Bauschutt trennen schont die Umwelt

Duisburg (dpa/tmn) · Wer seinen Bauschutt einfach in einen großen Container kippt, belastet die Umwelt und zahlt drauf. Heimwerker sollten daher wissen, was genau zusammenkommen darf.

 Wohin mit all dem Schutt? Günstiger wird die Entsorgung, wenn nur gleiche Materialien in den Container kommen. Foto: Kai Remmers

Wohin mit all dem Schutt? Günstiger wird die Entsorgung, wenn nur gleiche Materialien in den Container kommen. Foto: Kai Remmers

Den Bauschutt in einen Container zu werfen, ist erstmal bequem. Das Aufstellen mehrerer Container sei im ersten Moment auch teurer, erläutert Berthold Heuser, Vorstandsmitglied der Bundesvereinigung

Recycling-Baustoffe in Duisburg. Doch dafür sei die Entsorgung der getrennten Abfallstoffe günstiger.

Das liegt daran, dass der Entsorger die Trennung selbst übernehmen muss. „Das können aber nicht alle Anlagen“, sagt Heuser. In dem Fall müsse der Entsorger davon ausgehen, dass es sich bei den zusammengeworfenen Resten um gemischten Abfall, vielleicht sogar Sondermüll handelt. Dieser kostet den Verbraucher einen höheren Preis. Auch Wertstoff- und Bauhöfe handeln nach diesem Prinzip.

Sie unterscheiden meist in Bauschutt ohne Schadstoffe und in verunreinigtes Material, erläutert Anna Wagner, Referentin beim Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung in Bonn. Letzteres kann die Tapete an der Wand sein, die eingerissen wird. Wagner rät, die Tapete vorher abzumachen und vom Mauerwerk zu trennen. Auch Dachpappe oder das Material des Schornsteins sei belastetes Material, ebenso Arbeitsmaterialien wie eine Dose mit Schaumstoff.

Wie die kommunalen Bauhöfe mit haushaltsübliche Mengen an Gefahrenstoffen und Bauschutt umgehen, kann unterschiedlich sein: Heuser zufolge werden solche Mengen mancherorts kostenlos angenommen. Wagner hingegen berichtet, dass man schon für kleine Mengen quasi überall zahlen müsse. Beide Experten raten, neben belastetem Material noch mineralische Abfälle wie Steine, Fliesen und Beton von organischen Resten wie Holz zu trennen. Beide lassen sich recyceln. „Fliesen, Steine und Beton werden etwa für Straßenbeläge weiterverarbeitet“, erläutert Heuser.

Am besten fragen Heimwerker bei den Bau- und Wertstoffhöfen sowie den Firmen nach, was genau bei ihnen im Container zusammenkommen darf. Denn die Bestimmungen sind örtlich verschieden. Manche trennen auch Betonmaterial von reinem Beton, nennt Wagner ein Beispiel. Was man nicht identifizieren kann, werfen Heimwerker am besten in eine extra Kiste und lassen die Reste auf dem Bauhof begutachten, rät Heuser.

Laut dem Statistischen Bundesamt ist der Anteil von Bauschutt am Gesamtmüll im Jahr 2011 gestiegen. Der Posten ist stets der größte in der Abfallbilanz.

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