Das sonderbare Comeback des Kaktus als Trend-Dekoration

Dieser neue Dekorationstrend ist witzig: ein Blumentopf in Kaktus-Form, in dem zarte Pflanzen wachsen. Ein kuscheliges Kissen mit Kakteen-Aufdruck - so täuschend echt, dass man zunächst davor zurückschreckt, sich an das vermeintlich stachelige Teil anzulehnen.

 Der Kaktus überall: Bei Pad home design concept ziert die Trenddekoration Kissen genauso wie Fußmatten. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa-tmn

Der Kaktus überall: Bei Pad home design concept ziert die Trenddekoration Kissen genauso wie Fußmatten. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa-tmn

Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Es klingt zunächst nicht neu: Der Kaktus ist wieder mal im Trend. Zwar war er als Pflanze vermutlich nie weg vom Fenster, sondern gerade in Haushalten ohne grünen Daumen das eine Grün, das man auch als unaufmerksamster Gärtner am Leben erhalten kann.

Immer wieder wurde er auch mal als Trend-Zimmerpflanze verkauft. Doch jetzt gibt es wirklich etwas Neues vom Kaktus zu berichten. Und das in so einer großen Zahl, wie auf der internationalen Konsumgütermesse Ambiente in Frankfurt am Main (10. bis 14. Februar) zu sehen ist, dass man behaupten darf: Der Kaktus ist jetzt tatsächlich ein Wohntrend.

Aber dabei handelt es sich nicht unbedingt um den stacheligen Wüstenbewohner als Pflanzen fürs Zuhause. Nein, man stellt Porzellanfiguren in Kakteenform als Dekoration auf Kommoden und in Regale. Oft ziert der Kaktus auch als Muster oder fotorealistischer Druck Kissen auf der Couch - was im ersten Moment bei wirklich guten Drucken eher zum Zurückschrecken denn zum Anlehnen führt. Denn der Kopf ist schließlich auf Vorsicht programmiert, wenn man Stacheln erblickt. Und dann ist da noch der Kaktus als Formgeber für einen Blumentopf, in den dann andere Pflanzen gesetzt werden.

Zwar mag der Kaktus das eine wirklich auffallende Motiv sein, aber dahinter steckt ein übergeordneter Trend, berichtet Nicolette Naumann, Bereichsleiterin der Ambiente: „Insgesamt sind Grünpflanzen in der Tat im Trend.“

Und auch das mag zunächst nicht neu klingen: Also Pflanzen sind - im Haus - ein Trend. Aber hat nicht eh jeder mindestens eine auf der Fensterbank? Und wenn es eben der eine robuste Kaktus ist, den man schon vor vielen Jahren zum Auszug aus dem Elternhaus geschenkt bekommen hat? Was bitte ist daran neu?

Laut Definition des Dudens ist ein Trend eine „über einen gewissen Zeitraum bereits zu beobachtende, statistisch erfassbare Entwicklung“. Es muss also nichts Neues sein, was sich nun erst auf den Messeständen und bald auch schon in den Läden breit macht. Aber es muss auffallend viel sein, damit man es Trend nennen kann.

Und mehr Grün fällt tatsächlich schon seit einigen Saisons auf - und gerade auch Anfang 2017 auf der Messe Ambiente, wo Einzelhändler sich mit Tisch- und Kochware, aber vor allem mit Schnickschnack und Dekorationen eindecken. Zu sehen ist dieses Mehr an Pflanzen sogar an den Ständen selbst, wo die Herstellerfirmen und Einrichter lebensnahe Wohnräume aufbauen und so inszenieren, wie sie sich denken, dass ihr Kunde aktuell gerne wohnen möchte. Und da stehen jetzt viele Pflanzen herum, hängen von den Decken oder bewachsen ganze Wände.

Und natürlich gibt es Produkte für das Grün im Zimmer. Sie werden ausgefeilter, weil die Firmen und ihre Designer sich immer mehr Gedanken darum machen. Es werden zum Beispiel selbstbewässernde Töpfe, Mini-Gewächshäuser fürs Haus und durchsichtige Pflanzgefäße vorgestellt, in denen das, was uns stets verborgen bleibt, besonders in den Fokus rückt: Die Wurzeln werden sichtbar.

 Der Kaktus wird zur Vase oder zum Übertopf: In diesen Gefäßen können Blumen Platz finden. Hier ein Beispiel von Kare. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa-tmn

Der Kaktus wird zur Vase oder zum Übertopf: In diesen Gefäßen können Blumen Platz finden. Hier ein Beispiel von Kare. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa-tmn

 Die müssen nicht echt sein: Auf der Konsumgütermesse Ambiente in Frankfurt am Main zeigte die Firma Arti & Mestieri stilisierte Kakteen aus Kunststoff. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa-tmn

Die müssen nicht echt sein: Auf der Konsumgütermesse Ambiente in Frankfurt am Main zeigte die Firma Arti & Mestieri stilisierte Kakteen aus Kunststoff. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa-tmn

 Ankuscheln möglich: Die stacheligen Kakteen zieren aktuell auch Kissenbezüge, wie auch auf der Kosumgütermesse Ambiente am Stand von Pad home design concept zu entdecken. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa-tmn

Ankuscheln möglich: Die stacheligen Kakteen zieren aktuell auch Kissenbezüge, wie auch auf der Kosumgütermesse Ambiente am Stand von Pad home design concept zu entdecken. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa-tmn

 Pikst nicht: Beinahe lebensecht wirken die auf Kissen der Firma Pad home design concept gedruckten Kakteen. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa-tmn

Pikst nicht: Beinahe lebensecht wirken die auf Kissen der Firma Pad home design concept gedruckten Kakteen. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa-tmn

 Täuschend echt, aber aus Porzellan: Kakteen dienen jetzt als Dekoration. Zum Beispiel Kare stellt diese auf eine Kommode. Foto: Kare/dpa-tmn

Täuschend echt, aber aus Porzellan: Kakteen dienen jetzt als Dekoration. Zum Beispiel Kare stellt diese auf eine Kommode. Foto: Kare/dpa-tmn

 Asa Selection hat auf der Messe Ambiente die neue Vasenserie namens Cactus vorgestellt. Foto: Asa Selection/dpa-tmn

Asa Selection hat auf der Messe Ambiente die neue Vasenserie namens Cactus vorgestellt. Foto: Asa Selection/dpa-tmn

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