Frisch renoviertes Babyzimmer kann Allergierisiko erhöhen

Osnabrück (dpa) · Eltern wollen ihren Kindern ein schönes Zuhause bieten. Doch wenn sie renovieren, während der Nachwuchs noch klein ist, kann das den Kindern mehr schaden als nutzen.

 Lösungsmittelgase aus Farben und Klebern können bei Kindern das Risiko für Allergien erhöhen. Foto: Jens Büttner

Lösungsmittelgase aus Farben und Klebern können bei Kindern das Risiko für Allergien erhöhen. Foto: Jens Büttner

Eltern von kleinen Kindern sollten bei der Renovierung ihrer Wohnung aufpassen: Lösungsmittelgase, etwa aus Teppichklebern oder Farben, können das Risiko ihrer Kinder, Allergiker zu werden, vergrößern. Das sagte Thomas Lob-Corzilius, Oberarzt im Christlichen Kinderhospital Osnabrück, im Vorfeld des 30. Allergiesymposiums der norddeutschen Kinder- und Jugendärzte (23. und 24. November).

„Wir wissen, dass die Art und Weise, wie wir unsere Wohnungen renovieren, Neugeborenen und kleinen Kindern Probleme machen kann“, sagte Lob-Corzilius. Die Idee, für den „Familien-Nestbau“ in der Wohnung alles frisch und neu zu machen, sei für Kinder nicht günstig. Ältere Materialien, die nicht mehr ausgasen, seien besser. Eine Studie aus Leipzig habe vor einigen Jahren gezeigt, dass Kinder durch den Kontakt mit flüchtigen organischen Verbindungen ein sechsmal höheres Risiko entwickelten, eine Ei-Allergie zu bekommen.

Wer renovieren wolle, solle sich etwa beim Umweltbundesamt über möglichst lösungsmittelarme Materialien informieren.

Pflanzen senken Schadstoffbelastung

Neue Möbel, Teppiche und Wandfarben dünsten noch einige Zeit aus. Die Belastung mit Schadstoffen in der Zimmerluft nach einer Renovierung oder dem Kauf von neuen Möbeln können Pflanzen senken, rät der Fachverband Raumbegrünung und Hydrokultur (FvRH) im Zentralverband Gartenbau in Bonn. Gezeigt hätten dies unter anderem Studien der US-Raumfahrtbehörde NASA, der Universität von Georgia (USA) sowie der Forschungseinrichtung Helmholtz Zentrum München. Zimmerpflanzen wie die Grünlilie (Chlorophytum comosum), die Strahlenaralie (Schefflera) oder die Bergpalme (Chamaedorea seifrizii) filtern demnach die Schadstoffe aus der Luft.

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