Guter Rat rund um die Energieeffizienz

Berlin/Frankfurt · Die Berufsbezeichnung des Energieberaters ist nicht geschützt. Jeder darf sich so nennen. Wie finden Hausbesitzer einen kompetenten Berater?

 Ob Grün oder rot: Der Energieverbrauch eines Hauses ist ein erheblicher Kostenfaktor. Fotos: dpa/dena

Ob Grün oder rot: Der Energieverbrauch eines Hauses ist ein erheblicher Kostenfaktor. Fotos: dpa/dena

Foto: Die Hoffotografen GmbH Berlin (-lo- ISDN/Mail)

Berlin/Frankfurt (dpa) Ein Energieberater kann ein Architekt, Ingenieur, Heizungsbauer, Schornsteinfeger, Dachdecker oder Haustechniker sein. Nicht einfach für Verbraucher, den richtigen Partner für ihr Vorhaben zu finden. Hier die wichtigsten Infos in Form von Frage und Antwort. Wann ist Energieberatung sinnvoll? Schon bei kleineren energetischen Problemen kann sich die Beratung lohnen. Etwa wenn der Energieverbrauch im Haus überdurchschnittlich hoch ist. Bei einer Beratung werden mögliche Ursachen ermittelt und Hinweise zu einfachen technischen Maßnahmen und Tipps zur Änderung des persönlichen Verhaltens gegeben, erklärt Martin Brandis vom Verbraucherzentrale Bundesverband. Das kann eine schnelle Beratung am Telefon oder ein ausführlicher Besuch zu Hause sein. Themen sind aber vor allem Fragen des privaten Energieverbrauchs wie Heizen und Lüften, baulicher Wärme- und Hitzeschutz, Heizungs- und Regelungstechnik bis hin zur Nutzung erneuerbarer Energien. Gerade über Förderprogramme für den Neubau und die energetische Modernisierung klären Berater auf. Denn um diese zu beantragen, müssen speziell geschulte Experten beauftragt werden.Sind Energieberater also sogar Pflicht? Ja, für diverse staatliche Förderprogramme. Etwa beim Bau eines KfW-Effizienzhauses 55 und Häusern mit noch höherem Energiestandard, erklärt Hermann Dannecker, Vorstand des Deutschen Energieberater-Netzwerks in Frankfurt am Main. Denn dann müssen besondere bauliche Anforderungen erfüllt werden, die der Berater plant und begleitet. Das sei eine sehr komplexe Aufgabe, sagt Christian Stolte von der Deutschen Energie-Agentur (Dena). Ein Beispiel: Um eine Förderung der KfW-Bank in Anspruch zu nehmen, muss die energetische Fachplanung und Baubegleitung durch einen Sachverständigen erfolgen. Und zwar nur durch einen Experten, der in der Liste für Förderprogramme des Bundes eingetragen ist. Er übernimmt dann auch die Antragstellung für Förderungen beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) im hessischen Eschborn. Wie erkenne ich einen guten Energieberater? "Da die Berufsbezeichnung nicht geschützt ist, ist es für den Bauherrn besonders wichtig, versierte und erfahrene Fachleute auf dem Markt zu erkennen", erklärt Dena-Experte Stolte. Für die Energieberatung für geförderte hocheffiziente Sanierungen und Neubauten gibt es eine Liste mit Experten auf der vom Bundeswirtschaftsministerium getragenen Seite (Internet-Hinweis am Ende dieses Artikels). Sie wurden in einem mehrstufigen Qualifikationssicherungssystem geprüft und zugelassen. "Bevor sie dort aufgenommen werden, müssen sie Nachweise über ihre Grund- und Zusatzqualifikationen erbringen", erklärt Stolte. Und die Energieberater müssen dann alle drei Jahre belegen, dass sie an Fortbildungen teilgenommen und praktisch gearbeitet haben. Für jedes Förderprogramm, für das sie weiter gelistet sein wollen, sind Nachweise notwendig. Im dritten Schritt werden alle eingereichten Praxisnachweise einem Plausibilitäts-check unterzogen, die Leistungen stichprobenartig überprüft. "So ist sichergestellt, dass es sich um fachkundige Experten für energieeffizientes Bauen und Sanieren handelt", sagt Stolte. Welche Kriterien sind bei der Wahl entscheidend? Alle in der bundeseinheitlichen Liste unter "energie-effizienz-experten.de" aufgeführten Energieberater haben sich verpflichtet, neutral und unabhängig zu beraten. "Doch das ist nicht das einzige Kriterium, das der Bauherr beachten sollte", findet Hermann Dannecker vom Deutschen Energieberater-Netzwerk. Mindestens ebenso wichtig sei, dass der Experte das Gebäude ganzheitlich und branchenübergreifend bewerten kann und auch ein Auge auf mögliche Baumängel hat. "Dazu sind bei weitem nicht alle Energieberater in der Lage." Ähnlich wie bei der Suche nach Architekten und Baufirmen kann man sich vom Energieberater Referenzen geben lassen und auch frühere Auftraggeber befragen. Wie wird Energieberatung gefördert? Nicht nur energieeffizientes Bauen und Sanieren, sondern auch die Energieberatung selbst wird gefördert. Und zwar vor und während der Baumaßnahme. "60 Prozent der förderfähigen Beratungskosten, maximal 800 Euro für ein Ein- und Zweifamilienhaus, gibt es als Zuschuss im Rahmen der sogenannten Bafa-Vor-Ort-Förderung", sagt Dannecker. Für die Planung und Baubegleitung übernimmt die bundeseigene Strukturbank KfW noch einmal 50 Prozent der Kosten, bis 4000 Euro Zuschuss pro Vorhaben. In manchen Bundesländern gibt es darüber hinaus länderspezifische Programme für die Energieberatung. <%LINK auto="true" href="http://www.energie-effizienz-" text="www.energie-effizienz-" class="more"%>experten.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort