektrohandel zu kaufen gibt. Mit dem Mythos, dass Batterien durch Erwärmen kurzzeitig noch einmal mehr Energie abgeben, räumt Falk Petrikowski vom Umweltbundesamt auf. „Dadurch verringert sich die Kapazität eher“, erklärt der Experte.

Ist die Batterie beschädigt, darf man sie auf keinen Fall mehr benutzen, warnt Koswig. Ausgetretene Flüssigkeit oder eine salzartige Kruste weisen darauf hin, dass die Batterie undicht ist. Sie stammen von der Kalilauge, mit der Batterien gefüllt sind. Bei Kontakt mit der Haut kann diese Verätzungen verursachen, erklärt Petrikowski. Legt man beschädigte Batterien in ein Gerät ein, können außerdem die Kontakte verkleben und eventuell auch andere mechanische Teile beschädigt werden.

Undichte Batterien sollte man daher entsorgen. Am besten fasst man sie dafür mit Handschuhen an und steckt sie in einen Plastikbeutel, rät Petrikowski. Bei Hautkontakt kann man die Flüssigkeit mit reichlich Wasser abwaschen. Genau wie leere Batterien kommen sie zur Entsorgung in die Sammelbehälter in den Verkaufsstellen.

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