Die meisten Bundesbürger stellen Weihnachtsbaum auf

Berlin (dpa) · Weihnachten ist eine besondere Zeit - doch nicht alles, was als selbstverständlich gilt, macht jeder praktisch mit. So verzichtet etwa jeder Dritte auf einen Baum.

 Einen Weihnachtsbaum im Wald schlagen sich die wenigsten, aber knapp die Hälfte der Bundesbürger bevorzugt einen echten Baum fürs Fest. Foto: Stephanie Pilick

Einen Weihnachtsbaum im Wald schlagen sich die wenigsten, aber knapp die Hälfte der Bundesbürger bevorzugt einen echten Baum fürs Fest. Foto: Stephanie Pilick

Der Weihnachtsbaum bleibt einer Umfrage zufolge beliebt. 43 Prozent der Bundesbürger wollen sich in diesem Jahr einen echten Weihnachtsbaum aufstellen, ergab eine repräsentative Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov. Einen künstlichen Weihnachtsbaum bevorzugen demnach 17 Prozent der Befragten. Ganz verzichten wollen auf den weihnachtlichen Schmuck dagegen 36 Prozent.

Der Weihnachtsbaum hat viele Entwicklungsstadien durchlaufen, welche der Weihnachtsforscher und Buchautor Prof. Manfred Becker-Huberti aus Grevenbroich erläutert.

Paradiesbaum: Im Ursprung geht der Weihnachtsbaum zurück auf das Paradiesspiel, das im Mittelalter unmittelbar vor dem weihnachtlichen Krippenspiel aufgeführt wurde. Als Paradiesbaum nahm man einen Tannenbaum, weil er im Winter noch grün war. An die Zweige hängte man rote Äpfel, aus ihnen entwickelten sich die späteren Christbaumkugeln.

Zuckerbaum: Die mittelalterlichen Zünfte übernahmen den Paradiesbaum und funktionierten ihn im Laufe der Zeit zu einem mit Süßigkeiten behangenen Gabenbaum um. Nach dem Fest wurde dieser „Zuckerbaum“ von den Kindern „abgeblümelt“.

Lichterbaum: Der evangelische Adel besetzte den bis dahin unbeleuchteten Baum im 17. Jahrhundert mit Kerzen. Die Gaben wurden nun unter den Baum gelegt. Mit der Zeit wurde der Lichterbaum auch vom protestantischen Bürgertum übernommen und bis nach Amerika exportiert. In England sorgte der deutsche Gemahl Queen Victorias, Albert von Sachsen-Coburg und Gotha (1819-1861), für die Verbreitung des Baumes.

Christbaum: Die Katholiken standen dem Brauch lange skeptisch gegenüber, noch 1896 verspottete ein katholischer Pfarrer den Protestantismus als „Tannenbaum-Religion“. Erst nach 1900 war der Baum in allen Schichten und Konfessionen voll akzeptiert und wurde nun Christbaum genannt.

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