Bärlauch für die Frühjahrskur

Bärlauch, sagte mein Gegenüber, "hab' ich schon mal gehört", und zeigte sich durchaus aufgeschlossen, bis ich ihm das Mitbringsel frisch geernteter, glänzend grüner Blätter unter die Nase hielt. "Boah!" Er mochte keinen Knoblauch.

Da konnte das trendige Wildkraut in aller Munde sein. In seinem nicht. Vielleicht hätte ihm eine Bärlauchpizza das Vitamin-C-haltige Gemüse schmackhaft gemacht. Der beißende Geruch und Geschmack verschwindet beim Kochen. Wer mildes Knoblaucharoma bevorzugt, verwendet Bärlauchblätter in Suppen, Soßen, Fleisch- und Fischgerichten. Ernten kann man, solange die Blätter grün sind. Die essbaren Blüten verwende ich gerne als Garnierung von Salaten.

Der Bodendecker feuchter Laubwälder lässt sich leicht im Garten ansiedeln. Je ähnlicher der Platz dem Naturstandort ist, desto besser. Der luxemburgische Name "Hekkeknowelek" gibt einen guten Anhaltspunkt: Unter Laubhecken. Bis zum Sommer ziehen die Blätter und Blüten ein. Am besten sucht man eine Stelle, wo die Zwiebelblume bis zum nächsten Frühjahrserwachen ungestört schlafen kann. So wie die namensgebenden Bären. "Auch Bär Winterschlaf erwacht", hatte ich aus Kindesmund gehört, als der Sohnemann sich, im grünen Teppich sitzend, büschelweise Bärlauch in den Mund stopfte. Im Garten konnte ich darauf achten, dass keine giftigen Maiglöckchen oder Aronstab zwischen den zum Verwechseln ähnlichen Bärlauchblättern wuchsen. Wer unsicher ist, weiß sich ja jetzt zu helfen: Einmal dran riechen, und die Sache ist klar. ek/jöl

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