Eisen, Cadmium und Blei im Meer - 3D-Atlas macht Verbreitung sichtbar

Bremerhaven (dpa) · Mehr als 25 000 Wasserproben haben Wissenschaftler aus den Tiefen der Meere genommen und auf Spurenmetalle untersucht. Die Ergebnisse fließen in einen 3D-Atlas.

 Diese Grafik aus dem 3D-Atlas des Alfred-Wegener-Instituts zeigt mit einer roten Fahne, dass sich in 500 bis 2000 Metern Tiefe eine hohe Blei-Konzentration durch den atlantischen Ozean zieht. Foto: Alfred-Wegener-Institut

Diese Grafik aus dem 3D-Atlas des Alfred-Wegener-Instituts zeigt mit einer roten Fahne, dass sich in 500 bis 2000 Metern Tiefe eine hohe Blei-Konzentration durch den atlantischen Ozean zieht. Foto: Alfred-Wegener-Institut

Welche Spurenmetalle im Meer schwimmen und wo genau, zeigt künftig ein digitaler 3D-Atlas. Nach Angaben des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven arbeiten derzeit mehr als 30 Institute aus zehn Ländern daran, Quellen und Verbreitungswege etwa von Eisen , Cadmium und Blei sichtbar zu machen. „Bisher wurden mehr als 25 000 Wasserproben unterschiedlicher Tiefe von etwa achthundert Messstationen auf über 200 Stoffe untersucht“, teilte das AWI mit.

Aus der Datensammlung, für die 15 Schiffsexpeditionen nötig waren, haben die Forscher bereits erste Rückschlüsse auf Umweltverschmutzungen gezogen. So stamme ein Großteil des Bleis, das in etwa 500 bis 2000 Metern Tiefe quer durch den Atlantischen Ozean schwimme, vermutlich aus der Zeit, bevor in Nordamerika und Europa bleifreies Benzin eingeführt wurde. Dass Wasserschichten oberhalb von 500 Metern deutlich geringere Bleikonzentrationen enthalten, zeige die Wirkung des Verbots bleihaltigen Benzins, hieß es.

Mit dem Projekt „ Geotraces “ wollen die Wissenschaftler eine Datengrundlage schaffen, um zum Beispiel den Einfluss von Emissionen oder des Klimawandels auf die Verteilung von Nähr- und Schadstoffen bewerten zu können. Bislang zeigt der im Internet veröffentlichte Atlas Zwischenergebnisse für den Atlantik, die Arktis und den Indischen Ozean.

Neben dem AWI beteiligen sich in Deutschland das Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel, das Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz, das Institut für Chemie und Biologie des Meeres an der Universität Oldenburg und das Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie an dem Projekt.

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