Biomasse in aller Munde

In Zeiten ständig steigender Preise von fossilen Brennstoffen und dem daraus gewonnenen Strom, werden alternative Energiequellen – gerne auch regenerative Energiequellen genannt – immer beliebter. Zu den gängigsten und im Volksmund bekannten erneuerbaren Energien zählen Wind-, Wasser- und Solarenergie. Doch eine weitere regenerative Energieform ist zunehmend auf dem Vormarsch – die Biomasse.

Biomasse in aller Munde
Foto: Uwe-Jens Kahl - pixelio.de

Biomasse ist, wie der Name schon sagt, organische Masse wie Pflanzen oder Bäume, die im Laufe ihres Wachstums bereits CO2 aus der Umgebung gebunden hat. Bei der Umwandlung in andere Energieform wie beispielsweise Wärmeenergie, wird nur so viel CO2 frei gesetzt, wie vorher beim Wachstum gebunden wurde. Die Kohlendioxid-Bilanz ist deshalb geschlossen.

Dezentrale Energieversorgung in ländlichen Gegenden - Biogasanlagen

Biogasanlagen sind dieser Zeit auch stark im Kommen. Schaut man in das Produktverzeichnis auf industrystock.de so findet man zahlreiche Anlagenbauer, die Biogasanlagen aufstellen.
In Biogasanlagen wird Biomasse - wie beispielsweise Mais - eingespeist und Bakterien wandeln die Biomasse über verschiedene anaerobe Prozesse zu Biogas um. Das Biogas selbst enthält bis zu 75% Methan und wird später in einem Biogasmotor verfeuert. Dieser treibt einen Generator an, der Strom erzeugt, welcher in das Netz eingespeist wird. Gerne wird die Abwärme des Verbrennungsabgases noch in ein Nahwärmenetz eingespeist, was umliegende Dörfer und Kommunen mit Wärme versorgen kann.
Trotz des Gedankens Biogasanlagen seien umweltfreundlich, gibt es auch hier einige Aspekte, die gegen diese Form der Energieerzeugung sprechen. Als wichtigster Punkt ist das Methan - was zum Großteil im Biogas enthalten ist - zu nennen. Methan ist ein wahrer Ozonkiller und ist rund 25-mal schädlicher für die Ozonschicht als Kohlendioxid. Studien ergaben zudem, dass der Löwenanteil der Anlagen undicht ist und Leckagen aufweisen. Das Biogas entweicht somit einfach in die Umwelt. Auch die Gärreststoffe - also die Biomasse, die noch nicht vollständig umgesetzt wurde - werden oft einfach ohne Abdeckung gelagert, was massig an Methan freiwerden lässt.
Auch die Lagerung der Biomasse im so genannten Bunker ist problematisch - hier entweichen fischgiftige Sickersäfte, die das Grundwasser und den umliegenden Boden verseuchen.

Biomasse im eigenen Haus nutzen

Während früher Gas- oder Ölheizungen in Häusern verbaut wurde, setzt sich dieser Zeit der Trend der Hackschnitzel- und Pelletsheizungen zunehmend durch. Besonders Pelletsheizungen werden immer beliebter, da hier der Brennstoffbunker deutlich weniger Platz wegnimmt als bei Hackschnitzelheizungen. Dies liegt daran, dass Pellets eine deutlich höhere spezifische Energie- sowie Schüttdichte als Hackschnitzel aufweisen. Die Brennstoffzufuhr zum Brenner erfolgt auch hier vollautomatisch über eine Förderschnecke. Das Aufheizen des Prozesswassers für den Heizkreislauf funktioniert analog einer konventionellen Gas- oder Ölheizung.

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