Effektiv heizen Richtig messen – Warum die Feuchtigkeit im Brennholz so wichtig ist

Feuchtes Brennholz rußt mehr und erzeugt gefährliche Schadstoffe. Wer möglichst effektiv heizen will, braucht daher trockenes Brennholz. Wir stellen vier einfache Wege vor, die Feuchtigkeit im Holz zuverlässig zu messen.

Die richtige Feuchtigkeit des Brennholzes ist beim Heizen essentiell.

Die richtige Feuchtigkeit des Brennholzes ist beim Heizen essentiell.

Foto: picture alliance/dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Gutes Brennholz will vernünftig getrocknet sein. Das gilt seit jeher beim Heizen mit Kaminen und Öfen. Doch wie erkennt man, ab wann das Holz trocken genug ist? Und warum ist das Trocknen so wichtig?

Feuchtes Brennholz heizt weniger und setzt Schadstoffe frei

Je mehr Feuchtigkeit im Brennholz enthalten ist, desto mehr Energie muss bei der Verbrennung dazu aufgewendet werden, das Wasser im Holz zu verdampfen. Dadurch erhält man weniger Wärme pro Holzscheit. Gleichzeitig wird der Rauch bei feuchtem Holz deutlich unangenehmer. Durch die Feuchtigkeit werden mehr Schadstoffe und Feinstaub in die Luft freigesetzt als bei trockenem Brennholz. Statt hellem Rauch wird der Rauch bei höherer Feuchtigkeit zunehmend dunkler und verrußt den Kamin. Außerdem wird durch die zusätzlichen Stoffe im Rauch ein unangenehmer Geruch erzeugt.

Welche Feuchtigkeit im Brennholz ist ideal?

Die perfekte Verbrennung ist bei 15 Prozent Feuchtigkeit im Brennholz erreicht, aber je nach Lagerung nicht immer zu erreichen. Weniger als 11 Prozent lässt sich nicht erreichen, da ab diesem Punkt das Holz beginnt, wieder Wasser aus der Luft aufzusaugen.

Eine Restfeuchtigkeit von unter 20 Prozent ist zufriedenstellend und gilt im Handel als „trockenes“ Brennholz.

Bei einer Feuchtigkeit zwischen 21 und 24 Prozent sollte das Holz am besten noch einen Sommer trocknen.

Brennholz mit über 25 Prozent Feuchtigkeit zu verbrennen, ist gesetzlich verboten und kann mit Geldstrafen geahndet werden. Dabei wird sehr viel dunkler Qualm mit hoher Feinstaub- und Schadstoffbelastung erzeugt.

Frisch geschlagenes Holz hat in der Regel eine Feuchtigkeit zwischen 50 und 60 Prozent und braucht mindestens zwei Jahre zum Trocknen.

Messmethode 1: Der Schlagtest

Die wohl älteste und einfachste Methode, die Feuchtigkeit des Brennholzes zu bestimmen, ist der Schlagtest. Dabei werden zwei Holzscheite aneinandergeschlagen. Kling das Holz beim Aufschlag dumpf, ist es noch eher feucht. Je heller der Klang ist, desto trockener ist das Holz. So einfach diese Methode ist, so ungenau ist sie auch, da sich damit nur die Feuchtigkeit in den oberen Schichten bestimmen lässt. Ob der Kern des Holzes noch feucht ist, erfährt man dabei nicht. Als kurzer Test, bevor es in den Ofen geht oder wenn man die Scheite ohnehin in der Hand hat, eignet sich der Schlagtest allemal.

Messmethode 2: Das Brennholz genau begutachten

Schon äußerlich verrät ein genauer Blick einiges über den Zustand des Brennholzes, wenn man weiß, worauf man achten soll. Halten sie Ausschau nach Schimmel oder Pilzen. Diese sind Hinweise für Feuchtigkeit im Holz. Auch ein stärkerer Harzgeruch sollte bei trockenem Holz nicht mehr auftreten. Trockenes Brennholz ist heller als feuchtes, bildet trockene Risse an den Enden und zeigt seine hervortretenden Jahresringe deutlich. Viel Sonne färbt das Holz gelb, altes Holz wird eher gräulich. Dickerer Dreck auf dem Holz spricht für Feuchtigkeit, feiner Staub für Trockenheit.

Messmethode 3: Ein Feuchtigkeitsmessgerät

Die sichersten Messergebnisse erzielen elektronische Feuchtigkeitsmesser. Diese erhält man im Fachhandel oder Baumarkt ab 15 bis 20 Euro. Elektronische Messgeräte haben den Vorteil, die genaue prozentuale Feuchtigkeit im Brennholz bestimmen zu können. Messgeräte mit längeren Einschlagsonden sollten möglichst tief ins Holz geschlagen werden, da das Brennholz im Kern am feuchtesten ist. Bei Geräten mit kurzen Sensoren lohnt es sich den Holzscheit vorher in der Mitte aufzuspalten, um am Kern messen zu können. Unabhängig vom Messgerät sollte man immer an verschiedenen Stellen messen, um Ungenauigkeiten zu vermeiden.

Messmethode 4: Der Spülmitteltest

Eine Methode, für die man einen kräftigen Atem braucht, ist der Spülmitteltest. Dabei reibt man eine Seite des Scheites mit Spülmittel ein und pustet von der anderen Seite in den Scheit. Hat das Holz weniger als 18 Prozent Feuchtigkeit, tritt die Luft auf der anderen Seite wieder aus und wirft Blasen im Spülmittel. Ist das Holz zu feucht, schafft es die Luft nicht durch das Holz.

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