Drei Tipps für den Küchenkauf

Der Erwerb einer neuen Küche kann Spaß machen, stellt aber auch viele vor eine Herausforderung. Denn bei der großen Auswahl an verschiedenen Küchentypen hat der Käufer die Qual der Wahl.

 Die L-Küche kann in geschlossenen und in offenen Räumen eingesetzt werden.

Die L-Küche kann in geschlossenen und in offenen Räumen eingesetzt werden.

Foto: pixabay.com © WDnet (CC0)

Nicht nur die unterschiedlichen Designs erschweren ihm die Entscheidung: Auch praktische Dinge muss er beachten. Um die Entscheidung für den Verbraucher etwas einfacher zu machen, werden im Folgenden <b>wichtige Informationen zum cleveren Küchenkauf vorgestellt.

1. Die passende Form auswählen

Die Auswahl an Küchenformen ist groß. Zunächst wird unterschieden zwischen Küchen, die nicht auf das Zimmer abgestimmt und nicht mit abschließenden Wänden verbunden werden, und Einbauküchen, die einem Raum exakt angepasst werden. Der erste Typ eignet sich grundsätzlich für jedes Zimmer und ist eine kostengünstige Alternative. Einbauküchen sind teurer und hierfür bedarf es im Voraus einer guten Planung, weil Grundriss, Architektur, Größe, Fenster-, Boden- und Wandgestaltung berücksichtigt werden müssen. Auch bei <b>offenen Wohnküchen gibt es einiges zu beachten.

Einzeilige Küchen stellen eine platzsparende Variante dar, die kleine, aber auch lange und schmale Räume gut ausfüllt. Für ganz kleine Haushalte eignet sich ein Küchenblock, der auf die grundlegenden Elemente einer Kochstube beschränkt ist. Beide Typen haben allerdings nur wenig Stauraum. Etwas mehr Platz für Schränke und Arbeitsflächen als die I-Küche bieten daher die Zweizeiler, bei denen die gegenüberliegende Wand mit einbezogen wird. Allerdings ist der Arbeitsablauf durch die zwei separaten Zeilen schwieriger. Bei der L-Form sind die Arbeitsabläufe dagegen einfacher. Die L-Küche, die aus einer längeren und einer kürzeren Zeile besteht und bei der eine Ecke des Zimmers mit einbezogen wird, ist vielfältig einsetzbar. Sie eignet sich beispielsweise sowohl in geschlossenen als auch in offenen Räumlichkeiten: So könnte der kürzere Teil beispielsweise als Theke genutzt werden, die die Kochstube zum Wohnbereich abgrenzt. Auch U-Formen nutzen einen Raum optimal aus und bieten ausreichend Stauraum und Arbeitsflächen. In ein großes Zimmer passt diese Form, die sich über zwei Längsseiten und eine kurze Seite des Raumes erstreckt, besonders gut. Die U-Küche kann aber auch in offenen Räumen eingesetzt werden. Besonders gut machen sich in diesen Wohnbereichen allerdings Inselküchen: Hier wird die Kochinsel in der Mitte der Kochstube mit einer anderen Küchenform kombiniert.

2. Für genug Stauraum und Arbeitsflächen sorgen

Je nach Küchenform stehen dem Käufer unterschiedlich viele Unterbringungsmöglichkeiten und Arbeitsflächen zur Verfügung. Wer viel und gerne kocht, dem ist viel Platz zum Schnippeln und Zubereiten in der Kochstube wichtig. Auch genug Stauraum für hochwertige Töpfe, Pfannen und Geschirr wird dann häufig benötigt. Andere Menschen, zum Beispiel Studierende, verfügen oft nur über die nötigsten Sachen und kriegen alles problemlos in einem Küchenblock oder einer I-Küche unter. Grundsätzlich sollte sich der Verbraucher also auch hier nach seinem Bedarf richten.

Was den Stauraum in kleinen Kochstuben betrifft, gibt es Küchenmöbel-Schranktypen, die besser geeignet sind als andere. Grundsätzlich wird zwischen Unter-, Hoch- und Oberschränken unterschieden. Erstere bieten besonders für sperrige Sachen wie Töpfe und Pfannen viel Platz, wenn der Käufer sich für eine Ecklösung entscheidet: Durch Dreh- oder Schwenkböden wird der Stauraum in der schwer zugänglichen Ecke genutzt. Daher sind diese Varianten ideal, wenn nur wenige Unterbringungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Hochschränke - zum Beispiel als Vorrats- oder Apothekerschrank - sind von beiden Seiten zugänglich und vollausziehbar und daher optimal für Vorräte geeignet. Oberschränke mit Schiebe- oder Lifttüren werden häufig für Gläser und Tassen verwendet.

3.Auf Ergonomie achten

Das Thema Ergonomie gehört inzwischen zur praktischen Küchenplanung dazu: Da die Kochstube täglich benutzt wird, muss sie <b>ergonomisch eingerichtet werden , um den Rücken zu schonen.

 Küchengeräte sollten in bequemer Greifhöhe eingebaut werden: Wer sich zu oft bücken muss, belastet seinen Rücken.

Küchengeräte sollten in bequemer Greifhöhe eingebaut werden: Wer sich zu oft bücken muss, belastet seinen Rücken.

Foto: pixabay.com © rudolf_langer (CC0)

Ein erster Punkt, der zu berücksichtigen ist, ist die Arbeitshöhe: Das Niveau der Arbeitsflächen sollte auf die Körpergröße der Person abgestimmt sein. Für Menschen mit einer Körpergröße von 160 Zentimetern empfiehlt sich beispielsweise eine Arbeitshöhe von 85-90 Zentimetern. Der Kochbereich kann niedriger, die Spüle höher als der normale Arbeitsbereich eingebaut werden. Der Spülen-Boden muss beispielsweise zehn bis 15 Zentimeter unter der Ellenbogen-Höhe liegen, um die Bandscheibe zu entlasten und den Rücken zu schonen. Kochfelder und Spülbecken lassen sich inzwischen auch in der Höhe verstellen.

Außerdem können auch Küchengeräte wie Kühlschrank, Backofen und Geschirrspüler ergonomisch in die Kochstube integriert werden, indem sie in bequemer Sicht- und Greifhöhe eingebaut werden. So braucht der Besitzer sich nicht zu bücken und schont seinen Rücken. Auch ergonomische Schränke in der Küche sind möglich, zum Beispiel, wenn sie verstellbar sind: Dadurch wird vermieden, schwere Teile über Schulterhöhe heben zu müssen. Kann der Oberschrank nicht heruntergefahren werden, sollte der Besitzer schwere Gegenstände lieber woanders unterbringen. Praktisch sind beispielsweise Vorrats- beziehungsweise Apothekerschränke mit Vollauszug, da hierbei der Rücken entlastet wird. Die Einsatzkörbe in solchen Möbelstücken sind darüber hinaus ebenfalls oft in der Höhenposition verstellbar.

Insgesamt ist darauf zu achten, dass genug Bewegungsfreiheit im Raum gegeben ist, und dass Laufwege nicht zu weit sind. Des Weiteren muss die Anordnung der Flächen auf Rechts- beziehungsweise Linkshänder abgestimmt werden, zum Beispiel bei der Lage der Abtropffläche neben der Spüle. Die Körperhaltung sollte während der Küchenarbeit häufiger gewechselt werden: Bei genügend Bewegungsfreiheit kann der Käufer beispielsweise einen Sitzarbeitsplatz mit einplanen.

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