Betonlook und Schlangenlinien: Tapetentrends von der IMM

Köln (dpa/tmn) · Es sieht aus wie kurz vor dem Abriss. Und das ist durchaus gewollt. Bei Tapeten setzt sich derzeit der „Shabby-Chic“ durch. Im Trend liegen auch samtige Oberflächen und Opulenz an der Wand.

 Der Dauerbrenner bei den Tapeten ist das Blümchenmuster, wie in diesem Beispiel von AS Creation zu sehen. Foto: AS Creation

Der Dauerbrenner bei den Tapeten ist das Blümchenmuster, wie in diesem Beispiel von AS Creation zu sehen. Foto: AS Creation

Die Wand hat Risse, der Putz bröckelt ab: Graue kahle Wände, die aussehen wie blanker Beton oder kurz vor dem Abriss, sind der neue Trend bei Tapeten. Das zeigt das Deutsche Tapeten-Institut auf der Internationalen Möbelmesse IMM Cologne in Köln (14. bis 20. Januar). Den „Shabby-Chic“ kennt man bereits von Möbeln. Diese dürfen etwas kaputt sein oder Spuren von jahrelangem Gebrauch haben. Entsprechend sehen neuerdings auch manche Tapeten aus wie auf alt getrimmte Holzpaneelen, berichtet Institutsgeschäftsführer Karsten Brandt auf der IMM.

„Vor 30 Jahren waren Holzwände oder auch rote Ziegelmauern der Inbegriff von Spießigkeit“, sagt Brandt. „Man muss sich eigentlich wundern, warum das nun so wieder im Trend ist.“ Er glaubt, das liege an der neuen Beschaffenheit der Tapeten: „Die Mehrheit ist heute nicht mehr glatt, sondern hat Struktur.“ Man kann etwa Holzmaserungen oder Steinoberfläche fühlen, auch Schlangenmuster mit entsprechender Oberflächenstruktur zeigt das Institut auf der IMM.

Oder textile Oberflächen - ein weiterer Trend in diesem Jahr. Diese Tapeten, die sich samtig wie aus Stoff anfühlen, haben häufig Blumenmuster, was ein Dauerbrenner auf Tapeten ist. Daneben zeigen sich immer mehr opulente Muster an der Wand. „Der Trend Barock ist goldig und verschwenderisch“, erläutert Brandt. „Das Aufwendige und Farbige macht man heute eher, da man nicht wie früher nur alle sieben Jahre die Tapete wechselt.“ Das liege auch an einer verbesserten Zusammensetzung - Vliestapeten aus einem Zellulosegemisch lassen sich leicht abziehen. „Das Abkratzen der Tapete mit Spachtel war einfach zu nervig.“

 Grau in Grau: Wände, die wirken wie kahler Beton, sind einer der Trends auf der Möbelmesse IMM - hier eine Tapete von Erismann. Foto: Erismann

Grau in Grau: Wände, die wirken wie kahler Beton, sind einer der Trends auf der Möbelmesse IMM - hier eine Tapete von Erismann. Foto: Erismann

 Schlangenlinien und Punkte: Viele Tapeten sind inzwischen nicht mehr glatt, sondern haben eine Struktur - wie dieses Modell von Marburg. Foto: Marburg

Schlangenlinien und Punkte: Viele Tapeten sind inzwischen nicht mehr glatt, sondern haben eine Struktur - wie dieses Modell von Marburg. Foto: Marburg

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